10. März 2019

Eine Binse über die Familie

Die Verrücktheiten der Zeit zwingen einen manchmal, ganz einfache Binsen von sich geben, solche die eigentlich ins ›Wort zum Sonntag‹ gehören, dort aber schon lange nicht mehr auftauchen. Stattdessen da, wie überall, ständiges Gendergedöns, um nur einen Punkt aus den gegenwärtigen öffentlichen Aufregungen zu benennen. Meist geht es um empfundene Ungerechtigkeiten, oft konstruiert, und mit Statistiken wird mehr agitiert als argumentiert. Manches betrifft den Gehaltsunterschied für Frauen, den es vielleicht wirklich gibt, der aber erst mal gar nichts aussagt. Um den zu verstehen, muss die Familie betrachtet werden. Ich meine die richtige Familie, die mit Kindern, alles andere sind ja nur Partnerschaften. Beginnen wir mit dem Kindergarten oder der Schule.

Auf jeder Schulanmeldung für die Grundschule steht die Frage, wer von den Eltern im Notfall zu erreichen ist und wo. Das bedeutet, nehmen die Eltern ihre Verantwortung gegenüber ihren Kindern ernst, muss einer von beiden abkömmlich sein. Das gleich gilt, wenn ein Kind krank wird. Diese Verantwortung kann nicht von der Gesellschaft getragen werden, denn wenn der Notfall eingetreten ist, oder nur das Kind krank ist, dann braucht es Mutter oder Vater, eventuell Oma oder Opa.

Derjenige Elternteil der diese Aufgabe übernimmt, wird seinen Arbeitsplatz danach auswählen, wo dies möglich ist. Er stellt seine Karrierechancen hinten an und denkt weniger an sich, als an das Wohlergehen seines Kindes. Wer umgekehrt handelt, zeigt sich als hemmungsloser Egoist, dem sein eigenes Befinden, seine Karriere, wichtiger ist. Wenn einer von beiden dies übernimmt, ist es die pragmatische Lösung, eine pragmatische Aufgabenteilung, die aber nur im Rahmen der Familie funktionieren kann.

Dies klappt nicht mehr, wenn die Familie zerbrochen ist. Wenn sich die Ehepartner gegenseitig zum Vorwurf machen, wegen des anderen auf Karriere verzichtet zu haben. Deshalb mein Aufruf an die Eltern: Geht aufmerksam miteinander um. Findet euren eigenen Weg, wie ihr die Belastungen und die Aufgaben miteinander teilt. Es wird euch nichts helfen, wenn ihr nach dem Staat ruft, sollte euch etwas ungerecht vorkommen. Sei es wegen entgangener Karrierechancen, sei es wegen finanzieller Belastungen, die Freizeit und die Urlaubsgestaltung – überall werdet ihr Anlässe finden, euch über Ungerechtigkeiten aufzuregen. Die Welt ist nun mal nicht gerecht, sie ist pragmatisch. Nützlichkeit steht über Gerechtigkeit, so ist die Natur.

Das wärs dann auch schon von mir dazu. Ich sage es ja auch nur, weil solche Binsenwahrheiten im heutigen öffentlichen Raum beinahe exotisch wirken.

Also: Passt auf euch gegenseitig(!) auf, schaut euch in die Augen, dann finden sich die Wege – trotz aller Ungerechtigkeiten, welche die Welt bietet.

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