30. September 2022

Notizen im September 2022

Sehe ich aus dem Schornstein eines Hauses Rauch aufsteigen, freue ich mich für die Menschen, die ein warmes Plätzen haben und nun vielleicht gemeinsam zu Abend essen. Andere sehen den Rauch und denken an den Klimawandel, das ist eindeutig humanophob.

Eine gute Bekannte beklagte sich: „Die Welt ist so ungerecht, Männer werden ab 40 richtig interessant, während wir Frauen dann immer uninteressanter werden!“ Ohne ihr beizupflichten, so akzeptiere ich doch ihre Empfindung, es klang, als wäre sie gekränkt. Ist der politische Feminismus vielleicht ein Resultat dieser Kränkung?

Bei einer Flucht geht es darum, einer Bedrohung auszuweichen, sie entwickelt kein konkretes Ziel. Ziele werden von der Sehnsucht gemacht. „Da will ich hin“, ist ein Sehnsuchtsausspruch, während „Da muss ich weg“ die Flucht beschreibt.

Ich fahre erst dann wieder mit der Bahn, wenn es dort wieder Raucherabteile gibt!

Journalisten, die als Welterklärer daherkommen, ist grundsätzlich zu misstrauen, sie sind von einer Hybris befallen.

Ich würde heute wieder für ein Handwerk erlernen wollen und nicht auf die Uni gehen, genau wie damals in der DDR. Aus den gleichen Gründen, bin kein Opportunist.

Nun hat auch im Südwesten die Schule begonnen, viele Kinder und Jugendliche sah ich heute mit dem Rad unterwegs, offensichtlich auf dem Schulweg. Ungefähr die Hälfte trug keinen Fahrradhelm. Meine Seele lächelt, denn der Wunsch nach Leben und Freiheit siegt über die Angst, jedenfalls bei vielen.

Für mich war die Schule schon gewissermaßen eine Schule des Lebens. Dort habe ich Widerstand gelernt, mich dagegen zu wehren, wie ich dort erzogen werden sollte.

Es gibt Gesetze, die den Staat schützen und es gibt Gesetze, die vor dem Staat stützen. Letztere werden gegenwärtig immer mehr abgebaut. Dies bedeutet, der Bürger muss nun seinen Schutz vorm Staat selbst organisieren. So beginnen Revolutionen.

Ein Fremder in der Fremde zu sein, das habe ich genossen. Doch heute bin ich ein Fremder in der Heimat und das ist nicht vergleichbar, weil deprimierend.

Die Idee von der Demokratie halte ich immer noch für wunderbar, aber in der Praxis, bei der Verwirklichung der Idee, geschieht irgendetwas Schreckliches.

Amerika, ach wie weh tut es mir, dir nicht mehr über den Weg trauen zu können.

CDU: Schafe im Wolfspelz!

In einem Klima der politischen Überzeugungen kann sich nur selten ein gesunder Menschenverstand, wahlweise ein rationaler Menschenverstand, entwickeln. Immer ist eine Ideologie oder sind Machtspielchen im Weg. Gesunder Menschenverstand findet sich in Parteien daher selten.

Wer nach Beifall und Zustimmung giert, wird niemals Wahrheiten verkünden können, da er sie nicht findet. Seine Begierde nach Anerkennung verhindert das.

Ich erinnere mich an einige mehrtägige Stromausfälle auf den Philippinen. So schlimm es war es nicht, der Reis wurde mit dem Propangas gekocht und frischen Fisch gab es am Hafen. Die Leute trafen sich vor den Häusern. Aber wie wäre das hier in Deutschland im Winter?

Ich will keine europäische Einigung, europäische Partnerschaft schon, ungefähr so, wie die EWG war. Alles, was danach kam, war nicht mehr pragmatisch orientiert, sondern an Visionen.

Wir haben heute keine Situation wie vor dem 2. Weltkrieg, definitiv nicht. Aber wenn ich mir die Stimmung kurz vor dem 1. Weltkrieg anschaue, so erkenne ich doch Parallelen zu heute, die Schlafwandler geben den Ton an.

Mit der Neuzeit kamen die Hexenverbrennungen, mit dem Zeitalter der Aufklärung neue Formen der Intoleranz. Das sind Kollateralschäden der Weiterentwicklung, beruhige ich mich, aber nur kurz, denn heute ist es nicht anders, im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung auch nicht. Fortschritt hat immer Phänomene im Gepäck, die aus der Hölle zu kommen scheinen.

Ich kann nicht zu allem, was mir derzeit stinkt, einen Kommentar abgeben, käme aus dem Fluchen gar nicht mehr raus.

Michail Gorbatschow ist tot. Würde Stefan Zweig noch leben, würde er vielleicht ein Kapitel über ihn in seinen „Sternstunden der Menschheit“ hinzufügen, in denen er Menschen beschreibt, die aus ihrer Mittelmäßigkeit ausbrachen und Momente der Größe hatten.

Dass „Rechte“ auch so oft Impfgegner sind, hat tatsächlich was mit dem Denken zu tun. Sie, die Rechten, wägen grundsätzlich eher ab, was nützlich und was schädlich für sie selbst sein könnte. Ob Immigration oder Impfung, sie sind egoistischer. Zumindest scheint das auf den ersten Blick so. Die „Linken“ wiederum verleugnen ihren Egoismus, tun so, als ginge es ihnen nur um ihre Ideale und Gerechtigkeit, die aber in Wirklichkeit auf „Selbstgerechtigkeit“ aufgebaut ist, einer kranken Form des Egoismus.

Ich verwende so gut wie nie Bilder auf Glitzerwasser, auch nicht zur Dekoration, will nicht in die Fantasie meiner Leser eingreifen.

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