31. Juli 2021

Notizen im Juli 2021


Wem der Begriff „Totalitarismus“ nicht viel sagte, zu abstrakt war, erlebt nun in diesen Zeiten der Freiheitsberaubung, wie er sich anfühlt.



Oft habe ich mich schon über den Zeitgeist ausgelassen, dabei aber noch nie angemerkt, was mir an ihm besonders negativ auffällt: seine Humorlosigkeit!
 
Dies ist eindeutig dem Diktat der politischen Korrektheit geschuldet.



An der Wand hängt eine große Weltkarte, daneben steht ein Globus. Beide berichten von der gleichen Welt, hinterlassen aber doch völlig verschiedene Eindrücke. Der Globus weckt Sehnsüchte, die Karte deutlich weniger.



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1960 war ein ganz besonderes Jahr: Ich erblickte das Licht der Welt und Elias Canetti veröffentlichte sein ›Masse und Macht‹. Das kann schwerlich nur ein Zufall sein. Allerdings habe ich bis heute weder mich noch das Werk vollständig verstanden. Aber wir gehören zusammen, das ist klar.



Augenduelle, sich mit dem Gegenüber messen und ihm in die Augen blicken und schauen, wie lange er es aushält. Mache ich gerne an Plätzen, an denen keine Maskenpflicht besteht, manche aber trotzdem welche tragen. Ich habe bisher jedes dieser Duelle gewonnen.



Ich sitze an einem Text über die Nase und plötzlich flattert diese Meldung ins Haus: „Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger will regionaltypische Gerüche und Geräusche gesetzlich schützen lassen.“ Ein Lächeln huscht mir übers Gesicht, aber er hat recht, Heimat ohne Gerüche gibt es nicht, weshalb Universalisten niemals eine Heimat bieten können.


Schwul war mal ein Schimpfwort, bis die Schwulen es zur Selbstbeschreibung benutzten, und wenn sie es heute sagen, tun sie es mit Stolz. „Ich bin Homosexuell“ hört man kaum noch, und wenn, wirkt es irgendwie verklemmt. Warum war eine solche Entwicklung beim Wort „Neger“ nicht möglich?



Es waren (nicht nur) dumme Leute, die dem Hexenwahn verfielen und so viele unschuldige Frauen auf den Scheiterhaufen brachten. Auch und gerade einigermaßen schlaue und intelligente verfallen dem Zeitgeist – und der war eben damals so. Heute ist ein anderer Zeitgeist. Misstraut ihm! Immer!
 
Mein Verdruss über den gegenwärtigen Zeitgeist ist so groß, dass ich mich am liebsten von der Welt zurückziehe würde, davon träume ein Einsiedler zu werden. Doch dann sehe ich meine Kinder und rapple mich wieder auf, ich muss ihnen noch beistehen.



Natürlich gestehe ich den Grünen und Linken das Recht zu, so zu leben, zu konsumieren, zu denken, zu handeln, wie sie es für richtig halten. Doch können die mir diese Rechte auch zugestehen? Nein! Alle ihre Ziele verlangen zwingend, dass ihr alle folgen und lassen sich daher nur in Diktaturen umsetzen. Diejenigen, die nicht ihre Ziele teilen, müssen gezwungen werden. Die Freiheit des Andersdenkenden gibt es für sie nicht, darf es nicht geben, weil sonst ihre Ziele unerreichbar bleiben.



Ungefähr zwei Drittel der Bevölkerung haben einen Hang zum Pragmatismus, ein Drittel zu Ideologien verschiedenster Art. Presse und Politik verbündet sich mit der Minderheit und tut so, als müssten die Nicht-Ideologen nur überzeugt werden. Die Scherben dürfen die Pragmatiker dann wieder aufräumen.



Was ist, wenn die Justiz mich nicht mehr vor den Übergriffigen schützen kann oder will? Dieser Frage, was ich dann tun werde, muss ich mich angesichts diskutierter Impfpflicht nun stellen.
 
Immer noch hoffe ich, es kommt nicht so weit, damit ich mich nicht genötigt sehe, in die Illegalität mit meinem Verhalten zu gehen, gegen den Staat und die Gesellschaft kämpfen zu müssen.



Sie denken, sie würden mir ihre Gründe nennen, warum sie sich impfen lassen oder warum sie Maske tragen. Es hört sich aber an wie Rechtfertigungen, die ihre eigentlichen Gründe verdecken sollen. Und die finden sich in ihrem Charakter als Mitläufer und Opportunist.



Sie glauben, über die Manipulation der Sprache, mit absurden Regeln oder Sternchen, lasse sie die Bevölkerung erziehen, das Bewusstsein verändern. Mir helfen diese neuen Regelungen tatsächlich im täglichen Leben, denn so kann ich Idioten sehr schnell erkennen.



Ab nächster Woche beginnen die Sommerferien in Baden-Württemberg. Auch das Wetter hat sich, nach der Politik, gegen die Kids verschworen.



Meine Wahlentscheidung war noch nie davon getragen, dass ich eine bestimmte Partei oder einen bestimmten Kandidaten an die Macht verhelfen möchte, nein, immer war die Entscheidung davon bestimmt, diejenigen, die ich nicht an der Macht sehen möchte, bestmöglich zu schaden.



Der oder die hat das oder jenes gesagt. Nachrichten bestehen fast nur noch aus der ständigen Wiederholung von Namen und einem Schnipsel einer Äußerung. Aber eigentlich braucht es gar keine politischen Berichte in den Nachrichten mehr, es genügt völlig die Verlesung von Namen, was die genannten gesagt oder getan haben, ist mit der Namensnennung bereits ausreichend erklärt.



Wir müssten die Zeichen erkennen und deshalb den Klimawandel bekämpfen, so ist nun oft zu hören. Zu erkennen, was überhaupt Zeichen sind und was sie uns sagen könnten, ist aber das Fachgebiet von Esoterikern oder Kartenlegern. Von solchen Leuten werden wir regiert.



Irgendwann ist bei jedem der Punkt gekommen, an dem klar wird: Der Disput ist fruchtlos, weil mein Argument weder gehört noch akzeptiert wird. Ab dann ist klar, es muss gekämpft werden – wenigstens für die eigene Freiheit!



In meiner Jugend hatte ich so viele Sehnsuchtsorte, es werden immer weniger.



Ich bin jetzt in einem Alter, so denke ich, dass ich, ohne mich verdächtig zu machen, mit einem Spazierstock aus dem Haus gehen kann. Eigentlich brauch ich keine Gehhilfe, aber so ein Stock könnte noch andere nützliche Funktionen haben, gegen aggressive Radfahrer etwa, um das Ding denen zwischen die Speichen rammen. Oder jegliche andere Form der Selbstverteidigung.



Wenn ich eine gute Geschichte lese, einen guten Roman, dann erfahre ich mehr über die Menschen und die Welt, als es Nachrichten je vermitteln können.



Das Ekelhafteste am Zeitgeist ist die ihm immer innewohnende Selbstgerechtigkeit.



In Auto erzählte mir der Jüngste kürzlich was, ich hörte nicht richtig hin, musste auf den Verkehr achten. Dann fielen die Worte: „ … das ist so, bei Frauen und bei normalen Menschen.“ Von da an hatte er meine Aufmerksamkeit, auch wenn ich mir mein Grinsen verkneifen musste.
Es donnert und schwarze Wolken ziehen auf. Sonst hat mich dieses Naturschauspiel fasziniert, doch heute schäme ich mich fast meiner freudigen Erwartung aufs Gewitter, angesichts so vieler, die durchs Hochwasser ihr Leben verloren oder Hab und Gut.



Dann bekomme ich eben von den Herrschenden meine Freiheiten nicht zurück, die mir von ihnen genommen wurden. Nein, ich werde mich nicht Impfen lassen, und ihre herablassende Großzügigkeit für die, die sich impfen lassen, können sie sich sparen. Dann erkämpfe ich mir eben meine Freiheit.



Ich hatte vor Gericht einen Streit mit einer älteren Frau, die ich im Laufe der Verhandlung mit deutlichen Worten zurechtwies und dabei laut wurde. Meine Frau war als Zeuge dabei. Als wir wieder allein waren, weinte sie und war stinksauer auf mich, obwohl sie in der Sache meiner Meinung war, das Gericht übrigens auch. „Weiße Haare schreit man nicht an!“, sagte sie vorwurfsvoll zu mir „Anständige Menschen machen so was nicht.“
 
„Ja, aber ich kann doch nur anständig sein, wenn man auch anständig zu mir ist!“ rechtfertigte ich mich. Es half nicht ihre Traurigkeit zu vertreiben, ich hatte gegen ein wichtiges Prinzip verstoßen, dass ich im Recht war, zählte nicht. Mein Sieg war besudelt worden, indem ich weiße Haare angeschrien hatte.



Der Zweifler ist das Gegenteil von einem Leichtgläubigen, er ist also einer, der sich seinen eigenen Erkenntnisprozess nicht zu leicht macht, er gewichtet, wägt ab, vergleicht. Heute aber wird der Zweifler als Leugner diffamiert und gesehen als Defätist. Diese Angst vorm Zweifler ist berechtigt, egal ob es um den Klimawandel oder um Corona geht, denn der Zweifel bedroht immer die Narrative derjenigen, die endgültiges Wissen für sich beanspruchen und wirkt jedem Totalitarismus entgegen.



Ich fürchte mich nicht vor Impfungen, auch nicht vor diesen gegen Corona. Für meine Ablehnung und Verweigerung genügt mir meine Skepsis. Fürchten tue ich mich allerdings vor denen, die vorgeben Wissende zu sein und sich das Recht anmaßen, mich zu zwingen.



Die EU-Kommission will das Aus für alle herkömmlichen Benzin- und Dieselautos auf den Weg bringen. Die sind wahnsinnig geworden!



Der Altmaier macht auf mich den gleichen Eindruck wie die Baerbock, nie kommt der Verdacht auf, dass das was er von sich gibt, das Ergebnis von eigenem gründlichen Nachdenken ist, alles wirkt immer wie abgekupfert, wie Rezitation.



Blöder Traum: Ich wurde zum Tode verurteilt, weil mein Auto, mit dem ich auf der Landstraße unterwegs war, das Lenkrad auf der falschen, der rechten Seite hatte.



Religionsgemeinschaften geben sich, um sich ihrer Identität zu versichern, Tabus und Verbote verschiedenster Art. Werden diese Tabus aufgegeben, ist die Gemeinschaft in Gefahr. Das Tabu der deutschen Grünen ist die Kernkraft. Geben sie dieses auf, ist ihre Identität in Gefahr.



Wasser, wenn die Natur einen Bühnenbildner hat, dann ist es das Wasser. Dieses morgendliche Drama des Nebels, der verbirgt, retuschiert, lässt manches nur schemenhaft erkennen um dann im nächsten Moment, nur ein paar Schritte weiter, plötzlich zu verschwinden. Der Nebel hat sich verwandelt, als Wassertropfen ist er nun im Gras und spiegelt die Sonne. Silbern scheint die Wiese. Ich sauge diese Bilder in mich auf und da ich heute Morgen weit und breit keinen Menschen sah, auf der kleinen Anhöhe zwischen meinem Wohnort Wolfschlugen und Neuhausen auf der Fildern, gebe ich mich der Illusion hin, der große Bühnenbildner, das Wasser, hat das alles nur für mich inszeniert.



Hosenscheißer müssen Windeln tragen, manche im Gesicht.



Oft habe ich gesagt, dass Grüne Herrschaft nur als Diktatur möglich ist. Das ist aber nicht ganz richtig, da Diktaturen sich wenigstens zum Schein Rechtsordnungen geben. Die Grüne Ordnung ist aber Tyrannei, jedes Recht, auch das eigene, selbst gegebene, wird gebeugt oder verleugnet, wenn es die Tagesaktualität fordert.



Herrliche Wolkenbilder gerade, so dramatisch, fast kitschig! Hätte sie so einer der großen Landschaftsmaler des vorletzten Jahrhunderts gemalt, jeder wäre überzeugt, sie sind seiner Fantasie entsprungen.



Die meisten, die in der DDR der DSF (Deutsch-Sowjetische-Freundschaft) beitraten, wussten nicht, warum sie das taten. Es hätte irgendwie verdächtig ausgesehen, wenn man nicht Mitglied ist. Die meisten hegten keine besonderen freundschaftlichen Gefühle zur Sowjetunion, sondern wollten einfach nur nicht irgendwelche politische Angriffspunkte geben und schwammen deshalb brav mit dem Strom. Wer glaubte, die Mentalität der Menschen im Westen wäre anders, wird nun, in diesen Corona-Zeiten, eines Besseren belehrt. Auch hier schwimmen die meisten mit dem Strom, setzen sich brav eine Maske auf, nicht aus Überzeugung, sondern weil es eben alle tun und man nicht auffallen will.



Das Prinzip der „kulturellen Hegemonie“, ist den Linken und Grünen inhärent. Dass es für sie nicht nur Theorie ist, sondern praktische Herrschaftsausübung, zeigt sich in ihren Bestrebungen alle Massen- oder sonstige Medien unter ihre Kontrolle zu bekommen.



Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident in Baden-Württemberg, warnt davor, wenn sie nicht „ALLE“ impfen lassen, dann „ können wir die Pandemie gar nicht mehr beenden“. Und jeder der nicht geimpft ist „bestimmte Erleichterungen einfach nicht mehr wahrnehmen kann“.
 
Der Typ erpresst das Volk: „Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt“! Das sagt er seinem Volk mit diesen Worten und verhält sich wie der Erlkönig, fühlt sich auch noch im Recht und als Guter dabei.



So viele „soziale Medien“. Ständig kommen neue dazu, ich kann mich nicht überall da herum tummeln. Sicher, hier und da habe ich einen Account eröffnet, doch die meisten liegen brach, weil ich zu geizig mit meiner Zeit bin; sie fordern zu viel Aufmerksamkeit.
 
Nun taucht wieder eine neue Plattform auf, GETTR nennt sie sich. Ok, ein bisschen Zeit will ich investieren und habe mich mal angemeldet.



Warum nur – so fragte ich mich heute, als ich ein Schwarm Stare beobachtete wie sie den Kirschbaum in Nachbars Garten plünderten – finden sich Lebewesen zu einem Schwarm zusammen, um sich dann gegenseitig zu hacken, zu streiten und den Nächsten das Futter nicht zu gönnen?



Selektive Empathie ist weiter verbreitet als man denkt, eigentlich gibt es sie nur selektiert. Empathie verteilt sich nie gleichmäßig, sie ist wie eine polare chemische Verbindung. Von manchen Personen wird sie angezogen, von anderen abgestoßen.








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