29. Februar 2016

Schnipsel im Februar '16

Sollte der »Marsch durch die Institutionen« am Ende fruchtlos bleiben, weil zwar die Institutionen der Ideologie angepasst werden konnten, nicht jedoch die Wirklichkeit, die nun einen Widerstand gegen eben diese veränderten Institutionen entwickelt? Die Ideologie blieb wenig beachtet, solange sie nicht in der Lebenswirklichkeit spürbar wurde. Doch nun bekommen die Institutionen den Widerstand ab, es ist etwas greifbares was nun bekämpft werden kann. Ganz ohne tiefere Auseinandersetzung mit der Ideologie. Egal ob es sich bei den Institutionen um Presse, Verwaltung oder sonstiges handelt. Sie verlieren an Akzeptanz und Glaubwürdigkeit, der »Marsch durch die Institutionen« führte die Institutionen in eine Vertrauenskrise, womit dann auch die Ideologie, ganz ohne dass man sich mit ihr auseinandergesetzt hätte, wirkungslos wird.

Die Marschierer werden versuchen

Aus Blogs und Presse im Feb '16





27. Februar 2016

Warum ich am 13.03.2016 AfD wählen werde:

1. Aus inhaltlichen Gründen
1.1 Energiepolitik
1.2 Bildungspolitik
1.3 Flüchtlingspolitik
1.4 Europapolitik

2. Aus taktischen Gründen
2.1 Um Sturz Merkels herbeizuführen

3. Aus persönlichen Gründen
3.1 Sie eröffnen neue Debatten um Volk, Identität und Demokratie sowie kulturelles Selbstverständnis. Sie ist momentan die einzige ernstzunehmende Partei, die dem Universalismus entgegen tritt.

19. Februar 2016

Über den Entwicklungszustand einer Nation

Nach wie vor ist ein Ringen ums Selbstbild der Deutschen zu beobachten, sowohl auf individueller Ebene, auch auch auf gesellschaftlicher. Noch immer befindet sich das Land in einem pubertären Zustand, hat weder seine Identität erkannt, noch seinen Platz in der Welt gefunden. Dieses Thema Identität wird auch in Zukunft, zumindest unterschwellig, in allen Diskussionen mitspielen, um so mehr, wenn nicht in eine offene Diskussion darüber eingetreten wird.

Vor dieser aber, einer offenen intellektuell wie emotional anspruchsvollen Diskussion, scheuen sich die Meinungsmacher in den Medien genauso wie die politischen Eliten. Treffend bringt es Joschka Fischer in einem Anfang Januar 2016 gesendeten Phönix-Interview auf den Punkt.

6. Februar 2016

Die Neun

Die Neun entwickelt ihre ganze Hinterhältigkeit aus dem Hintergrund, sie versteckt sich hinterm Komma, hinter diesem 'aber'. EinEuroKommaNeunundNeunzigCent. Die Neun straft die Eins Lügen, doch die kann gar nichts dafür, die Neun wurde ihr nur angefügt. Es ist nicht ein sondern fast zwei Euro was das Ding kostet. Das Komma ist auch stinkig auf die Neun, weil sie sich immer hinter ihm versteckt, aber behauptet, das Komma hätte seine Existenzberechtigung nur durch sie. Ohne die Neun würde es gar nicht gebraucht. Das Komma sieht sich als ein Relativierer, es fügt der Aussage etwas hinzu. Ist die Zahl hinter dem Komma eine Eins oder eine Zwei, so ist es eine Ergänzung, die kaum etwas an der Aussage vor dem Komma ändert. Eine Neun aber relativiert nicht, sie verändert die Aussage. Dies ärgert das Komma, es fühlt sich bei einer Augenwischerei benutzt.

Ein Beispiel: Wir müssen die Flüchtlingskrise bewältigen, nationale Alleingänge können aber nicht

3. Februar 2016

Schnipsel im Januar '16

Gemeinschaften nutzen zur Selbstbeschreibung die Mystik. In Deutschland erfüllt der Moralismus diese Aufgabe. Das beschreibende der Mystik wird in das wertende des Moralismus gewandelt.


Die Wirklichkeit ist schlau, sie zeigt uns die Wege. Verschleierte Wirklichkeiten, so wie sie durch die Propaganda entstehen, zeigt Irrwege. Der Schlüssel liegt also im Erkennen der Wirklichkeit. Spätestens wenn man bemerkt, dass man sich auf einem Irrweg befindet, wird klar, das die Wirklichkeit eine andere ist, als die die wahr genommen wurde.

2. Februar 2016

Der Wortwäscher

Der Wortwäscher hat seine Kinder umgebracht. Er selbst sieht es natürlich anders, er musste ihnen den Mund mit Seife auswaschen, weil sie dreckige Wörter verwendet haben. So wie früher, als die Prügelstrafe noch akzeptiertes Mittel in der Erziehung war, da gab es auch schon solche Eltern, die ihren Kindern den Mund mit Seife ausgespült haben, wenn diese unanständige Wörter gesagt haben. Dem Wortwäscher können die Worte gar nicht sauber genug sein, er wäscht sie mit Sagrotan. Jeder Geruch, jede Verfärbung muss beseitigt werden, auch aus dem Mund der Kinder. Mit dieser ständigen Mundwäsche hat er sie schließlich umgebracht.

Kürzlich hat sich der Wortwäscher mit ein paar Gleichgesinnten zusammengetan, eine Jury ins Leben gerufen, die wiederum ganz in der Tradition der Strafe Mundwäsche ein Unwort des Jahres gekürt haben.