21. Dezember 2017

Weihnachten ja, aber ohne selbstgerechte Laberpfaffen

Der Heilig Abend ist auch bei uns der Höhepunkt im Familienleben eines Jahres. Der Ablauf ist immer genau so, wie ich es als Kind erlebt habe, nur mit einem Unterschied. Als ich Kind war, war das Wohnzimmer für mich und meine Geschwister schon Tage vorher abgesperrt. Der Vater baute seine Eisenbahn dort auf, der Christbaum wurde geschmückt, all das durften wir erst nach dem Gottesdienst am Nachmittag des vierundzwanzigsten Dezember sehen. Dort führten Kinder die Weihnachtsgeschichte vor, ich war als Kind meist Mitglied des Ensembles. Heute ist es bei uns genau so, nur das Wohnzimmer ist nicht abgesperrt, und den Christbaum schmücken wir alle gemeinsam. Doch Bescherung ist noch genau so wie zuvor, also nach dem Kirchgang.

Schon letztes Jahr verzichteten wir aber darauf, wie auf Gottesdienstbesuche insgesamt, obwohl vor allem meiner Frau ihr christlich/katholischer Glauben sehr wichtig ist. Wir haben einfach keine Lust mehr, uns zu Weihnachten wegen Klimawandel oder Flüchtlingen belehren zu lassen, uns irgendwelche Erzählungen anhören zu müssen, wie uns die Weihnachtsgeschichte zeigen würde wie die Welt zu retten sei.

Wahrscheinlich wird es auch dieses Jahr so sein und wir werden am Heilig Abend nicht in die Kirche gehen. Sicher ist es noch nicht, wir tun uns nicht leicht mit der Entscheidung, da sie auch ein Bruch mit einer langen über Generationen hinweg gepflegten Tradition ist. Vielleicht finden wir noch eine kleine Kapelle, oder etwas Vergleichbares, wo wir eine Kerze anzünden können, ein kleine persönliche Andacht mit den Kindern halten, um dann anschließend unser Weihnachten zu Hause zu feiern. Sollen doch die Pfaffen labern was sie wollen. Zusammenrottungen von Selbstgerechten müssen wir uns nicht anschließen.

11 Kommentare :

  1. wie recht sie doch haben! die kirchen, vielleicht die evangelische noch mehr als die katholische, sind zu sozial-romantischen pc-vereinen verkommen.von solchen gebilden würde sich wohl jesus geekelt abwenden!

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  2. Danke! Ich sitze mit meinem Sohn in der Kirche und es ist genau so...

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  3. Dennoch oder gerade deshalb ein gesegnetes Weihnachtsfest Ihnen und Ihren Liebsten.

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  4. Da kann ich nur die traditionelle Messe der Pius- und/oder Petrusbruderschaft empfehlen. Eine Messe im alten Ritus in der Regel mit Schola die durch die Frömmigkeit der Priester aber auch der Ministranten getragen wird. Allen ein gesegnetes Weihnachtsfest!

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  5. Seit 2 Jahren probieren wir mal die eine mal die andere Kirche aus. Keine Predigt kam ohne das Wort "Flüchtling" aus, wo eigentlich schon klar war, dass es sich größtenteils, um Fake-Refugees, Fake-Syrer, Fake-Minderjährige handelte.
    Wir sind diesmal fündig geworden in einer katholischen Kirche, die von Dominikanern betreut wird. Der Pater
    predigte frei von der Leber so stichhaltig, ohne ein einziges Mal das Wort Klima oder Flüchting zu benutzen.
    Es war einfach klar, jeder war gemeint, ganz persönlich und die ganze Welt mit inbegriffen. Das war unser Wunder!

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    1. Das freut mich für Sie ! Wir sind ebenfalls auf der Suche und bis jetzt nicht fündig geworden - wo ist denn Ihre Dominikanerkirche ? Vielleicht sogar in oder um Berlin herum ?

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  6. Unser (evangellischer) Pfarrer hier in Berlin_pankow ist eine erfreuliche Ausnahme und achtet nach wie vor darauf, alle mitzunehmen. Etwas kam das Flüchtlingsthema vor, aber so, wie ich das auch von früher bei anderen Themen kannte.
    Anders in der Nachbargemeinde, wo wir am Reformationstag waren: Die schaffte es doch tatsächlich, Luther mehr oder weniger in den Skat zu drücken und die Reformation zu einem feministischen Ereignis zu machen. Nun ist es ja OK, darüber zu reden, was Frauen zu Luthers Zeiten machten, machen durften, nicht machen durften und dann anders machen durften, aber zum Haupthubiläum der Reformation als Hauptthema unter fast völliger Weglassung der Reformationsereignisse?
    Also das war bei mir der Punkt, wo ich den Kanal von der momentanen Kirche gründlich voll hatte und mir zum ersten Mal im Leben das Wort "rot-grün-versifft" über die Lippen kam. Und das, obwohl ich mich mein Leben lang als rot gesehen habe; grün allerdings weniger.

    Ich schaue auf den Inhalt, nicht auf die Verpackung, bei Waren genauso wie bei Institutionen und Weltanschauungen. In der DDR hatten wir in Anlehnung an Weihnachtsmänner als "Schokoladenhohlkörper" von Politfunktionären als "Arbeiterhohlkörper" gesprochen. Eine Anwendung auf Neolinke steht noch aus. Und überhaupt: Was bedeutet das Wort "links" eigentlich überhaupt (noch)? Ist es nicht im Grunde der Sinn des Worts, gar nichts festzulegen, außer dass man ohne persönliche Unanhemlichkeiten zu den Guten gehört?

    "Links" ist, was im Mittelalter "christlich" war. Das war (in Europa) im Grunde eine Worthülse. Man zeigt, dass man artig und gut ist. Fertig. Wieso sollten die Pfaffen von heute da anders sein.

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  7. Ich halte den Generalverdacht mit der abwertenden Bezeichnung 'Pfaffen' für abstoßend. Denn im Grundsatz gehören eben Pastoren und Prediger zum Weihnachtsgottesdienst ... Und die haben auch das Recht, sich die Predigt nach ihrem Gewissen zu schreiben. Allerdings kann ich auch verstehen, dass in vielen Gemeinden die Ödnis durch das PC-Geraune auch abschließenden Charakter hat ... und das verschreckt zu recht.

    Wie wäre es denn gewesen, wenn man vorher eine Mail an die potentiellen Kandidaten zu schreiben:

    Sehr geehrter Pastor ...

    Ich würde gerne einem beschaulichen Weihnachtsgottesdienst beiwohnen, aber mich treibt die Sorge um, wieder zu Flüchtlingen und Klima die neue Glaubensleere eingetrichtert zu bekommen. Das hindert mich, unbeschwert einfach zu kommen. Ich würde meine Meinung ändern, wenn Sie mir versichern könnten, dass es bei Ihnen nicht um diese oder andere politisierte Themen geht, sondern um Weihnachten.'


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  8. @Martin Landvoigt

    Weiß ich jetzt nicht "Pfaffen" ist ein deutsches Wort mit Tradition.
    Luther hat das dann immer wieder abwertend verwendet.
    Wenn ich mir so in Erinnerung rufe was ich alles schon Verallgemeinertes in den Predigten und den Zeitungen von den Priestern und Pastoren gelesen habe vor allem wenn die Demonstranten nicht die rechte Linke Gesinnung hatten.

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    1. Ich zweifele nicht daran, dass es schlechte Predigten gibt. Auch nicht, dass es eine Tendenz mit gutmenschlichem Linksdrall in dieser Personengruppe vorherrscht. Somit würden wir sicher ein ähnliche Meinung über jene haben, sofern sie diesem Eindruck auch entsprechen. Dennoch wäre ein pauschaliertes Urteil strukturell auch nicht besser. Die Feststellung eines Missstandes ist aber kein Freibrief, ebenso zu verfahren.

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    2. Ein Lob auf die politische Korrektheit.

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