11. Januar 2018

Der Hormesis-Effekt, oder länger leben dank Radioaktivität

«Studien haben gezeigt, dass tiefe Strahlungsdosen die Lebensspannen von Tieren und Menschen verlängern.» Mit dieser klaren Aussage zweier renommierter Fachleute provoziert die Basler Zeitung heute in einen Artikel über die Wirkung von radioaktiver Strahlung. Nun, so richtig neu ist das nicht, für diejenigen die sich dafür interessieren, doch für Fakten interessiert sich hierzulande kaum einer, schon gar nicht wenn es um Radioaktivität geht. Dabei gibt es belastbare Hinweise über den Hormesis-Effekt auch bei Radioaktivität. Zitat aus dem Artikel der Basler Zeitung:

„Ein unerwartetes Ergebnis zeigte auch eine Untersuchung in Taiwan, wo ab 1982 etwa 10'000 Menschen einer stark erhöhten Strahlung ausgesetzt waren. Der Grund war, dass Stahl, der im Hausbau eingesetzt wurde, wegen eines Industrieunfalls durch strahlendes Cobalt-60 versetzt war. Die Strahlung, die die Betroffenen in ihren Wohnungen während Jahren abgekommen haben, war im Schnitt etwa so stark wie diejenige, die anfänglich in der Sperrzone um das AKW Fukushima herrschte. Die Auswertung zeigte aber, dass die Betroffenen signifikant seltener an Krebs litten als die übrige Bevölkerung Taiwans. Zudem gab es weniger Fälle angeborener Missbildungen.

2010 kam der ukrainische Medizinwissenschaftler Alexander Vaiserman in einer Übersichtsarbeit zum Schluss, dass der gesundheitliche Nutzen massvoller ionisierender Strahlung (zu der auch radioaktive Strahlung zählt) in mehr als 3000 Studien nachgewiesen wurde. Es gibt mittlerweile viele Strahlenbiologen, die überzeugt sind, dass massvolle Radioaktivität für Menschen von Vorteil sein könnte.“


Mir liegt es fern, für höhere Radioaktivität in der Umwelt zu plädieren, auch nicht aus gesundheitlichen Gründen, es geht nur darum, der Hysterie der »Atomängstlichen« ein paar Fakten entgegen zu stellen. Leider ist es doch auch hier so, dass mit Vorsorge mehr Schaden angerichtet wird, insbesondere im Schüren von Ängsten, als mit der kühlen Betrachtung von Phänomenen, beispielsweise der Wirkungsweise von ionisierender Strahlung.

1 Kommentar :

  1. Sehe ich genau so. Natürlich gilt die Anforderung erhöhter Sicherheit gegen Atomunfälle. Aber das absolut Dämonisierende einer Strahlenexposition ist sachlich schlicht unbegründet. Entsprechend sind alle Folgeerscheinungen des KKW-Ausstiegs, einschließlich der Diskussionen um die Asse, die Endlagerkommission etc. weitgehend hysterisch irrational und nicht auf Fakten bezogen.

    Trotz Tschernobyl und Fukushima ist die Energiegewinnung aus Kernkraft faktisch die am wenigsten gesundheitsbelastende. Wer zu diesem Ergebnis kommt, kann auch nicht die Ergebnisse der Ethikkommission ernst nehmen.

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