29. Januar 2014

Klimaschutz, ein Argument ohne Wirkung

„Die spanische Regierung will die Kernkraftwerke zwanzig Jahre länger am Netz lassen als bisher geplant. Ursprünglich sollte die gesamte Nuklearindustrie in diesem Jahr abgeschaltet werden.“ Das berichtet die FAZ. Doch was bemerkenswert an dem Artikel ist, ist das was nicht erwähnt wird. Kein Wort vom Klimaschutz. Die Kernkraftwerke sollen aus „wirtschaftlichen Interesse“ länger laufen. Man macht sich offensichtlich nicht einmal mehr die Mühe einen Zusammenhang zu konstruieren wie es beispielsweise hierzulande die Nuklearia tut, in dem sie immer wieder auf die positiven Auswirkungen der Kernkraft auf die CO₂ Emissionen hinweist.

Falsch ist die Argumentation der Nuklearia natürlich nicht und wahrscheinlich auch der Tatsache geschuldet, dass man die Menschen eben dort abholen muss wo sie sich befinden, ihnen Übergangsnarrative anbietet, die es ihnen erleichtert die bisherigen Standpunkte, die sich als falsch oder nicht realisierbar heraus gestellt haben, zu verlassen. Doch hier muss die Frage erlaubt sein, ob denn überhaupt noch Klimaschutz eine größere Bedeutung für die Bevölkerung hat, diese sowieso mehr der wirtschaftlichen Argumentation zugänglich ist.

27. Januar 2014

Nein, nicht diese FDP

Der Liveticker vom FDP-Europaparteitag vermeldete:
Im 2. Wahlgang um Listenplatz 6 hat sich Britta Reimers gegen Holger Krahmer durchgesetzt. Auf Reimers entfielen 361 Stimmen, auf Krahmer 191.
Leute wie Schäffler und Krahmer waren aber der Grund dafür, dass mir die FDP immer noch sympathisch war. Holger Krahmer vor allem wegen seiner Haltung in der Energiepolitik.

Wenn die FDP nun aber meint sich neu ausrichten zu müssen und auf solche profilierte Köpfe wie Holger Krahmer verzichten zu können, dann hoffe ich auf einen Denkzettel bei der Europawahl. Am liebsten wäre es mir, damit der Denkzettel auch wirkt, wenn die FDP aus dem Europaparlament raus fliegt.

18. Januar 2014

Ökologismus, noch Ideologie oder schon Kultur?

Irgendwann Mitte der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts sprach ich mit einem Jugendlichen, kurz nach dem der von einem Schüleraustausch aus den Vereinigten Staaten zurück gekehrt war. Drei oder vier Wochen war er irgendwo in Oregon und froh wieder zurück in Deutschland zu sein. Schrecklich reglementiert sei alles, nicht mal Kippen konnte er ohne Hilfe kaufen. Als Jugendlicher könne man dort eigentlich gar nichts machen. Hier sei die Gesellschaft viel freier.

Das mag ein subjektiver Eindruck gewesen sein, und wahrscheinlich auch daran liegen, dass es ihn in eine ziemlich ländliche Gegend verschlagen hat, ich war dennoch einigermaßen erstaunt, dachte damals eigentlich, die Gesellschaft dort wäre freier als die unsere. Für Jugendliche offensichtlich nicht überall. Dennoch ließ mich diese Äußerung nicht in Ruhe und da ich stolzer Besitzer eines neuen PC war, CompuServe nun auch das Internet für Leute wie mich nutzbar gemacht hatte, wollte ich es ein wenig genauer wissen und kontaktierte eine Forenfreundin in den Staaten, die sich als großer Fan Deutschlands gezeigt hatte und diverse Foren zur Verbesserung ihrer Deutschkenntnisse nutzte.

10. Januar 2014

Ein Popanz namens sexuelle Identität

Baden-Württembergs Kultusminister schlägt vor, dass „wenn Schüler im Deutschunterricht über einen homosexuellen Schriftsteller diskutieren, dann sollte der Lehrer nicht nur dessen Werke, sondern auch dessen sexuelle Orientierung ansprechen.“ So jedenfalls stands im Focus. Kein Wunder dass sich bei einem derartigen Quatsch Widerstand regt. Eine Pedition an den Landtag von Baden-Württemberg, die sich gegen diese Pläne der Landesregierung richtet, wird voraussichtlich von weit mehr als hunderttausend Menschen unterzeichnet werden, momentan sind es schon über 85.000. Da bin ich mal gespannt wie die Politik des gehört werdens aussieht. Wahrscheinlich genau so wie beim Naturpark Schwarzwald.

Die Landesregierung verspricht sich von ihrem Bildungsplan 2015 mehr Akzeptanz für sexuelle Vielfalt. Wozu das allerdings notwendig ist, in einer Gesellschaft die schwule Minister, Oberbürgermeister und was weiß ich noch ohne Probleme akzeptiert, das steht in den Sternen.

5. Januar 2014

Die "Explosion" der Weltbevölkerung oder warum auch diese Katastrophe wohl ausfallen wird

von Andreas Döding in Zettels Raum

Früher sind Katastrophen einfach passiert. Man denke etwa an die Erdbebenkatastrophe von Lissabon im Jahre 1755, von der es heißt, Voltaire habe sich über so viel unaufgeklärten Unsinn seitens Mutter Natur über ebendiese empört. Früher sind Katastrophen einfach passiert; heute werden sie prognostiziert, ohne daß sie anschließend auch wirklich einträten, so könnte man überspitzt und verkürzt, meinen.

Natürlich geschehen auch heute (Natur)Katastrophen. Man denke an die Tsunamikatastrophe in Südostasien 2004 oder an die in Japan 2011. Gleichwohl: die öffentlichen Diskurse sind eben oft nicht von den Katastrophen, die tatsächlich passiert sind dominiert, sondern von der Frage, wie prognostizierte, zumal "menschengemachte", Katastrophen um den Preis demutsvollen Wachstumsverzichts zu verhindern seien. Oder anders gesagt: wie man Menschen maximal vor dem Eintreten von Katastrophen ängstigen könnte, um auf diese Weise politische Positionen durchzusetzen.
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2. Januar 2014

Multikulti, nicht im Ländle

Nicht nur bei den bösen Ossis sind Flüchtlinge nicht willkommen, auch im beschaulichen Stuttgart, immerhin von einem grünen Oberbürgermeister regiert, machen die Anwohner mobil. Ausgerechnet im hochwertigen Wohngebiet Hattenbühl sollen Flüchtlingsunterkünfte gebaut werden. Das geht ja nun gar nicht. Merke: Multikulti ist klasse, bloß nicht vor meiner Haustür. Das jedenfalls ist den Schilderungen von Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung zu entnehmen.

Bei der letzten Landtagswahl hatten die Grünen in diesem Wahlkreis 28% geholt, in Hüttenbühl wird es ähnlich gewesen sein. Doch nun ist die Aufregung groß, und wenn man sich die Argumente anhört, will man nicht glauben dass es sich hier um Stuttgart handelt, und nicht um Hoyerswerda oder Rostock.

1. Januar 2014

Über die Jungen und die Alten

Die Deutschen bekommen keine Kinder mehr, die Rente ist in Gefahr. Die Jungen können die Ansprüche der Alten bald nicht nicht mehr stemmen, es sind zu wenige auf der einen Seite, zu viele auf der anderen. Schon wird von einer demographischen Katastrophe gesprochen, drunter gehts wahrscheinlich nicht in Deutschland. Wer aber vor der Zukunft Angst macht, mit welchem Thema auch immer, hat schon immer Scharlatane auf den Plan gerufen und die faseln nun von Generationengerechtigkeit, haben aber meist nur eines im Sinn, nämlich ihren Umverteilungsorgien zu frönen. Klar ist, so wie unser Rentensystem aufgebaut ist, nach dem die heutigen Beitragszahler - doch nicht nur die, sondern die Steuerzahler ganz allgemein auch, da der Bund nicht unerheblich zuschießen muss - für die heutigen Rentner zahlen, in der Hoffnung, dass zukünftige Generationen das gleiche machen, wird, wenn die derzeitige Entwicklung anhält, keinen Bestand haben. Schon gehen Befürchtungen um, bei der demographischen Struktur unseres Landes wird es bald keine Möglichkeiten mehr geben, das System zu ändern, da die Mehrheiten so verteilt sind, dass Einschnitte bei der Rente nicht politisch durchsetzbar seien. Und ein Schuldiger, dass das alles so gekommen ist, der ist auch schon gefunden: Adenauer. Der hatte doch das alte Bismarcksche Rentensystem abgeschafft. Ob dieses alte allerdings wirklich besser war, angesichts drohender oder vergangener Finanzkrisen, sei dahin gestellt.