31. Oktober 2017

Schnipsel im Oktober'17

Ich habe als Jugendlicher in der DDR statt Karl-Marx-Stadt, immer Chemnitz gesagt, womit natürlich ein Statement verbunden war. Wird das auch bei Weihnachts- oder Wintermarkt so sein? Derjenige der bewusst den alten Namen benutzt wird erkennbar als, hmm, vielleicht als Reaktionär? Die Frage ist doch: Warum wurde der Name des Festes geändert? Es muss ja einen Grund haben, warum das Wort Weihnacht nicht mehr verwendet wird. Die Frage nach dem Warum macht klar, dass es sich keineswegs nur um eine banale Sache handelt.


„Der Consumer Report, das amerikanische Pendant zur Stiftung Warentest, rät mittlerweile vom Kauf gebrauchter Teslas wegen Qualitätsmängeln ab.“ Bin gespannt wenn die Blase „Tesla“ platzt.


Im Zweifel ist mir eine Partei in der gestritten wird, in der auch mal der eine oder andere im Groll geht, entschieden lieber, als eine Versammlung von Duckmäusern, Mitläufern und Jasagern.


Zwei der Kinder (13,17) kommen in mein Büro. Ich habe gerade Heroes von Bowie ziemlich laut laufen. Die beiden sehen zuerst mich an, dann sie sich gegenseitig, dabei können sie sich ihr Grinsen nicht mehr verkneifen. Sie verstehen meine Emotionen nicht, aber ich die ihren. Ein Dilemma von Eltern?


Wahrscheinlich mehr als zwei Drittel des Denkens dient dazu, Rechtfertigungen für die eigenen Empfindungen zu bekommen. Wer wirklich kritisch denken will, muss zuerst seine Gefühle unter die Lupe nehmen.


Ein (ehemaliger) Moslem erklärte mir den einzig gangbaren Weg zur Reform des Islam so:
Mohammed wurde in Mekka umgebracht und von einem Doppelgänger ersetzt, der dann in Medina den Krieg predigte. Während der getötete Mohammed der friedfertige gewesen sei.


Meine Frau zum Jüngsten(7): „Schau zuerst nach deinen Schulsachen und den Hausaufgaben!“
Seine Antwort: „Ich hasse Schule. Ich will nicht schlau und traurig sein, besser dumm und lustig!“
Oh je, und das in der 2. Klasse.


Väter sind heute Co-Mütter, ja das trifft es genau.


Wer ist dieser Menasse eigentlich? Ich las nichts von ihm, und nach einem Dialog zwischen ihm und Christoph Möllers, bereits 2014 bei L.I.S.A. zu sehen, entschied ich mich, dass ich auch nichts verpasst habe.


Walter Hallstein, 1. Präsident der EU-Kommission in seiner Antritsrede: „Ziel und Absicht des europäischen Einigungsprozess ist die Überwindung der Nationen.“


Wenn sich die CDU mehr auf die Mitte bewegen soll, dann geht sie nach rechts. Denn da wo sie sich derzeit befindet, ist links von der Mitte.


Wenn Eltern mobil genug sind, und genug Geld dafür haben, sollten sie vor der Wahl des Wohnortes ein Blick in den Schulhof während der großen Pause werfen. Hab ich gemacht, danach zog ich von Stuttgart auf die Fildern. Nur der Kinder wegen.


So gerne würde ich aus einer Partei austreten. Oder raus aus der Gewerkschaft, Kirchenaustritt nicht zu vergessen. Meinen Protest in Form des Austritts dokumentieren. Doch ich bin nirgendwo Mitglied wo ich austreten könnte. Tja, so muss sich der Protest eben andere Wege suchen.


Gefühle in Worte zu fassen ist der Beginn aller Selbstreflexion.


Kultur hegt Instinkte und Triebe ein.
Fehlt sie, will der Kulturlose das was er vorfindet:
1. Ficken
2. Essen
und wenn beides nicht funktioniert
3. das zerstören was er nicht ficken oder essen kann


Ehepaar, zwei schulpflichtige Kinder. Wessen Telefonnummer hat die Schule im Notfall? Einer von beiden braucht einen Job bei dem er im Krankheitsfall der Kinder abkömmlich ist. Dessen Karriere ist gehemmt dadurch. So ist eben Famillie, Einzelgerechtigkeit ist unmöglich.


Montagmorgen, die Kinder tanzen der Reihe nach an, jeder braucht was. Ich fühle mich wie Al Bundy.


Komme ich nun in ein Alter in dem das Leben nur noch als Epilog zum bereits Geschehenen, dem Erlebten, erscheint? Nein, soweit lasse ich es nicht kommen, es kann kein Epilog in meinen Leben geben, da ich nie an einem Ziel angekommen bin, die Geschichte also noch nicht zu Ende ist. Den Epilog auf mein Leben werden andere schreiben müssen, solange ich lebe will ich weiter Erleben.


Gegen den klassischen Kindergarten habe ich nichts, Kinder im Alter von 3 Jahren einen halben Tag weg zu geben geht in Ordnung. Vorher niemals. Freilich bedeutet dies finanzielle Einschränkung für die Familien. Doch eine Familie ist kein Unternehmen, bei dem lediglich materielle Werte die Bilanz bestimmen.


Es ist ja schön, dass nun Schwule und Lesben offen zu ihrer Orientierung stehen können. Nur, mich interessiert das überhaupt nicht, wer welche sexuelle Orientierung hat. Das ist privat und sollte privat bleiben. Ich beurteile Menschen nicht nach ihren derartigen Präferenzen.



Dossier: Aphorismen

3 Kommentare :

  1. "Es ist ja schön, dass nun Schwule und Lesben offen zu ihrer Orientierung stehen können. Nur, mich interessiert das überhaupt nicht, wer welche sexuelle Orientierung hat. Das ist privat und sollte privat bleiben. Ich beurteile Menschen nicht nach ihren derartigen Präferenzen."

    Sehe ich genauso.Es ist mir unendlich egal. Leider hat man aber genau das zur politischen Doktrin erhoben, die ebenso unendlich nervt. Hab Dank für die "Schnipsel" und all das, was Du hier an Gedanken teilst. Lese oft und gerne, auch wenn ich keine Blasen-Diskussionen mehr auf gab führen mag. Ich wähnte mich dort im kommunikativen Hamsterrad und hab die Notbremse gezogen.

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    1. @Devona
      Danke. Ich nehme gab.ai nicht ganz so ernst. Klar ist es eine Blase, aber mich stört das nicht weiter. Wahrscheinlich sollte man mit den „sozialen Medien” generell vorsichtig umgehen, vielleicht wie mit Alkohol. Zuviel ist eindeutig schädlich, es nimmt dann Besitz von einem. In der richtigen Dosierung ganz anregend und genussvoll. Aber ich habe vollstes Verständnis, wer sich da ganz zurück zieht. Habe ich ja mit Facebook und Twitter auch so gemacht.

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  2. Ihre Schnipsel stimmen nachdenklich, treffen auch bei mir einen Nerv. Will aber nur kurz zum ersten Gedanken etwas anmerken:

    "Wird das auch bei Weihnachts- oder Wintermarkt so sein? Derjenige der bewusst den alten Namen benutzt wird erkennbar als, hmm, vielleicht als Reaktionär?"
    Möglich. Vielleicht als "Ewiggestriger"? Sobald sich in den öffentl. Medien und im TV die Deutung durchsetzt, ein Begriff oder Ausdruck transportiere (unbewusst) völkische oder gar nationalsozialistische Denkmuster oder werde von "Rechten instrumentalisiert", wird er aus dem öffentlichen Sprachgebrauch wohl nach und nach verschwinden. Ein schleichender Prozess der (Um-)Gewöhnung; die Unterwerfung unter solche Sprachregelungen zeugt dann von Konformismus und Gruppenzugehörigkeit.

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