30. Juli 2013

Schokolade als Zukunftsinvestition

Ich weiß nicht viel von meinen Großeltern, ein Opa ist in Stalingard vermisst und nie wieder aufgetaucht, seine Frau hat noch bis Anfang der 70er gehofft er könnte noch am Leben sein, irgendwo in Russland, bis sie einsah, dass es wohl besser sei, diese Hoffnung aufzugeben. Kurz darauf ist sie dann auch gestorben. Von der anderen Oma weiß ich auch nicht viel, obwohl ich sie noch kennenlernte, blieb eigentlich nur eine Erinnerung, diejenige dass sie mir und meinen Geschwistern, wir schliefen in Doppelstockbetten in einem Zimmer, Abends manchmal heimlich Schokolade brachte, nach dem Zähneputzen, was zu häufigen Disputen mit meiner Mutter führte, wenn die es mitbekam.

28. Juli 2013

Der Merkelschwamm

Niemand wird behaupten können, dass es keine ausreichenden Themen für einen Wahlkampf geben würde. Prism, Eurorettung und Energiewende haben das Potential in einer funktionierenden politischen Streitkultur für einen kurzweiligen Wahlkampf zu sorgen. Nichts geschieht, wegen der Konkordanz. Halt! wird hier der politische Beobachter sagen, eine Konkordanzdemokratie haben wir doch in der Schweiz, praktisch alle Parteien beteiligen sich an der Regierungsarbeit, Kompromisse werden ausgehandelt und dann auch gemeinsam vertreten. Und damit dies nicht in zu viel Hinterzimmerklüngelei ausartet, müssen die meisten wichtigen Gesetze per Volksabstimmung bestätigt werden. Doch praktisch haben wir in Deutschland auch einen parteiübergreifenden Kompromiss zu den drei wichtigen Themen die oben angeführt sind. Einzig in Details ist man sich uneinig, die werden im Wahlkampf nun als große Alternative angeboten, doch das lockt niemand hinterm Ofen vor. Diese Langeweile hat einen Namen: Angela Merkel.

26. Juli 2013

Nicht nur ein Burgenländerwitz: Energieautarkie

Andreas Unterberger meint, die viel bejubelte Energieautarkie des Ortes Güssing im Burgenland, sei zusammengefallen wie ein Kartenhaus. hier und hier. Und der Standard sagt dazu:
"Die Güssinger waren sehr geschickt im Anzapfen von Fördermitteln. Anlagen, die permanent Subventionen benötigen, sind keine gute Idee", sagte der Chef der Regulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, dem Standard. "Da ist es besser, man sperrt zu." (Günther Strobl, DER STANDARD, 23.7.2013)
Keine der sogenannten Erneuerbaren Energien kommt ohne Subventionen aus, in Günsing nicht und anderswo auch nicht.

24. Juli 2013

Strompreise in Texas zu teuer?

Das Handelsblatt berichtet, dass in Texas die in den letzten Zeit stark gestiegenen Strompreise den Unternehmen zunehmend Probleme bereiten. Der Grund wäre darin zu suchen, dass gerade der Ölboom, und der damit verbundene Mehrverbrauch für Pumpen etc. diesen Preisanstieg verursacht hätte. Erzeugerkapazitäten gäbe es genug, nur fehlende Hochspannungsleitungen ließen einen Zugriff auf die jeweilig günstigsten Erzeuger nicht imm er zu. Also steigen die Preise, auch für die Privatkunden. Was das Handelsblatt aber verschweigt, wie hoch denn die Strompreise in Texas nun wirklich sind. Und das hat einen Grund, sie liegen nämlich nur bei rund einem Drittel dessen was wir hier in Deutschland bezahlen müssen.

21. Juli 2013

Kleine Presseschau, garantiert parteiisch ausgewählt

Energy-Daily gibt als Autor „OilPrice.com Premium Analysts“ für einen Artikel an, der sich mit Weiterentwicklungen hauptsächlich in der Förderung von Öl und Gas aus der Tiefsee befasst. Hier ist man der Meinung, dass zwar das Fracking medial große Aufmerksamkeit genießt, doch ebenso andere technologische Entwicklungen beachtet werden sollten. Man ist sehr optimistisch, was schon die Überschrift verrät:
Six Tech Advancements Changing the Fossil Fuels Game

Erst vor wenigen Tagen gingen Meldungen durch die Presse, wonach die EU Kernkraft wieder mehr fördern wolle, gegen den Widerstand Deutschlands, versteht sich.

9. Juli 2013

Demokratie und Gleichheit im öffentlichen Raum

Die Umverteilung im Rahmen der Energiewende geht weiter seinen gewohnten Gang: von unten nach oben. Philipp Rösler und Peter Altmaier haben in ungewohnt trauter Gemeinsamkeit ein „Eckpunktepapier zur Bürgerbeteiligung beim Netzausbau“ vorgelegt. Kernpunkt ist, Bürger die vom Netzausbau betroffen sind können sich mit einer Art Anleihe beteiligen die dann mit 5% verzinst wird. Das ist attraktiv, für Bundesanleihen gibt es momentan praktisch gar keine Zinsen. Und wenn der Staat dafür gerade steht, sind wohl auch die Netzanleihen mit dem gleich geringen Risiko behaftet wie Bundesanleihen. Die Absicht dieses Vorhabens ist klar, es geht nicht um Kapitalbeschaffung für ein Industrieprojekt, sondern der Widerstand vor Ort soll durch diese Beteiligungsmöglichkeit gebrochen werden.

7. Juli 2013

Hoffnung keimt auf: Das Energiekonzept der AfD

Michael Miersch hat auf der Achse des Guten einen Entwurf der Alternative für Deutschaland (AfD) zur Energiepolitik veröffentlicht der es in sich hat. War ich bislang mir noch nicht sicher wem ich im September meine Stimme geben werde, so wird sich das schnell ändern wenn dieser Entwurf tatsächlich angenommen wird. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

5. Juli 2013

Merkels CDU und die Fähnchen im Wind

Was ist nur mit der guten alten CDU los. Nicht nur dass kaum noch zu erkennen ist, für was und welche Politik Merkel steht, selbst das wenige für das Position bezogen wurde, auch gegen den Widerstand des derzeitigen Koalitionspartners, steht beim kleinsten Gegenwind zu Disposition. Die Vorratsdatenspeicherung ist es diesmal. Nur um es vorauszuschicken, ich bin kein Freund von dieser, aber auch kein Gegner, es hat mich bislang recht wenig gekümmert. Man kann sich eben nicht in alle Themen einarbeiten und zu jedem eine klar ausformulierte Meinung haben. Dafür haben wir ja auch Parteien, die jeweils eine bestimmte Richtung vertreten, mit Werten in Verbindung gebracht werden, die, wenn sie beachtet werden, in Politik umgesetzt werden. Darauf muss sich der Wähler verlassen können, wenn er das nicht mehr kann, hat die Zweitstimme jede Bedeutung verloren. Dann wählen wir keine Programme mehr, nicht die Werte für die eine Partei steht, sondern nur noch Köpfe, Personen, von den wir glauben, sie würden die richtigen Entscheidungen treffen.

2. Juli 2013

Phönix fragt: Wie tickt Deutschland?

Es gibt sie noch, Fernsehsender die ich mag. Phönix ist ein solcher. Vor allem die Gesprächsrunden heben sich wohltuend von solchen Formaten wie Anne Will oder Hart aber Fair ab, bei denen es mehr auf die Performance der Diskutanten ankommt. Zeit auch einmal die Herleitung dessen zu betrachten was da als Statements vorgetragen wird, mehr ist es selten, bleibt kaum. Bei Phönix schon und ich gebe zu regelmäßiger Zuschauer von „Unter den Linden“ oder „Im Dialog“ zu sein. Natürlich wünsche ich mir manchmal ein etwas hartnäckigeres Nachfragen oder Bohren, dennoch ist der Informationsgehalt deutlich höher als bei den anderen. Nun geht Phönix noch einen Schritt weiter und möchte von seinen Zuschauern wissen, welche Themen sie im Wahlkampfsommer 2013 am meisten interessieren. Es sind einige Vorschläge gemacht die man nur ankreuzen muss, oder auch eigene Themen können eingebracht werden.