6. Januar 2016

Die Freiheit der Mädchen

Oft habe ich Dispute mit meiner Frau, wenn es darum geht welche Freiheiten wir jeweils unseren Töchtern oder unseren Söhnen geben. Ich möchte keinen Unterschied machen, alle gleich behandeln, meine Frau hält dies für naiv gefährlich. „Mach die Augen auf,“ rät sie mir. „Ich muss meine Töchter schützen,“ sagt sie, „nicht bevormunden.“

Es ist deprimierend, schaut man der Wirklichkeit in die Augen. Noch deprimierender ist, dass sich Erziehung und Verhalten der neuen Wirklichkeit anpasst, und somit quasi über die Hintertür, überwunden geglaubte gesellschaftliche Vorstellungen als Sachzwänge wieder Einzug halten. Können wir unseren Töchtern nicht mehr die gleichen Rechte einräumen wie unseren Jungen, weil wir sonst ihre Sicherheit gefährdet sehen? Die Vorfälle von Köln und anderswo zeigen erst Ansatzweise die Dimensionen auf, wie sich unsere Gesellschaft auf Grund der Einwanderung verändert. Das geht bis in die Familien hinein. Wenn ich die Augen aufmache, so wie mir meine Frau rät, dann läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Nein, meine Töchter, ich werde Eure Freiheit nicht verhökern in dem ich diesen Veränderungen tatenlos zusehe.

Vielleicht fällt dies nur mir auf, weil ich sowohl Söhne als auch Töchter habe. Andere, die diese Vergleichsmöglichkeiten nicht haben, werden diese Veränderung möglicherweise gar nicht bemerken, und eher unterbewusst die Freiheiten der Mädchen einschränken, sie der neuen Gefährdungslage anpassen. Ich aber will und werde mich nicht daran gewöhnen, wenn wir unsere Kinder wieder mit diesen Worten aus dem Haus gehen lassen: „Mein Sohn, pass gut auf deine Schwester auf, sie ist in Gefahr weil sie ein Mädchen ist!“

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