Eine Bekannte meiner Frau will sie ständig von Homöopathie überzeugen, und wie wichtig BIO ist, allerdings mit keinerlei Erfolg. Weil ihre Bemühungen so fruchtlos sind, fragte sie bei meiner Gattin an: „Darf ich mal mit deinem Mann reden?“ Offensichtlich hat die Bekannte die Höflichkeit meiner Frau falsch gedeutet, die auch Menschen nicht widerspricht, wenn sie Unsinn reden. Ein asiatisches Lächeln kann nämlich ganz was anderes sein, als das was wir darunter verstehen. Keine Zustimmung, sondern freundliche Distanz.
Aber nun, nach dieser Anfrage, konnte sich meine Frau nicht mehr hinter ihrem Lächeln verstecken und antwortete ihr: „Du willst mit meinem Mann über Homöopathie und BIO sprechen? Ich empfehle dir, tu das nicht, der nimmt dich auseinander!“ Das sonst so freundliche und unverbindliche Lächeln meiner Frau wandelte sich zu einem Grinsen.
So hat sie es mir jedenfalls sogleich berichtet.
Ich möchte eine App auf den Fernseher installieren können, die automatisch auf den nächsten Sender umschaltet, wenn bestimmte Wörter fallen. „Klimawandel“ wäre das bei mir, oder wenn jemand gendert. Bislang mache ich das manuell, mit der Fernbedienung.
Die heutige grüne Romantik unterscheidet sich von der des 19. Jahrhunderts lediglich darin, dass sie nicht mehr völkisch, sondern universell ist. Die Kapitalismuskritik, die Skepsis gegenüber der Moderne und der Aufklärung, kommt nur in einem neuen esoterischen Gewand daher.
Im Grunde muss die Romantik als die deutscheste aller Kulturen betrachtet werden, nicht Sturm und Drang, nicht die Moderne, nicht die Aufklärung. Heute haben wir als gesellschaftlichen Mainstream eben die grüne Romantik.
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Alles Militärische hat in Deutschland nach den verlorenen zwei Weltkriegen einen schweren Stand. Geblieben aber ist den Deutschen, ihre Sehnsucht nach Empfangen und Weitergeben von Befehlen.
Es mag sein, dass die Grünen einst aus linken Protestbewegungen hervorgegangen sind, der heutige Schulterschluss mit der CDU zeigt aber, sie sind zu ihren eigentlichen Wurzeln zurückgekehrt: der Romantik.
Die nun wieder statt findenden Radrennen zeigen deutlich, wie schwer es das Individuum hat, sich von der Masse abzusetzen. Doch ich lächle, denn wenn ich wirklich Individuum bin, dann folge ich nicht vorgegebenen Strecken. Suche meinen eigenen Weg und mein eigenes Ziel.
Ich kann mich noch an die Aufregung bei der Einführung des „maschinenlesbaren Personalausweis“ erinnern. Und heute? Die Realität im Zeitalter der Digitalisierung hat alle damaligen Befürchtungen übertroffen.
Diejenigen die glauben „Über den Dingen zu stehen“ sind zumeist nur so eine Art „Stand Up Paddler“, es funktioniert nur, wenn das Wasser ruhig ist. Kommen Wind und Wellen auf, dann ist es vorbei mit der Distanz zu den Dingen. Der Hochmut weicht dem Überlebenskampf.
Wo ist er nun, der Verfassungspatriotismus? Dass es so etwas als tragendes Element eines Staates gibt, war eh eine Illusion, erzeugt von denjenigen, die sich schämen würden, in die Nähe von einfachen Patrioten gerückt zu werden.
Konstantin, so beschreiben es einige Historiker, hatte nach seinem Übertritt zum Christentum eine gut vernetzte Minderheit auf seiner Seite, was sich entscheidend im Ausbau seiner Macht-Position herausstellte. Ähnlich agieren heutige Politiker, wenn sie auf NGOs setzen.
Auch die Auswirkungen sind vergleichbar. Das durch die Nähe zur Macht erstarkte Christentum bestimmte in der Folge die Politik und das Selbstverständnis von Gesellschaften. Alles orientierte sich von jetzt an am Christentum in seinen verschiedenen Ausprägungen.
Die von den NGOs vertretenen Glaubensnarrative einer Naturreligion, der Ökologismus, die Nachhaltigkeitsbilder, halten nun Einzug in alle mit der Machtausübung in Verbindung stehenden Institutionen, auch in das Christentum. Ein neues Selbstbild des Menschen entsteht.
Es gibt ein sicheres Mittel, mich zum Nichtwähler zu machen: mit einer Wahlpflicht.
Die Grünen haben eine politische und kulturelle Identität, ob man die nun mag oder nicht, doch sie haben sie. Und genau das, das Gefühl von einer eigenen Identität, ist bei der FDP und der SPD, der CDU ebenfalls, erloschen. Die Nichtwähler wollen die Grünen nicht, wissen aber auch nicht mehr, wofür die anderen stehen und verabschieden sich somit aus dem politischen Raum und ziehen sich ins Private zurück.
Den Lehrern meiner Kinder habe ich, wenn es nötig war, immer klargemacht, dass ich sie als von mir beauftragte Dienstleister betrachte. Das kränkte sie. Sie sehen sich zwar als Dienstleister, aber des Staates, der Gesellschaft und nicht der Familien oder Eltern.
Politiker, die sich Ämter ergattert haben, sollten wenigstens fähig sein, Interessen (des Landes) zu formulieren, über dann auch gestritten werden kann. Aber unsere gegenwärtigen Politiker sind vorwiegend damit beschäftigt, irgendwelche Anscheine zu erwecken und kommen über die Selbstdarstellung und Selbstinszenierung nicht hinaus.
Nun, nach der Landtagswahl im Norden, wird über die Parteien gesprochen, wer Gewinner und wer Verlierer ist und warum. Das ist aber der falsche Ansatz, um zu verstehen. Der richtige wäre, sich die Wähler anzuschauen, die sind eben überwiegend Mitläufer und Opportunisten und deren Entscheidungen sind nicht von Überzeugungen oder Erkenntnissen getragen, sondern von Konfliktscheu und der Sehnsucht nach dem sich einrichten im Vorgegebenen.
Ernährungsvorschriften spielen in den meisten Religionen eine wichtige Rolle, um einen religiösen Ritus im Alltag zu verankern. Das ist bei den Grünen auch so. Bio ist somit eine Freigabebezeichnung wie Koscher oder Halal und versichert den Gläubigen, dass er zu den Gerechten und Guten gehört.
Mag sein, dass sowjetische Denkmäler in Deutschland an das Kriegsende 1945 erinnern sollten, an den Sieg über die Nationalsozialisten. Für mich, als einer, der in der DDR aufgewachsen ist, waren es aber Machtsymbole der Besatzer und der kommunistischen Diktatur.
Tanzen möchte ich, nicht marschieren.
Im Küchenradio ein Song: „Baby don't hurt me!“ Meine Frau singt mit, allerdings so: „Baby hurt me!“ Ich befürchte, das meint sie ernst.
Auf die Lächerlichkeit des Zeitgeistes angemessen zu antworten ist gar nicht so einfach. Nimmt man ihn ernst, begibt man sich auf sein Niveau.
Nein, ich bin nicht zuständig für die Welt, kann sie weder retten noch zerstören.
Ich empfinde mich als Mann nicht dazu berechtigt, darüber zu bestimmen, ob Abtreibung legal ist oder unter welchen Umständen. Als Ehemann bin ich aber froh, dass für meine Frau eine Abtreibung niemals auch nur in Betracht kam.
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