19. Dezember 2018

Schnipsel 2018, Achte Sammlung

„Reportern sage ich nie die Wahrheit“, meinte einst William Faulkner. Ich würde meinen, das ist Notwehr, denn die sagen die Wahrheit ja auch eher selten.



Wenn ich die Struktur des Denkens des Andersdenkenden begriffen und erkannt habe, muss ich mich nicht mit jedem seiner Argumente auseinandersetzen, nach Logik oder Unlogik suchen, sondern ich lege es weg. Es genügt zu wissen, dass es dieses Argument gibt. Mit Schriftstellern oder Philosophen verfahre ich genau so, wichtig ist nur, die Struktur und das Netz zu erkennen aus dem die Gedanken kommen. Wenn das klar ist, dann ab in den Müll damit, die Zeit ist zu kostbar um sich damit zu beschäftigen.



Wie eine Nussschale legt sich die Kultur über den Menschen, sie schützt ihn, sie behaust ihn. Nur diejenigen die es schaffen sich von dieser Schale zu lösen, sie aufzubrechen und zu entschwinden, werden sich selbst erkennen können – und wie fragil sie eigentlich sind.

8. Dezember 2018

Die Angst vor dem Erwachen

Unangenehme Geräusche mischen sich zu schönen Bildern. Verdammt, der Wecker klingelt, ich soll aus meinen Träumen gerissen werden und aufstehen. Das gemütliche Bett verlassen – nein, ich will nicht, zumindest noch nicht. Ich umklammere das Kissen, möchte meine Träume fest halten. Ein wenig Zeit schinden, das müsste gehen, wenn nur der Wecker still wäre. Schnell, halb im Traum noch, wird die Snooze-Taste gedrückt, das gibt mir paar Minuten, der süße Schlummer kehrt zurück. Doch die Träume haben sich verändert, die Realität mischt sich hinzu. Ich will es noch nicht wahrhaben, ziehe mir die Decke bis über die Ohren.