3. Februar 2015

Gute und böse Physik im Gedankenkäfig

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) meint, so die Seite IWR.de, dass:
„Wenn Physik und Ökonomie auseinanderlaufen, wird sich die Ökonomie der Physik anpassen müssen, unabhängig von politischen Willensbekundungen.“
Als ich dies las, blieb mir erst mal die Spucke weg und ich suchte nach Meldungen, in denen von der Selbstauflösung des BEE berichtet wird. Denn wenn diese Erkenntnis wie eine Erleuchtung auf die Produzenten von meist unnützen Strom, was anderes sind die sogenannten Erneuerbaren nicht, gekommen ist, dann müssten die sich eigentlich abwickeln.

Physik und Ökonomie laufen bei der Energiewende so offensichtlich auseinander, dass nur die Politik mit mehr als Willensbekundungen, mit Gesetzen die jeder ökonomischen Vernunft Hohn sprechen, verhindern konnte, dass sich die Ökonomie der Physik anpasst. Auf Dauer werden sich die Naturgesetze, hier die Physik, durchsetzen. Wer verhindert dass dies passiert, wie beispielsweise mit diesem ökonomischen Trauerspiel EEG, wird der Ökonomie, sprich der Volkswirtschaft, auf die Dauer so schaden, dass dies die politische Willensbildung beeinflusst.

„Wenn Physik und Ökonomie auseinanderlaufen, wird sich die Ökonomie der Physik anpassen müssen, unabhängig von politischen Willensbekundungen.“ Das haben die vom BEE schon ganz gut gesagt, wenngleich sie nicht begriffen haben, was sie gesagt haben haben. Sie verwendeten ein richtiges Argument im völlig falschen Zusammenhang, es kommt ganz von allein, wie ein Bumerang, auf sie zurück und trifft sie mitten auf die Stirn. Denn was ist denn das EEG? Nichts weiter als politischer, in Gesetze gegossener Willen, in Ausblendung von physikalischen und ökonomischen Gesetzen. Also etwas was der Bundesverband der Erneuerbaren Energien, so die oben zitierte Erkenntnis, für unmöglich hält.

So weit so gut, bis hierher ist's ein Schenkelklopfer. Jemand hat sich argumentativ vertan und sinnbildlich ins eigene Knie geschossen. Doch beim zweiten hinsehen, ist es schon nicht mehr so lustig. Die Windmüller, ihre Kumpanen und Genossen, leben so in ihrer eigenen Welt, dass sie jenes was außerhalb ihrer Interessensphäre geschieht offensichtlich nicht wahr nehmen. Sie sprechen von Ökonomie, ökonomischen und physikalischen Gesetzen, argumentieren dabei aber so, als wäre der Ausbau der sogenannten Erneuerbaren ein übergeordnetes Gesetz, setzen dies praktisch mit Naturgesetzen gleich. Es ist für sie nicht denkbar, dass gerade Dinge wie das EEG nichts anderes sind, als einem politischen Willen entsprungenes Geschäftsmodell welches sich seine eigenen Regeln schafft. Sie befinden sich in einem Gedanken- und Ideologiekäfig, der eben nicht aus ökonomischen oder physikalischen Argumenten konstruiert ist, sondern einer moralischen Gut-Böse Unterscheidung.

Es gibt die gute Physik, es gibt die böse Physik, es gibt die gute Ökonomie und die böse Ökonomie. Unterscheidungen dieser Art finden sich immer wieder in den Argumentationen der Energiewendler. Sie wähnen sich auf der guten Seite, weshalb auch nur ihre gute Physik und ihre gute Ökonomie beachtenswert ist, bemerken dabei aber nicht, dass diese Unterscheidungen als ein Käfig wirken der alternatives Denken nicht zulässt. Physik unterscheidet aber nicht nach gut und böse, Ökonomie auch nicht, beide haben ihre eigenen Gesetze.

Der BEE ist ein Lobbyverein, er vertritt in erster Linie seine Mitglieder, weshalb es auch legitim ist, wenn dort nach Mittel und Wegen gesucht wird, die eigenen Anliegen wirksam in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Dazu kann man moralische Unterscheidungen benutzen, moralische Argumente. Das machen andere auch. Peinlich wird es nur, wenn wie hier, mit naturgesetzlichen Argumenten hantiert wird, die aber zu groß für den Gedankenkäfig sind und diesen zerstören.

Physik und Ökonomie sind die Schwachpunkte der sogenannten Erneuerbaren Energien, nicht die Stärken. Dies wird auch so bleiben und politische Willensbekundungen, oder gar die Politik insgesamt, kann nichts daran ändern und wird sich auf kurz oder lang den übergeordneten Gesetzen beugen müssen. Die Frage ist nur, wie lange dies noch dauert und wie viel Schaden der Ökonomie zugefügt wurde, weil deren Anpassung an die physikalischen Gegebenheiten verhindert wurde.

5 Kommentare :

  1. Quentin auf der Achse. Schon wieder ...
    😄.
    Ich freue mich für Dich!
    Beste Grüße
    Karl

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  2. Was ist bitte der Erkenntnisgewinn dieses Artikels? Rein physikalisch hat er nur die Entropie erhöht.

    Es muss ein ziemlich trauriges Leben sein, wenn man sich dem Kampf gegen die Erneuerbaren Energien verschrieben hat und selbst keine vernünftige zukunftsfähige Lösung parat hat.
    Sie haben daher mein volles Beileid.

    MfG JM

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  3. Einfach nur schön. Ich liebe Artikel wie diese.

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  4. Man darf sich von jenen Dummschwätzern nicht in seinem Urteil irremachen lassen, die meinen, sie hätten die "alternativlose" Energie erfunden und die doch nur im Dunkel der Unkenntnis ihre Utopien ausbrüten können. Die andere dann bezahlen sollen. Aber nicht mehr lange bezahlen werden! Kopf hoch, Herr Quencher, die Zeiten ändern sich schnell! Herzliche Grüße eines "Meinungs-Genossen"

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