Moderne aufgeklärte Gesellschaften glauben, den Tod – diese Demütigung, die dem Leben innewohnt – negieren zu können. Er wird ins Medizinische oder in die Naturwissenschaften ausgelagert. Von denen wird dann erhofft, dass sie den Tod besiegen oder wenigstens erklären, damit er akzeptiert werden kann. Doch Demütigungen sind nie akzeptabel, immer muss ein Schuldiger gefunden werden, der dafür verantwortlich ist.
31. Oktober 2021
Notizen im Oktober 2021
von
Quentin Quencher
Moderne aufgeklärte Gesellschaften glauben, den Tod – diese Demütigung, die dem Leben innewohnt – negieren zu können. Er wird ins Medizinische oder in die Naturwissenschaften ausgelagert. Von denen wird dann erhofft, dass sie den Tod besiegen oder wenigstens erklären, damit er akzeptiert werden kann. Doch Demütigungen sind nie akzeptabel, immer muss ein Schuldiger gefunden werden, der dafür verantwortlich ist.
17. Oktober 2021
Warum ich kein Grüner wurde
von
Quentin Quencher
Da einige meiner Freunde, Ende der Siebziger, so begeistert Hesse lasen, ich manchmal den Eindruck hatte, die schlafen mit dem ″Siddhartha″ unterm Kopfkissen, nahm ich mir ″Kinderseele″ sowie ″Klein und Wagner″ von ihm vor, um selbst einen Eindruck davon zu bekommen, was an dem Schriftsteller so faszinierend sein soll und warum meine Freunde so begeistert von ihm sind, und merkte doch schnell, mit diesem Autor kann ich nichts anfangen. Jahre später, nun in Westdeutschland, lasen sie dann so Dinge wie den ″Papalagi″, waren Fans von Habermas und Adorno und gehörten zu den Anhängern der Grünen.