16. Januar 2016

Der Staat als Erzieher

„Erziehen ist meine Aufgabe, eure ist die Bildung.“ Dies sagte ich einer Lehrerin eines meiner Kinder. Bildungspolitiker, manchmal auch Lehrer, haben Schwierigkeiten diese notwendige Trennung vorzunehmen. Nun aber, durch die Flüchtlingswelle, wird schon wieder die Schule mit erzieherischen Aufgaben betreut, wer sonst soll wenigstens den Kindern unsere Werte nahe bringen. Dieser durchaus nachvollziehbare Vorschlag zur Lösung eines Problems, nicht zuletzt vom ehemaligen Neukölner Bürgermeister Buschkowsky, hat aber den Kollateralschaden, dass die Trennung der Aufgaben von Familie und Schule gänzlich weg fällt, ja den Eltern insgesamt die Kompetenz zur Erziehung abgesprochen wird. Dies betrifft dann auch wieder mich, meine Rechte und Freiheiten gehen durch die massenhafte Einwanderung verursachenden Sachzwänge vor die Hunde. Von Kindergartenzwang ist die Rede und dergleichen mehr. Von den Lerninhalten in den Schulen, die entsprechend angepasst werden müssen, ganz zu schweigen.

8. Januar 2016

Aus Blogs und Presse im Jan '16

(12. Januar 2015)

Infantiler deutscher Moralismus
Eigentlich wollte ich mit ein oder zwei Zitaten per Twitter auf einen Text von Heinz Theisen auf der Achse des Guten hinweisen. Schnell zeigte sich aber, ich hätte die Hälfte des umfangreichen Artikels zitieren müssen, wenn ich alle die wichtigen und richtigen Schlüsse des Autors angemessen würdigen möchte. »Jenseits von Links und Rechts« wurde als Überschrift verwendet, und ist durchaus treffend, weil die Schwierigkeiten derer die in diesem Denken verhaftet sind, überaus deutlich werden. Die derzeitige gesellschaftliche Beunruhigung entzieht sich diesem Klassifizierungsschema. Wenn überhaupt noch etwas passt, will man zwei sich konträr gegenüberstehende Gruppen konstruieren, dann ist es die Unterscheidung zwischen Kulturoptimisten und Skeptikern interkultureller Vermischbarkeit.

Dies ist nur ein Aspekt der Darstellung, die Ausführungen sind vielfältiger,

6. Januar 2016

Die Freiheit der Mädchen

Oft habe ich Dispute mit meiner Frau, wenn es darum geht welche Freiheiten wir jeweils unseren Töchtern oder unseren Söhnen geben. Ich möchte keinen Unterschied machen, alle gleich behandeln, meine Frau hält dies für naiv gefährlich. „Mach die Augen auf,“ rät sie mir. „Ich muss meine Töchter schützen,“ sagt sie, „nicht bevormunden.“

Es ist deprimierend, schaut man der Wirklichkeit in die Augen. Noch deprimierender ist, dass sich Erziehung und Verhalten der neuen Wirklichkeit anpasst, und somit quasi über die Hintertür, überwunden geglaubte gesellschaftliche Vorstellungen als Sachzwänge wieder Einzug halten. Können wir unseren Töchtern nicht mehr die gleichen Rechte einräumen wie unseren Jungen, weil wir sonst ihre Sicherheit gefährdet sehen?

2. Januar 2016

Der Patriot

Am liebsten steht er, der Patriot. Kerzengerade als hätte er ein Lineal verschluckt. Fordert ihn jemand auf, sich hinzusetzen, Platz zu nehmen, so schaut er zuerst links und rechts, ob andere Personen noch stehen. Die könnten ja dann auf ihn herabsehen, dankend lehnt er ab. Ein König darf sitzen, auf einem Thron, seine Untertanen müssen auf die Knie vor ihm. Immer die Augenhöhe ist entscheidend, wer Herrscher und wer Beherrschter ist. Der Patriot ist viel zu stolz, niemals würde er sich vor jemanden erniedrigen, schon deshalb ist er für die Republik, Demokrat natürlich auch, doch das ist ihm nicht so wichtig, eigentlich käme er auch mit einer Diktatur klar, Hauptsache man nimmt ihn ernst und niemand zwingt ihn sich hinzuknien.

1. Januar 2016

Ängste am Neujahrstag

Meine Kinder sind halbe Migranten. Sie sind, bis auf den Jüngsten, nicht in Deutschland geboren, besitzen zwei Pässe, haben einen deutschen Vater, mich, und eine Philippina als Mutter. Sie sollten sich also empathisch gegenüber den Flüchtlingen derzeit zeigen. Tun sie aber nicht, weil sie alles durcheinanderbringen. Heute am Neujahrstag war der Terroralarm von München ein Thema. Ich lausche nicht heimlich an den Kinderzimmertüren, wahrscheinlich entgeht mir dadurch einiges was so die Kids beschäftigt. Ich kontrolliere nicht ihre Rechner, ihre Handys, schaue nicht einmal in ihre Schränke. Irgendwann erfahre ich doch, was passiert, und hoffe dabei immer, dass es nicht zu spät ist um noch helfend oder korrigierend einzugreifen.

So war es auch diesmal, meine Frau hatte mitbekommen, wie sich zwei der Töchter über den Terroralarm unterhielten und sie diesen mit dem Thema Flüchtlinge in einen Topf geworfen haben. Sie unterscheiden nicht, dass es zwei verschiedene Sachen sind. Beides bricht in ihre Lebenswirklichkeit ein und wird zu einem Bedrohungsszenario.