29. November 2014

Der DGB und die Rückkehr zur Realität

Der Wirtschaftsminister und SPD-Vorsitzende Gabriel hat derzeit viele Widersacher. Kohlekraftwerke, TTIP und CETA, kaum ein Thema wird nicht kontrovers diskutiert, und überall sitzt er zwischen allen Stühlen. Parteitagsbeschlüsse, der potentielle grüne Bündnispartner, die Umweltministerin, Gegenwind von allen Seiten. Die ehemaligen grünen Verbündeten, die auf Länderebene natürlich immer noch welche sind, in den Köpfen vieler Sozialdemokraten sowieso, beginnen in Gabriel ein neues Feindbild zu entwickeln. Ein ehemaliger Bündnispartner der Sozialdemokraten schlägt sich allerdings auf Gabriels Seite: Die Gewerkschaften. Zumindest in einem Punkt, die Kohlekraftwerke betreffend. Die will Gabriel, im Gegensatz zu seiner Parteigenossin Hendricks, nicht so schnell abschalten. Bis vor kurzem waren auch die Gewerkschaften ebenfalls voll auf der grünen Linie, meinten einer Vorreiterrolle Deutschlands im Klimaschutz das Wort reden zu müssen, versprachen sich neue Jobs bei den sogenannten "Erneuerbaren Energien", die Energiewende wurde als Chance gesehen, und die Notwenigkeit eines Strukturwandels in Wirtschaft und Gesellschaft nicht in Frage gestellt.

Das scheint vorbei zu sein. Wie dieser Sinneswandel gekommen ist, ob durch Druck der Basis, oder wegen eines wieder erwachenden wirtschaftlichen Sachverstandes, ist zumindest mir nicht klar. Vielleicht gibt es mehrere Gründe. Tatsache ist nur, diesen Sinneswandel gibt es, am deutlichsten an einer von den Gewerkschaften gestarteten gemeinsamen Unterschriftenaktion mit dem Titel

23. November 2014

Sarkozy, Merkel, die Grünen und das Volk

Dreckiger Populismus“,
so kommentiert der Europaabgeordnete der Grünen, Sven Giegold, einen Tweet von Nicolas Sarkozy, in dem er fordert, dass 50% der Aufgaben, die heute in Brüssel erledigt werden, zurück auf die (National)staaten übertragen werden sollen. Ansonst würde das System explodieren. Nun pfeifen es ja schon seit geraumer Zeit die Spatzen von den Dächern, daß Marie LePen, die Vorsitzende des immer wieder als rechtspopulistische Partei gescholtenen Front National, die Politik in Frankreich vor sich her treibt. Sarkorzy, der ehemalige französische Präsident, bringt sich in Stellung, möchte ein weiteres mal für diesen Job kandidieren. Um realistische Chancen zu haben, muss er die Stimmung in Lande aufgreifen, die immer mehr gegen ein vermeintlich von den Deutschen kontrolliertes Europa ausgerichtet ist.

Doch auch hierzulande lässt sich momentan mit Brüssel nicht viel Staat machen, schon vor über einem Jahr, meinte Angela Merkel „Wir können auch überlegen: Geben wir wieder einmal etwas zurück?“ Damit meinte sie genau das was Sarkozy fordert, nur etwas unbestimmter und ungenauer, wie das eben Merkels Art ist. Vorsichtig wird dies nun diskutiert, in der CSU schon länger. Doch die hat auch den Ruf, gelegentlich recht populistisch aufzutreten.

Für Grüne, die ja ihren ganz eigenen Populismus pflegen, bis hin

18. November 2014

Bojanowski platzt die Hutschnur

Nach dem mich Facebook rausgeschmissen hat, ich mich aber dennoch nicht aus den sozialen Netzwerken verabschieden möchte, habe ich Twitter ein wenig mehr Aufmerksamkeit gewidmet , und muss sagen, zur Informationsbeschaffung ist der Kurznachrichtendienst gar nicht so schlecht. Doch dazu vielleicht später einmal ein paar Zeilen. Erst mal finde ich es gut, dass wenn sich irgendwo etwas tut, man sich relativ einfach einklinken kann, auch ohne ein sogenannter Follower zu sein. Als Client benutze ich Hotot, und mit einem Klick auf den Namen der Person die ich beobachten möchte, erscheinen alle Nachrichten in einer separaten Spalte.

Momentan habe ich die Grünenpolitiker Hermann Ott und Sven Giegold auf dieser Liste, die Journalisten Gabor Paal, Axel Bojanowski und noch ein paar andere, jeweils. So ist mir denn auch nicht entgangen, dass sich der Grüne Ott und der Journalist Bojanowski (Spiegel) ganz ordentlich in die Wolle geraten sind. Anlass war der Artikel Bojanowskis im SPIEGEL, in dem er berichtet, dass der sogenannte Synthesereport des IPCC einige ordentliche Fehler enthielt, Dinge verzerrt und falsch dargestellt wurden, immer mit der Tendenz »Alarm vor Genauigkeit«.

Am Anfang ginge es noch ganz normal zu.

15. November 2014

Obama, Xi Jinping und die Energiewende

Obama kündigte mehr Klimaschutz an, China macht ebenfalls Versprechungen. Beides braucht man nicht ernst nehmen. Der amerikanische Präsident hat gegenüber der republikanischen Mehrheit in Repräsentantenhaus und Senat keinen Handlungsspielraum mehr. Er kann versprechen was er will, oder auch unterzeichnen was er will, die Wahrscheinlichkeit dass er es durchs Repräsentantenhaus oder den Senat bekommt, ist klein. China kündigt Klimaschutz ab 2030 an, bis dahin steigen die CO₂ Emissionen. Damit ist ein weltweiter Klimaschutz nicht möglich und sämtliche Bemühungen der Europäer, insbesondere Deutschlands, dienen nur der Beruhigung des schlechten Gewissen und sind darauf zurückzuführen, dass man sich nicht traut einzugestehen, dass das ganze Konzept des Klimaschutzes gescheitert ist.

Was in China passiert, taugt als Beispiel für eine ganze Reihe, der Mehrzahl, von aufstrebenden Nationen, die keine Alternative zur Industrialisierung sehen, um ihren Bevölkerungen einen höheren Lebensstandart zu ermöglichen, der natürlich auch von den Bevölkerungen gefordert wird.

Wichtig an der Ankündigung Chinas ist erstens der unverbindliche Charakter der Erklärung, die Chinesen verpflichten sich zu gar nichts, äußern nur eine Absicht, und zweitens, die Definition von »nicht-fossilen Brennstoffen«. In der hiesigen Presse wird das gleich mal als »regenerative Energie« beschrieben, dabei aber meist verschwiegen, dass man in China, und anderswo auch, die Kernkraft ebenfalls zu den »nicht-fossilen Brennstoffen« zählt.

7. November 2014

In eigener Sache: Facebook ade!

Vor rund einer Woche wurde mein Facebook-Account gesperrt. Irgendwas wegen der Identität wurde bemängelt, allerdings nicht in einer direkten Nachricht an mich, sondern nur per Link auf eine Seiten mit allgemeinen Erklärungen. Nun, Quentin Quencher steht natürlich nicht auf meiner Geburtsurkunde, es ist meine virtuelle Identität, und auch mein Autorennahme. Als solchen könnte ich ihn mir natürlich im Personalausweis oder Pass eintragen lassen, habe dies aber bislang nicht als notwendig gesehen. Auf der Bank ist mein Autorennahme hinterlegt, wenn ich Rechnungen für verschickte Bücher schreibe, steht dort auch als Empfänger Quentin Quencher, genauso wie am Postkasten, Briefe kommen also an. Und wer mich persönlich kontaktieren will, ruft mich einfach an. Telefonnummer ist auf meiner Homepage zu lesen, ebenso im Impressum hier auf Glitzerwasser (Link ganz unten).

Jetzt könnte ich natürlich Einspruch gegen diese Sperrung einlegen, werde es aber nicht tun, sondern mich ganz aus Facebook zurückziehen, aus mehreren Gründen. Zum einen finde ich diese unpersönliche Vorgehensweise als beleidigend, ein Hinweis, dass wenn ich nicht bis zum Datum xy meine persönlichen Daten aktualisiere oder ändere, leider mein Account gesperrt werden müsste, hätte gereicht. Haben die nicht nötig, nein, Kunden brauchen die wahrscheinlich auch nicht. Ja, tatsächlich war ich nicht nur einfacher Nutzer von Facebook, sondern auch Kunde, weil ich Werbung für mein Buch geschaltet hatte. Wer also so mit Kunden umspringt, das Geld nimmt, dann aber ohne Mahnung den Account sperrt, braucht offensichtlich keine Kunden.

Aber dies ist natürlich nicht der Hauptgrund,