21. Dezember 2017
Weihnachten ja, aber ohne selbstgerechte Laberpfaffen
von
Quentin Quencher
Der Heilig Abend ist auch bei uns der Höhepunkt im Familienleben eines Jahres. Der Ablauf ist immer genau so, wie ich es als Kind erlebt habe, nur mit einem Unterschied. Als ich Kind war, war das Wohnzimmer für mich und meine Geschwister schon Tage vorher abgesperrt. Der Vater baute seine Eisenbahn dort auf, der Christbaum wurde geschmückt, all das durften wir erst nach dem Gottesdienst am Nachmittag des vierundzwanzigsten Dezember sehen. Dort führten Kinder die Weihnachtsgeschichte vor, ich war als Kind meist Mitglied des Ensembles. Heute ist es bei uns genau so, nur das Wohnzimmer ist nicht abgesperrt, und den Christbaum schmücken wir alle gemeinsam. Doch Bescherung ist noch genau so wie zuvor, also nach dem Kirchgang.
1. Dezember 2017
Schnipsel im November'17
von
Quentin Quencher
Sie können einfach nicht anders. Wenn die Grünen nicht einmal pro Woche etwas verbieten dürfen, sind sie nicht glücklich.
Spanien erinnert mich in diesen Tagen daran, welche Gefahr für die Freiheit besteht, wird dem Staat zu viel Macht gegeben.
Prof. Dr. Heinz Bude meint in einem recht informativen Vortrag, dass in den USA in den letzten zwanzig Jahren die Lebenserwartung für weiße Amerikaner mit geringer Schulbildung um drei Jahre gesunken ist, bei Frauen um fünf Jahre, und dass das auf jeden Fall ein deutliches Zeichen für eine Verschlechterung der Situation sein. Zumindest für die betroffene Bevölkerungsgruppe. Insgesamt sei die Lebenserwartung gestiegen, doch insbesondere die Menschen die ihr Einkommen aus einfachen Dienstleistungen haben, sind die großen Verlierer. Ich lass das jetzt mal so stehen.
Spanien erinnert mich in diesen Tagen daran, welche Gefahr für die Freiheit besteht, wird dem Staat zu viel Macht gegeben.
Prof. Dr. Heinz Bude meint in einem recht informativen Vortrag, dass in den USA in den letzten zwanzig Jahren die Lebenserwartung für weiße Amerikaner mit geringer Schulbildung um drei Jahre gesunken ist, bei Frauen um fünf Jahre, und dass das auf jeden Fall ein deutliches Zeichen für eine Verschlechterung der Situation sein. Zumindest für die betroffene Bevölkerungsgruppe. Insgesamt sei die Lebenserwartung gestiegen, doch insbesondere die Menschen die ihr Einkommen aus einfachen Dienstleistungen haben, sind die großen Verlierer. Ich lass das jetzt mal so stehen.
28. November 2017
Der Einwanderer als Frontier
von
Quentin Quencher
Es war kein Zufall dass ich Stuttgart landete, obwohl ich zu dieser Stadt keinerlei Bezug hatte. 1983 war das, als ich per Ausreiseantrag mit meiner damaligen Familie die DDR verlassen konnte. Zwei Freunde von mir, aus unserer Oppositionellengruppe, welche wiederum hauptsächlich aus der Jungen Gemeinde meines Jahrgangs hervorging, hatten schon vor uns die Zone verlassen und lebten hier. Allerdings war der Weg in den Südwesten nicht so selbstverständlich, die erste Option war der Niederrhein, eine nette Stadt Namens Kevelaer, auch als Wallfahrtsort bekannt, stand oben an. Eine Patentante von mir war hier zu Hause, eigentlich war sie eine Cousine meiner Mutter und in dem gleichen schlesischen Städtchen wie sie geboren. Sie hatte schon eine Wohnung für mich und meine Familie besorgt, viel besser hätte der Neubeginn eigentlich kaum sein können. Dennoch entschieden wir uns
1. November 2017
Der Erklärer
von
Quentin Quencher
Niemals geht der Erklärer ohne seinen Taschenspiegel aus dem Haus. Meist hat er auch ein Schminkköfferchen dabei. Dabei ist er gar nicht eitel, der Spiegel dient nur der Selbstvergewisserung wer er eigentlich ist. Es muss sich ständig selbst überprüfen, ob da vielleicht irgendein Fussel an ihm haften geblieben ist, irgendwas was da nicht hingehört. Kürzlich hat er sich einen Selfie-Stick zugelegt, damit geht diese Überprüfung etwas unauffälliger. Ohne Spiegel kann der Erklärer nicht sein. Niemals würde er sich morgens vor die Tür trauen, ohne sich gewissenhaft davon überzeugt zu haben, dass alle Kleider zueinander passen, die Frisur auch, ob die Rasur gründlich war.
Alle seine Kleider sind grau, nur zu ganz besonderen Anlässen traut er sich, ganz behutsam, etwas Farbiges zu tragen. Niemand soll falsche Schlüsse über den Erklärer ziehen können.
Alle seine Kleider sind grau, nur zu ganz besonderen Anlässen traut er sich, ganz behutsam, etwas Farbiges zu tragen. Niemand soll falsche Schlüsse über den Erklärer ziehen können.
31. Oktober 2017
Schnipsel im Oktober'17
von
Quentin Quencher
Ich habe als Jugendlicher in der DDR statt Karl-Marx-Stadt, immer Chemnitz gesagt, womit natürlich ein Statement verbunden war. Wird das auch bei Weihnachts- oder Wintermarkt so sein? Derjenige der bewusst den alten Namen benutzt wird erkennbar als, hmm, vielleicht als Reaktionär? Die Frage ist doch: Warum wurde der Name des Festes geändert? Es muss ja einen Grund haben, warum das Wort Weihnacht nicht mehr verwendet wird. Die Frage nach dem Warum macht klar, dass es sich keineswegs nur um eine banale Sache handelt.
„Der Consumer Report, das amerikanische Pendant zur Stiftung Warentest, rät mittlerweile vom Kauf gebrauchter Teslas wegen Qualitätsmängeln ab.“ Bin gespannt wenn die Blase „Tesla“ platzt.
„Der Consumer Report, das amerikanische Pendant zur Stiftung Warentest, rät mittlerweile vom Kauf gebrauchter Teslas wegen Qualitätsmängeln ab.“ Bin gespannt wenn die Blase „Tesla“ platzt.
16. Oktober 2017
Buchhändler und Autoren gegen Willkür auf der Frankfurter Buchmesse
von
Quentin Quencher
Sehr geehrte Frau Susanne Dagen,
Vera Lengsfeld wies auf ihrem Blog auf Ihre Charta 2017 hin, unter der Überschrift: „Buchhändler und Autoren gegen Willkür auf der Frankfurter Buchmesse“
Ich möchte mich diesem Aufruf vollinhaltlich anschließen.
Vera Lengsfeld wies auf ihrem Blog auf Ihre Charta 2017 hin, unter der Überschrift: „Buchhändler und Autoren gegen Willkür auf der Frankfurter Buchmesse“
Ich möchte mich diesem Aufruf vollinhaltlich anschließen.
6. Oktober 2017
Liebe Helikoptereltern,
von
Quentin Quencher
Ich will nichts gesagt haben, es geht nur um Tiere, nur um Kohlmeisen. Obwohl, die Frage muss erlaubt sein, da es um vererbte Intelligenz geht, ist diese Art von Vererbung auch bei Menschen anzutreffen? Oh je, ich bin sicher ein Rassist.
5. Oktober 2017
Ein neues Sinnbild für Deutschland
von
Quentin Quencher
Die alte Bundesrepublik hätte einen eigenen Konservatismus haben können, sie hatte ihn eigentlich schon, inklusive Sinnbild. Sinnbilder sind im Konservatismus viel wichtiger als Ideologie. Dieses war die DMark und der Wiederaufbau. Ein neues Haus wurde erbaut, aus den Trümmern älterer Häuser. Die Brocken wurden ein wenig gesäubert, zurecht geklopft, und mit mit neuem Mörtel, der DMark, zusammengefügt. Die DDR-Nationalhymne „Auferstanden aus Ruinen“ wäre übrigens passender für die Bundesrepublik gewesen.
Doch nun fällt das Haus auseinander, der Euro kann die kantigen alten schweren Brocken nicht zusammenhalten. Mit diesem Mörtel soll ja auch ein anderes Haus gebaut werden. Irgendwas universales, globales, mindestens europäisches, keinesfalls nationales. In diesem neuen Haus fühlt sich der Konservatismus als Fremdkörper.
Doch nun fällt das Haus auseinander, der Euro kann die kantigen alten schweren Brocken nicht zusammenhalten. Mit diesem Mörtel soll ja auch ein anderes Haus gebaut werden. Irgendwas universales, globales, mindestens europäisches, keinesfalls nationales. In diesem neuen Haus fühlt sich der Konservatismus als Fremdkörper.
2. Oktober 2017
Schnipsel im September'17
von
Quentin Quencher
Gibt es einen besseren Indikator für die empfundene öffentliche Sicherheit als den den »Kleinen Waffenschein«? Die Anträge dafür schnellen in die Höhe. Ende Juni waren 71484 Menschen in Baden-Württemberg im Besitz des kleinen Waffenscheins, Ende 2015 waren es noch rund 43000.
Tja, jede Zeit hat ihre eigenen Generationenkonflikte: „Im Rhein-Neckar-Kreis hat ein 13-Jähriger seine Mutter bei der Polizei verpfiffen, als er bemerkte, dass diese Cannabis im Garten anbaute.“
Habe die Sendung mit der Weidel im TV nicht gesehen, in der sie das Studio verließ. Aber dass die sie vorgeführt werden sollte, war doch von vornherein klar. So traf dann Inszenierung auf Gegeninszenierung.
Tja, jede Zeit hat ihre eigenen Generationenkonflikte: „Im Rhein-Neckar-Kreis hat ein 13-Jähriger seine Mutter bei der Polizei verpfiffen, als er bemerkte, dass diese Cannabis im Garten anbaute.“
Habe die Sendung mit der Weidel im TV nicht gesehen, in der sie das Studio verließ. Aber dass die sie vorgeführt werden sollte, war doch von vornherein klar. So traf dann Inszenierung auf Gegeninszenierung.
26. September 2017
Das Spiel der Politik
von
Quentin Quencher
Die Analysen jagen durch die Blätter und Netze: Wer macht jetzt was in Hinblick auf die Macht? Welcher Schritt hat welche Schritte zur Folge? Wo führen uns diese Schritte hin? Es wirkt konstruiert, wie als wenn Figuren auf einem Schachspiel bewegt werden. Alle spielen mit, und tun dabei so, als wäre dieses Schachbrett die Welt.
Ich habe die Fenster auf gemacht, frische Luft flutete den Raum, die Gerüche und Geräusche des Lebens drangen in meine Nase und Ohren. Die Schachfiguren haben davon nichts mitbekommen, sie sind nur aufeinander bezogen. Ich habe sie weg geräumt und Blumen auf den Tisch gestellt. Das ist das Leben, sollen die auf ihren Kästchen doch tun was sie wollen, die haben noch nicht mal bemerkt dass die Fenster geöffnet sind.
Ich habe die Fenster auf gemacht, frische Luft flutete den Raum, die Gerüche und Geräusche des Lebens drangen in meine Nase und Ohren. Die Schachfiguren haben davon nichts mitbekommen, sie sind nur aufeinander bezogen. Ich habe sie weg geräumt und Blumen auf den Tisch gestellt. Das ist das Leben, sollen die auf ihren Kästchen doch tun was sie wollen, die haben noch nicht mal bemerkt dass die Fenster geöffnet sind.
21. September 2017
Zitate im September'17
von
Quentin Quencher
2 1 . 0 9 . 2 0 1 7
Der Historiker und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Jörn Rüsen auf L.I.S.A. zur Frage der Deutschen Kultur, angestoßen von Äußerungen der Integrationsbeauftragten des Bundes, dem Mitglied der SPD Aydan Özoguz.
Deutsche Kultur – gähnende Leere oder wirksame Orientierung
Der Historiker und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Jörn Rüsen auf L.I.S.A. zur Frage der Deutschen Kultur, angestoßen von Äußerungen der Integrationsbeauftragten des Bundes, dem Mitglied der SPD Aydan Özoguz.
Deutsche Kultur – gähnende Leere oder wirksame Orientierung
18. September 2017
Im Postpluralismus
von
Quentin Quencher
Pluralismus bedeutet die friedliche Koexistenz von Richtig und Falsch. Was jeweils richtig und falsch ist, liegt im Auge des Betrachters. Aber die Regeln der Auseinandersetzung, des Streits darum was richtig und falsch ist, verlangen nicht nur die Gewaltfreiheit, sondern auch gegenseitigen Respekt. Heute, im Zeitalter des Postpluralismus, gelten diese Regeln der Auseinandersetzung nicht mehr, was richtig und falsch ist, wurde von der Moralkommission ÖR-Rundfunk, inklusive großen Teilen der Presse, fest gelegt. Früher waren die mal nur neutrale Schiedsrichter, soweit das eben geht, bemühten sich aber zumindest die Regeln einzuhalten. Das ist vorbei.
16. September 2017
Plädoyer für ein neues Wahlrecht
von
Quentin Quencher
Ich stimme Joachim Steinhöfel zu: „Die Amtszeit des Bundeskanzlers darf 8 Jahre nicht überschreiten!“ Mindestens genau so wichtig scheint mir aber, den Parteien dadurch nicht mehr Macht zu verleihen, die dann in üblicher Klüngelei über die Nachfolge des nächsten Bundeskanzlers befinden. Viel Fantasie braucht es nicht, sich vorzustellen, wie aus tagespolitischer Opportunität der gerade passende Kanzler von einer Gruppe Personen ausgewählt wird, er dann nur noch eine Marionette derer ist die die Prozesse in der Hand haben, den Machtpolitikern in den Parteien also. (Vor allem die SPD hat mit ihren Kandidaten damit leidvolle Erfahrungen gemacht, und doch nichts gelernt daraus.)
Wären alle Mitglieder des Bundestages nur ihren Wählern verpflichtet,
Wären alle Mitglieder des Bundestages nur ihren Wählern verpflichtet,
7. September 2017
Der Kleinbürger als Unteroffizier
von
Quentin Quencher
Zugegeben, dieser Vergleich, diese Gleichsetzung, stammt nicht von mir, er ist aus Jürgen Osterhammels »Verwandlung der Welt« geklaut. „Der Unteroffizier war der Kleinbürger in Uniform“ schreibt er, und weiter: „überhaupt spiegeln militärische Hierarchien oft die Rangordnung in der zivilen Gesellschaft getreulich und verdeutlichend wider.“ Ein Spruch von Chesty Puller, jenem legendären General der US-Marines, fällt mir dazu ein. Jedenfalls werden ihm in der Serie »The Pacific« folgende Worte in den Mund gelegt: „Sie, das Unteroffizierskorps, sind das Gerüst der Truppe. Sie führen die Befehle aus, die von Oben kommen. Und wenn dieser Krieg vorbei ist, ..., wird es die Strategie von Anderen gewesen sein. Aber Sie werden den Sieg errungen haben. Sie, die Unteroffiziere mit den Winkeln an den Ärmeln, mit ihrer Courage und mit dem Blut an ihren Stiefeln.“
3. September 2017
Gaffer und Begaffte
von
Quentin Quencher
„Auf der A8 bei Leonberg kommt es zu einem Unfall, in dessen Folge es zu einem langen Stau kommt. Wegen Gaffern.” So meldet mir mein Nachrichten-Feed. In letzter Zeit scheint die Spezies der Gaffer ein Coming-Out zu haben, so sehr, dass schon von Strafgesetzen die Rede ist, bis hin zum Knast. Also besser nicht anhalten, nicht bremsen, keinesfalls Fotos machen, schnell den Ort des Unglücks verlassen und nicht irgendwelchen niederen Instinkten folgen. Gehen Sie weiter, es gibt es nichts zu sehen!
Pustekuchen, genau wenn diese Aufforderung von irgendeiner Amtsperson erfolgt, gerade dann ist es interessant.
Pustekuchen, genau wenn diese Aufforderung von irgendeiner Amtsperson erfolgt, gerade dann ist es interessant.
31. August 2017
Schnipsel im August'17
von
Quentin Quencher
Manchmal, wenn es mir gestatte, kehrt sehr bruchstückhaft die Erinnerung zurück: an meine Schulzeit von 1966 bis 1976. Heute wieder, ich muss an den Geschichtslehrer denken, und wenn ich mich recht entsinne, hat der später auch Staatsbürgerkunde gegeben: Frontal, wie damals üblich. Doch ganz ohne Grund kommt mir dieser Schwätzer nicht in den Sinn, immer sind es aktuelle Anlässe die Verdrängtes wieder sicht- und fühlbar machen. Es ist Wahlkampf und der Lehrer sind nun die öffentlich rechtlichen Medien, sie machen auf Staatsbürgerkunde. Aber nicht so wie es heute sein sollte, von einem pluralistischen Geist getragen, sondern in der gleichen Gut-Böse-Unterscheidung wie mein alter Stabi-Lehrer.
27. August 2017
Die Rückkehr des Patriotismus
von
Quentin Quencher
Wenn sich etwas in der Gesellschaft verändert, ist das immer auch an den verwendeten Wörtern zu erkennen. Manchmal ist es umgekehrt, dann sollen Wörter die Gesellschaft verändern. Mit einer gegenderten Sprache beispielsweise, überhaupt, allen Formen des politisch korrekten Sprechens, etwas was Bewusstsein schaffen oder es verändern soll. Manipulative Sprachübungen sind das, könnte man sagen. Dennoch sollten wir nicht dem Trugschluss unterliegen, und bei jedem der diese neuen Sprachübungen verwendet, ein verändertes Bewusstsein vermuten. Oft ist es nur Anpassung an den Zeitgeist oder Opportunismus, verbunden mit der Absicht, sich nicht durch die eigene Sprache bloß zu stellen. Die Sprache ist dann Tarnung.
Genau daran musste ich denken, als ich zwei Zitate von prominenten Grünen las. Özdemir unterstellte
Genau daran musste ich denken, als ich zwei Zitate von prominenten Grünen las. Özdemir unterstellte
1. August 2017
Schnipsel im Juli'17
von
Quentin Quencher
Diejenigen die sich die schönen Welten am Horizont, oder gar noch dahinter, in den schillerndsten Farben ausmalen, merken oft nicht, dass sie mit beiden Beinen kniehoch in der Scheiße stehen. Die Nähe, das was jetzt und hier ist, interessiert sie nicht, nur Imagination in die Ferne zählt.
Was gut für Deutschland ist, oder gar für die Menschheit, weiß ich eigentlich nicht. Ein paar Gewissheiten habe ich zwar, einige Erklärungen, doch die stehen schon oft genug im Widerstreit mit dem, von dem ich glaube, das gut für mich ist. Dies herauszufinden ist schon schwierig genug.
Was gut für Deutschland ist, oder gar für die Menschheit, weiß ich eigentlich nicht. Ein paar Gewissheiten habe ich zwar, einige Erklärungen, doch die stehen schon oft genug im Widerstreit mit dem, von dem ich glaube, das gut für mich ist. Dies herauszufinden ist schon schwierig genug.
2. Juli 2017
Europa ist kein Volk und wird nie ein Volk sein!
von
Quentin Quencher
meint Heinz Bude, Professor der Soziologie an der Universität Kassel, in einem Vortrag am 27.04.2017 im ZKM (Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe).
30. Juni 2017
Schnipsel im Juni'17
von
Quentin Quencher
Wenn »Ehe für Alle« nur die Ehe betreffen würde, es wäre mir egal. Doch es geht um eine Neukonstruktion des Begriffs »Familie«, die dann der beliebigen Interpretation preisgegeben wird, sowie dem Zugriff der jeweilig Regierenden.
Ehe für alle ist ein Angriff auf die Institution Familie, sie wird zur reinen Versorgungsgemeinschaft herabgestuft. Verwurzelung, Identität, Tradition, alles nur noch Deko.
Nachrichtensprecher hatten früher so was wie ein Pokergesicht, es war nicht zu erahnen, was sie über die verkündeten Nachrichten dachten. Heute liefert deren Mimik bereits den Kommentar und eine Erklärung wie wir die Nachricht bewerten sollen. Von der Betonung ihrer Worte ganz zu schweigen.
Ehe für alle ist ein Angriff auf die Institution Familie, sie wird zur reinen Versorgungsgemeinschaft herabgestuft. Verwurzelung, Identität, Tradition, alles nur noch Deko.
Nachrichtensprecher hatten früher so was wie ein Pokergesicht, es war nicht zu erahnen, was sie über die verkündeten Nachrichten dachten. Heute liefert deren Mimik bereits den Kommentar und eine Erklärung wie wir die Nachricht bewerten sollen. Von der Betonung ihrer Worte ganz zu schweigen.
27. Juni 2017
In eigener Sache: Twitter ade!
von
Quentin Quencher
Ich vertraue Twitter nicht mehr, es ist nicht mehr die Plattform auf der ich mich ohne Selbstzensur äußern kann. Freilich könnte ich es darauf anlegen, um von dort eine Sperre zu bekommen. Dann aber hätte ich das Heft des Handelns aus der Hand gegeben. Nein, ich will nicht weiter eine Plattform durch meine Mitgliedschaft unterstützen, die sich, wie Facebook auch, nicht gegen das um sich greifenden Diktat zur politisch korrekten Rede wehrt, und mich dann, sollte ich mich dem Diktat nicht beugen, nach einer obligatorischen Sperre, wieder gönnerhaft mit machen lässt. So was verbietet mir die Selbstachtung.
9. Juni 2017
Die Terrorismusversicherung
von
Quentin Quencher
Wenn es nun heute als ganz normale Gefahr eingestuft wird, ein Opfer des muslimischen Terrorismus zu werden, dann fehlt bloß noch eine Versicherung dagegen. Gut begründen ließe sie sich alle mal. Soll ich mal ein paar obskure Versicherungen aufzählen? Ich verkneife es mir.
Nein, dieser Vorschlag ist kein Sarkasmus. Ich stelle mir gerade vor, wie ein Versicherungsvertreter argumentieren würde, um seinen geschätzten Kunden eine solche Police aufzuschwatzen. Warum nicht mit der Angst Kasse machen, bei anderen Ängsten klappt das doch auch ausgezeichnet.
Nein, dieser Vorschlag ist kein Sarkasmus. Ich stelle mir gerade vor, wie ein Versicherungsvertreter argumentieren würde, um seinen geschätzten Kunden eine solche Police aufzuschwatzen. Warum nicht mit der Angst Kasse machen, bei anderen Ängsten klappt das doch auch ausgezeichnet.
8. Juni 2017
Der Feigling
von
Quentin Quencher
Zur Taufe bekam der Feigling seine Scheuklappen, es ist das traditionelle Geschenk der Feiglinge an diesem Tag. Dann wurden Lieder gesungen, immer mit den Begriffen Weg, Ziel, Kraft, Stärke und Mut im Text. Ja, die Feiglinge sind mutig und tapfer, sie gehen unbeirrt ihren Weg, lassen sich auch vor scheinbar unüberwindlichen Hindernissen nicht vom Weg abbringen. Davon handeln alle ihre Lieder und Geschichten. Die Scheuklappen helfen ihnen dabei, diesen ihren Weg nicht aus den Augen zu verlieren.
31. Mai 2017
Schnipsel im Mai'17
von
Quentin Quencher
Wie stehts um die Fundamente? Was sind meine Fundamente? Ich weiß es nicht! Die Fragen sind berechtigt, überhaupt. Darüber wird gestritten, auf welchen Fundamenten unsere Gesellschaft überhaupt aufgebaut ist. Doch es ist offensichtlich, das Haus steht, auf welchen Fundamenten auch immer. Kann man die austauschen ohne die Stabilität des Hauses zu gefährden?
Was die einen als Geborgenheit in der Identität empfenden, ist für andere eine Vereinnahmung.
Honoré Gabriel de Mirabeau aktualisiert: „Andere Staaten halten sich eine Verwaltung, in Deutschland hält sich die Verwaltung einen Staat.“ Er schrieb von Preußen und dem Militär, egal.
Was die einen als Geborgenheit in der Identität empfenden, ist für andere eine Vereinnahmung.
Honoré Gabriel de Mirabeau aktualisiert: „Andere Staaten halten sich eine Verwaltung, in Deutschland hält sich die Verwaltung einen Staat.“ Er schrieb von Preußen und dem Militär, egal.
30. Mai 2017
Merkel, die Lauerjägerin
von
Quentin Quencher
So, so, die Antwort auf Trump ist also mehr Europa, meint Angela Merkel. Die Taktik könnte aufgehen. Natürlich nur in Hinblick auf die Bundestagswahlen in ein paar Monaten. Hauptsächlich darum geht es ihr. Die Propaganda dafür läuft bereits auf allen Kanälen. Diese besteht hauptsächlich aus Trump-Bashing und Vorschläge, wie das europäische Haus verbessert werden könnte. Dass die EU nun nicht das leuchtende Vorzeigeobjekt ist, mit dem man Wahlen gewinnen könnte, dass ist den Taktikern bewusst, also werden die angestrebten Verbesserungen in den Fokus gestellt, wie Konstruktionsmängel behoben werden könnten und welche Chancen sich daraus ergeben. Es wird die Illusion aufgebaut, dies wäre die Antwort auf die drängenden Probleme. Hauptsache, ein positives Bild entsteht welches sich nicht an der Realität messen muss, da es in der Zukunft liegt. Im Oktober, wenn die Blätter zu fallen beginnen, wird man weiter sehen.
28. Mai 2017
Der Empörer
von
Quentin Quencher
Seine Eltern waren Puppenspieler, besser Marionettenkünstler. Gleich neben einer kleinen Bühne wuchs er er auf, diese nannte sich Theater am Faden und befand sich in einem unscheinbaren Klinkerbau im zweiten Hinterhof. Früher war es wohl mal die Werkstätte eines Handwerkers. Mutter und Vater wurden durch das Leben an diesen Platz gespült, ihre Herkunft lag irgendwo im Osten oder Süden, der Puppenspieler glaubt, dass sie Zigeuner sind, dies aber vor ihm verschleiern. Wie immer, nie hörte er eine klare und eindeutige Aussage von ihnen, nicht mal eine Urzeit nannten sie ihm, bei der Ermahnung am Abend nicht zu spät nach Hause zu kommen. Es schien, als lebte jeder der Drei, der Empörer war ein Einzelkind, in einer jeweils eigenen Welt. Die der Eltern war eine des Ungefähren, sowohl als auch, vielleicht, obwohl, könnte, so und dergleichen relativierten sie jede ihrer Aussagen.
26. Mai 2017
Die Große
von
Quentin Quencher
Vor Fotos mit ihren Klassenkamaraden hatte sie immer Angst, sie schämte sich ihrer Größe. Mindestens einen Kopf größer als ihre Freundinnen war sie, dabei war sie die Jüngste in der Klasse. Hohe Absätze waren tabu, ebenso Frisuren die sie noch größer hätten erscheinen lassen.
Freundinnen hatte sie auch keine, obwohl sie gerne welche gehabt hätte. Vielleicht lag es an der Haltung der Großen, immer wollte sie ja etwas kleiner erscheinen als sie war, und ging deshalb etwas gebückt, mit krummen, nie mit geradem Rücken. Die anderen Mädchen empfanden dies als peinlich, und fühlten sich unwohl in ihrer Gegenwart.
Freundinnen hatte sie auch keine, obwohl sie gerne welche gehabt hätte. Vielleicht lag es an der Haltung der Großen, immer wollte sie ja etwas kleiner erscheinen als sie war, und ging deshalb etwas gebückt, mit krummen, nie mit geradem Rücken. Die anderen Mädchen empfanden dies als peinlich, und fühlten sich unwohl in ihrer Gegenwart.
22. Mai 2017
Kulturelles Exerzieren
von
Quentin Quencher
Meine einzige persönliche Erfahrung mit Militär war in der Schule und in der Lehre in der DDR. Vormilitärische Ausbildung nannte es sich, eine sogenannte Gesellschaft für Sport und Technik (GST) stand federführend dahinter. Gerade eben las ich in Wikipedia, dass dieser Wehrunterricht erst 1978/79 als Pflichtfach eingeführt wurde, nur gab es ihn schon früher und für uns als Jugendliche war er selbstverständlich Pflicht. Nun gut, was Gesetz war und was nicht, das wusste in DDR sowie keiner so ganz genau. Eigentlich, meine Lehre beendete ich 78, hätte ich, wenn es stimmen würde was in Wikipedia steht, somit gar nicht vom vormilitärischen Dienst betroffen sein können. Das war ich aber.
18. Mai 2017
Betrifft: Netzdurchsetzungsgesetz
von
Quentin Quencher
Der Wortlaut der Email an die drei Abgeordneten meines Wahlkreises:
Sehr geehrter Herr ......,
Nun ist es also soweit, das Netzdurchsetzungsgesetz wird im Bundestag behandelt. Mich beunruhigt dieses Gesetz, gerade als ehemaliger Regimegegner in der DDR weiß ich wie wichtig eine freie Diskussion und freie Meinungsäußerung ist. Ich habe es erlebt, wie Menschen sich in ihren Äußerungen in der Öffentlichkeit selbst verleugnet haben, nur weil sie vermuteten, meist zurecht, dass diese Äußerungen gegen sie verwendet werden.
Ich rede nicht die Rede der Unflätigen, mir gehen die auch auf den Wecker, nur wenn deren Äußerungen gegen bestehende Gesetze verstoßen, dann ist das auch heute schon strafbar. Das genügt völlig. Verbesserungen und Anpassungen mögen hier und da nötig sein, doch ein neues Gesetz welches schon jetzt den Geruch der Meinungsäußerungsverhinderung hat, ich möchte fast sagen, den Gestank der Zensur in sich trägt, ist keinesfalls notwendig.
Ich erwarte von Ihnen, dass Sie, als Abgeordneter meines Wahlkreises, diesen Schandfleck gegen den Pluralismus verhindern helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr ......,
Nun ist es also soweit, das Netzdurchsetzungsgesetz wird im Bundestag behandelt. Mich beunruhigt dieses Gesetz, gerade als ehemaliger Regimegegner in der DDR weiß ich wie wichtig eine freie Diskussion und freie Meinungsäußerung ist. Ich habe es erlebt, wie Menschen sich in ihren Äußerungen in der Öffentlichkeit selbst verleugnet haben, nur weil sie vermuteten, meist zurecht, dass diese Äußerungen gegen sie verwendet werden.
Ich rede nicht die Rede der Unflätigen, mir gehen die auch auf den Wecker, nur wenn deren Äußerungen gegen bestehende Gesetze verstoßen, dann ist das auch heute schon strafbar. Das genügt völlig. Verbesserungen und Anpassungen mögen hier und da nötig sein, doch ein neues Gesetz welches schon jetzt den Geruch der Meinungsäußerungsverhinderung hat, ich möchte fast sagen, den Gestank der Zensur in sich trägt, ist keinesfalls notwendig.
Ich erwarte von Ihnen, dass Sie, als Abgeordneter meines Wahlkreises, diesen Schandfleck gegen den Pluralismus verhindern helfen.
Mit freundlichen Grüßen
11. Mai 2017
Warum Leitkultur?
von
Quentin Quencher
Außerdem versuchten sie zu sprechen, zu diskutieren, was es denn nun eigentlich heißt: „Deutsch sein.“ Es wurde mehr ein Stammeln, in dieser Phönix-Runde. Keiner, auch Roland Tichy nicht, hatte eine Antwort. Hier und da wurde ein Aspekt beleuchtet, Bildausschnitte ergaben sich, die wie Puzzleteile wirkten, doch kein Gesamtbild erahnen ließen. Es lag nicht an den Diskutanten, sie gaben sich Mühe, freilich ein jeder mit seinem Wunschbild im Kopf. Es lag an der Unmöglichkeit diese Frage zu beantworten. Zumindest in einer für jeden gültigen Beschreibung.
Eingereiht wird diese Sendung in die gegenwärtige Debatte um die Leitkultur, den Begriff hatte der Innenminister de Maiziere aufgegriffen; aber in dieser Debatte wird es ja noch konfuser, wenn schon nicht klar ist, was eigentlich richtig »deutsch sein« bedeutet, dies dann auch noch mit die Kultur zu verknüpfen, die ja ebenfalls Raum für unendliche Interpretationen lässt, vollendet das gedankliche Chaos.
Eingereiht wird diese Sendung in die gegenwärtige Debatte um die Leitkultur, den Begriff hatte der Innenminister de Maiziere aufgegriffen; aber in dieser Debatte wird es ja noch konfuser, wenn schon nicht klar ist, was eigentlich richtig »deutsch sein« bedeutet, dies dann auch noch mit die Kultur zu verknüpfen, die ja ebenfalls Raum für unendliche Interpretationen lässt, vollendet das gedankliche Chaos.
2. Mai 2017
Schnipsel im April'17
von
Quentin Quencher
Politische Korrektheit ist Sprachpolitik, und zwar in einer extrem totalitären Art und Weise.
(Norbert Bolz)
Es ist völlig egal was de Maizière oder die Union verkündet oder beschließt, wenn es opportun erscheint, schmeißt Merkel sowieso alles um.
In Arte liefen vier Filme über Napoleon - oh, wie ich diesen Typen verachte, der der Europa vereinheitlichen und vereinen wollte.
Ich nahm Nietzsche, Kant und Freud zur Kenntnis, mehr nicht. Eigentlich tue ich das mit den meisten Denkern. Manche, wie Hesse, verachtete ich, das tue ich bis heute. Wenn mir was gefiel, dann war es DADA. Hier wurde mir die Sinnhaftigkeit des Lebens klar, oder dessen Sinnlosigkeit. Je nach Tagesform.
(Norbert Bolz)
Es ist völlig egal was de Maizière oder die Union verkündet oder beschließt, wenn es opportun erscheint, schmeißt Merkel sowieso alles um.
In Arte liefen vier Filme über Napoleon - oh, wie ich diesen Typen verachte, der der Europa vereinheitlichen und vereinen wollte.
Ich nahm Nietzsche, Kant und Freud zur Kenntnis, mehr nicht. Eigentlich tue ich das mit den meisten Denkern. Manche, wie Hesse, verachtete ich, das tue ich bis heute. Wenn mir was gefiel, dann war es DADA. Hier wurde mir die Sinnhaftigkeit des Lebens klar, oder dessen Sinnlosigkeit. Je nach Tagesform.
18. April 2017
Der Heuchler
von
Quentin Quencher
Der Heuchler leidet an seiner überdimensionierten Nase. Ein riesiger Zinken ragt aus seinem Gesicht und hat die Anatomie seines Schädels so verändert, dass es die Augen ganz an die Seite gedrängt hat. Beim flüchtigen hinsehen glaubt man einen Vogelkopf zu erkennen, so einen mit einem großen Schnabel wie beim Tukan oder so manchen Papagei. Nur dass es eben eine Nase ist, die den Heuchler verunstaltet, und kein Schnabel.
Direkt in die Augen kann der Heuchler niemanden schauen, die Nase ist ihm im Weg; was genau vor ihm ist, kann er nicht sehen wenn er den Kopf gerade hält. So schaut er immer nur seine Gesprächspartner mit einem Auge an und hält dabei den Kopf zur Seite gekippt. Perspektivisches Sehen ist ihm so kaum möglich. Zwar dreht er hin und wieder seinen Kopf, um zu überprüfen, ob das andere Auge das Gleiche sieht, ein dreidimensionales Bild kann so aber nicht in seinem Kopf entstehen.
Direkt in die Augen kann der Heuchler niemanden schauen, die Nase ist ihm im Weg; was genau vor ihm ist, kann er nicht sehen wenn er den Kopf gerade hält. So schaut er immer nur seine Gesprächspartner mit einem Auge an und hält dabei den Kopf zur Seite gekippt. Perspektivisches Sehen ist ihm so kaum möglich. Zwar dreht er hin und wieder seinen Kopf, um zu überprüfen, ob das andere Auge das Gleiche sieht, ein dreidimensionales Bild kann so aber nicht in seinem Kopf entstehen.
5. April 2017
Schnipsel im März'17
von
Quentin Quencher
An die meine Schulzeit erinnere mich nicht gerne, vom ersten bis zum letzten Tag habe ich diese Polytechnische Oberschule (Standard in der DDR) gehasst. So gut wie alle Erinnerungen die ich habe, rufen bis heute Unwohlsein hervor, es waren zehn Jahre Folter. Später wollte ich nicht mehr daran denken, was da geschah, was mit mir gemacht wurde, wie meine Abneigung gegen Kollektivismus sich zur Phobie auswuchs und auf alles was derart daherkommt ausbreitete. Selbst Fussballvereine wurden mir schon suspekt, ja sogar die Kirche, obwohl ich dort Halt in einer alternativen Weltsicht fand.
Sag mir wer deine Freunde sind, und ich ich sage dir wer Du bist! Das sagte mein Vater oft - und er hatte, wie so oft, Unrecht.
Die die da »Refugees Welcome« rufen, sehen nicht so aus, als ob sie die dann Kommenden auch ernähren und Obdach geben könnten.
Ich bezweifle, dass allein aus dem Logos (Verfassungs)Patriotismus entstehen kann.
Sag mir wer deine Freunde sind, und ich ich sage dir wer Du bist! Das sagte mein Vater oft - und er hatte, wie so oft, Unrecht.
Die die da »Refugees Welcome« rufen, sehen nicht so aus, als ob sie die dann Kommenden auch ernähren und Obdach geben könnten.
Ich bezweifle, dass allein aus dem Logos (Verfassungs)Patriotismus entstehen kann.
30. März 2017
Veränderungen in der Provinz
von
Quentin Quencher
Seit nun knapp neun Jahren wohne ich in einem rund 6000-Seelen-Ort südlich von Stuttgart. Kürzlich wurde ich dort das erste mal von der Polizei angehalten. Es war schon dunkel, bewölkt wars auch, kurz vorher hatte es geregnet. Im Auto saßen außer mir noch eine meiner Töchter (13) sowie meine Frau. Wir fuhren langsam durch ein paar Seitenstraßen und schauten nach Hausnummern. Die Tochter wollte unbedingt einen Job, also trägt sie nun zwei Mal die Woche Zeitschriften und Kataloge aus. Da gibt es zwar nicht viel Kohle dafür, aber das ist ihr egal. Sie wollte es unbedingt, also habe ich zugestimmt, solange die Schule nicht darunter leidet soll es mir recht sein. Nur meiner Frau gefiel es gar nicht, ein junges Mädchen abends allein durch den Ort streifen zu lassen machte ihr Angst. Und so habe ich mich bereit erklärt, die ersten paar Male der Tochter zu helfen und sie mit dem Auto chauffiert. Wahrscheinlich hat das mich mehr Sprit gekostet, als es meiner Tochter Kohle einbrachte. Doch das zählt nicht.
27. März 2017
Drei Zitate über Innovation und Evolution
von
Quentin Quencher
Zufällig, durch einen Artikel im The European, bin ich auf den Historiker Prof. Dr. Rolf Peter Sieferle aufmerksam geworden, habe ein bisschen gegoogelt und eine Expertise von ihm für das WBGU-Hauptgutachten „Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“ gefunden. Immer mal wieder bin ich auf dieses Gutachten eingegangen insbesondere hier, mit diesem Zitat:
Die kolossale Herausforderung für die Modernisierung repräsentativer Demokratien besteht nun darin, zur Gewinnung von zusätzlicher Legitimation mehr formale Beteiligungschancen zu institutionalisieren, diese zugleich aber an einen inhaltlichen Wertekonsens nachhaltiger Politik zu binden, damit „mehr Partizipation“ im Ergebnis nicht zu „weniger Nachhaltigkeit“ führt. (WBGU-Gutachten S.218)
„Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ soll mal Walter Ulbricht gesagt haben, erinnerte mich ein Leser,
Die kolossale Herausforderung für die Modernisierung repräsentativer Demokratien besteht nun darin, zur Gewinnung von zusätzlicher Legitimation mehr formale Beteiligungschancen zu institutionalisieren, diese zugleich aber an einen inhaltlichen Wertekonsens nachhaltiger Politik zu binden, damit „mehr Partizipation“ im Ergebnis nicht zu „weniger Nachhaltigkeit“ führt. (WBGU-Gutachten S.218)
„Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ soll mal Walter Ulbricht gesagt haben, erinnerte mich ein Leser,
1. März 2017
Schnipsel im Feb'17
von
Quentin Quencher
Die Deutschen hatten eine Brückenkultur zwischen Osten und Westen (Sloterdijk), dies ist bei der Gründung der Bundesrepublik ausgeblendet worden. Die Westintegration war also ein Stück weit Selbstverleugnung.
Immer wieder höre ich die Menschen wie sie das Wort Demokratie aussprechen, und doch nur ihre Moral meinen. Nur die eigene.
Es war im Sommer, eine Fliege hatte sich ins Auto verirrt. Der Jüngste wollte sie fangen, tot schlagen. „Papa! wir dürfen die Fliege nicht mitnehmen, ihre Familie ist nicht hier!“ Irre: Besser tot als Trennung von der Familie. Nur Kindermund?
Immer wieder höre ich die Menschen wie sie das Wort Demokratie aussprechen, und doch nur ihre Moral meinen. Nur die eigene.
Es war im Sommer, eine Fliege hatte sich ins Auto verirrt. Der Jüngste wollte sie fangen, tot schlagen. „Papa! wir dürfen die Fliege nicht mitnehmen, ihre Familie ist nicht hier!“ Irre: Besser tot als Trennung von der Familie. Nur Kindermund?
23. Februar 2017
Was ist Deutsch im Elfenbeinturm?
von
Quentin Quencher
Manchmal sind die Fragen in einem Interview interessanter als die Antworten. In einem L.I.S.A Gespräch mit Peter Trawny über deutsche Identität(en) geschah dies. Georgios Chatzoudis fragte zu Beginn ob er dessen neues Buch richtig verstanden hätte.
16. Februar 2017
Übers Auskotzen und das Anspucken
von
Quentin Quencher
Das Essen schmeckt nicht, manchmal merkt man das bereits beim ersten Löffel und oft gar schon am Geruch. Soll ich es trotzdem essen, obwohl ich genau weiß, dass ich davon eine Magenverstimmung oder die Scheißerei bekomme? Wenn es mich würgt, esse ich nicht weiter.
Verachte ich deswegen diejenigen denen es schmeckt, die es geradezu als eine Offenbarung ihrer Geschmaksknospen sehen? Ich muss an die Durian, oder Stinkfrucht, denken. An der scheiden sich die Geister, die einen halten sie für eine Delikatesse, andere müssen sich übergeben. Kotzfrucht wird sie auch genannt und ist in Südostasien berühmt berüchtigt.
Verachte ich deswegen diejenigen denen es schmeckt, die es geradezu als eine Offenbarung ihrer Geschmaksknospen sehen? Ich muss an die Durian, oder Stinkfrucht, denken. An der scheiden sich die Geister, die einen halten sie für eine Delikatesse, andere müssen sich übergeben. Kotzfrucht wird sie auch genannt und ist in Südostasien berühmt berüchtigt.
7. Februar 2017
Nur kurz und unausgegoren über den Patriotismus
von
Quentin Quencher
Nein, ich kann mit Patriotismus nichts anfangen. Das Pathos ist mir suspekt. Egal in welchem Zusammenhang. Ob es etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist, ein Patriot zu sein, weiß ich nicht, ich habe keine Sensoren dafür. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so schnell zu begeistern bin, selbst bei Konzerten braucht es lange bis die Begeisterung von mir Besitz ergreift, immer wehre ich mich dagegen.
Ein kluger Gedanke, ein kluger Satz hingegen, löst etwas wie ein Hochgefühl aus, gleich so als hätte ich einen Schatz gefunden.
Ein kluger Gedanke, ein kluger Satz hingegen, löst etwas wie ein Hochgefühl aus, gleich so als hätte ich einen Schatz gefunden.
15. Januar 2017
Schnipsel von Oktober'16 bis Januar'17
von
Quentin Quencher
Der Verbildete ist ein Feigling, er traut seinen eigenen Gedanken nicht.
5. Januar 2017
Profiling oder Kontrollquote
von
Quentin Quencher
In den zwei Jahren (2014/15) in denen ich hauptsächlich mit einem kleinen Motorroller unterwegs war (50ccm/45kmh), wurde ich ca. zehn mal von der Polizei angehalten und kontrolliert. Das ist ungefähr doppelt so oft, wie in den zusammen über dreißig Jahren als Autofahrer. In den späten achziger Jahren wurde ich mindestens vier bis fünf Jahre überhaupt nicht kontrolliert. Das weiß ich deswegen so genau, weil in dieser Zeit, nach meiner Scheidung, ich praktisch nie nüchtern war. Der Lappen wäre mit Sicherheit weg gewesen.