29. Januar 2014

Klimaschutz, ein Argument ohne Wirkung

„Die spanische Regierung will die Kernkraftwerke zwanzig Jahre länger am Netz lassen als bisher geplant. Ursprünglich sollte die gesamte Nuklearindustrie in diesem Jahr abgeschaltet werden.“ Das berichtet die FAZ. Doch was bemerkenswert an dem Artikel ist, ist das was nicht erwähnt wird. Kein Wort vom Klimaschutz. Die Kernkraftwerke sollen aus „wirtschaftlichen Interesse“ länger laufen. Man macht sich offensichtlich nicht einmal mehr die Mühe einen Zusammenhang zu konstruieren wie es beispielsweise hierzulande die Nuklearia tut, in dem sie immer wieder auf die positiven Auswirkungen der Kernkraft auf die CO₂ Emissionen hinweist.

Falsch ist die Argumentation der Nuklearia natürlich nicht und wahrscheinlich auch der Tatsache geschuldet, dass man die Menschen eben dort abholen muss wo sie sich befinden, ihnen Übergangsnarrative anbietet, die es ihnen erleichtert die bisherigen Standpunkte, die sich als falsch oder nicht realisierbar heraus gestellt haben, zu verlassen. Doch hier muss die Frage erlaubt sein, ob denn überhaupt noch Klimaschutz eine größere Bedeutung für die Bevölkerung hat, diese sowieso mehr der wirtschaftlichen Argumentation zugänglich ist.

Je deutlicher die katastrophalen wirtschaftlichen Folgen der deutschen Energiewende zu Tage treten, um so mehr werden auch Argumente diesbezüglich akzeptiert. Auch in Deutschland hat sich längst die wirtschaftliche Argumentation durchgesetzt, bei der sich die Befürworter der Energiewende auf einer krampfhaften Suche nach Schuldigen befinden um vom eigen Versagen, oder besser vom eigenen Irrtum, ablenken wollen.

Andernorts in Europa ist dies längst erkannt worden, weshalb die EU nun auch den Dreiklang von Effizienzsteigerung, CO₂ Emissionsvermeidung und Ausbau der der sogenannten Erneuerbaren gekippt hat. Letztere haben sich als wirtschaftliches Desaster erwiesen, weshalb sich daran keiner mehr die Finger verbrennen möchte. Dadurch das CO₂ Emissionen immer noch gesenkt werden sollen, aber keine Rede mehr vom Ausbau der sogenannten Erneuerbaren Energien ist, läuft es auf eine automatische Renaissance der Kernkraft auch in Europa hinaus. Das Beispiel Spanien zeigt dies deutlich, neben anderen Ländern; aber Spanien ist insofern besonders, weil gerade dort ebenfalls an einer Energiewende nach deutschen Vorbild gebastelt wurde.

Immer mehr wird klar, Deutschland wird im europäischen Ausland als energiepolitischer Geisterfahrer wahr genommen und man macht sich dort nicht einmal mehr die Mühe nach Begründungen in Hinblick auf den Klimaschutz zu suchen, der Hinweis auf wirtschaftliches Interesse genügt völlig. Wird Zeit, dass diese Art der Argumentation endlich auch in Deutschland ankommt und das Gefasel um Klimawandel und Klimaschutz ein Ende findet.

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