31. Dezember 2022

Notizen im Dezember 2022

Gerne würde ich unser Silvesterfeuerwerk als reine Lebensfreude beschreiben, das neue Jahr wird freudig begrüßt. Werde dieses Jahr deutlich mehr dafür ausgeben, denn wenn ich ehrlich bin, ist es nun auch eine Demo gegen die Woken, denen zeige ich damit, was ich von ihnen halte.

Menschen sind voller Widersprüche, das macht sie interessant. Alle Kunst, jede Kultur lebt davon. Nur Kulturbanausen glauben, davon frei zu sein.

Es war mir klar, als ich 1983 in Stuttgart ankam, als Sachse werde ich immer ein „Reingeschmeckter“ bei den Schwaben sein, niemals wirklich ein Einheimischer. Aber ich tat alles, dass meine Kinder hier ihre Heimat finden. Was tun heutige Flüchtlinge?

Ich vertraue keinen Ärzten mehr, keinem Pfarrer, keinem Lehrer. Alle diese Leute, die durch ihren Dienst an den Menschen einen gewissen Vertrauensbonus hatten, haben ihn in der Corona-Zeit verspielt.

Ein Moment der glücklichen Einsamkeit war, als ich im Kindesalter meinen Kumpels eröffnete, dass ich ein Fan der Lederstrumpfgeschichten von J. F. Cooper bin, und die Karl May Romane, insbesondere die Winnetou-Serie, nicht ausstehen kann. Alle waren gegen mich.

Auf unseren Weihnachtstellern lagen auch ein paar Glückskekse. Diese Sprüche darin, haben wir wichtiger und ernster genommen, als alle Politikeransprachen zum Weihnachsfest.

Zu Weihnachten wollte ich nichts Negatives posten, hatte mir das fest vorgenommen. Der Versuch ging daneben, schon gestern Abend musste ich aufgeben, schaffe es einfach nicht, die Dummheit, die Verlogenheit und die Hinterhältigkeit des Zeitgeistes wenigstens ein paar Tage zu ignorieren.

Es ist mir nicht mehr so wichtig, genau zu wissen, was nun religiös oder historisch beim Weihnachtsfest als wahr gilt, sondern, welche Hoffnungen, Wünsche und Sehnsüchte Menschen damit verbinden. Und in der Zelebrierung sehe ich: es ist in erster Linie ein Fest der Familie.

Manchmal ist schon die Art, wie jemand spricht, für mich ein Hindernis, den Sprecher ernst zu nehmen. Der Duktus ist so künstlich, nichts Natürliches oder von innen kommendes ist zu erkennen. Das ist ein Grund, neben anderen, warum ich so vielen Politikern misstraue.

„Ich möchte umziehen“, eröffnete mir Gestern die Gattin. „Irgendwohin, wo die Menschen das Lachen und das Lächeln noch nicht verlernt haben“. Oh, wie gut ich sie verstehe!

Gute und schlechte Erzählungen, zu dem, was in der Gegenwart geschieht, gibt es genug. Aber schlüssige Erklärungen nicht. Noch keiner, ich betone: Keiner!, konnte mir die Gegenwart erklären, nie ging es über Erzählungen hinaus.

Den ersten Christen, der Urgemeinde, wäre ein kommender Klimawandel völlig egal gewesen, da sie an das baldige Reich Gottes glaubten, an die Wiederkehr Christus noch zu ihren Lebzeiten. Lange Planungen in die Zukunft fanden die unnötig. Der Vergleich mit den Klimaklebern ist also falsch.

Eine auffällige Beobachtung heute Morgen: Das Dach voll mit Solarpaneelen, aber auf dem Gehweg ist Glatteis, doch das interessiert nicht, bloß kein Salz streuen, könnte ja schädlich für die Umwelt sein.

Je älter ich werde, umso verlogener erscheint mir Weihnachten. Keine Mystik mehr, kaum Glücksgefühl, ein bisschen Romantik ist vielleicht noch vorhanden, aber auch das ist kommerzialisiert. Auf Silvester freue ich mich, dann ist auch das verlogene Weihnachten vorüber.

Samstagmorgen 6 Uhr, zweistellige Minusgrade draußen. An der Ampel vor mit ein Mofafahrer, beim Abbiegen rutscht er etwas, korrigiert aber gut. Was macht jemand mit dem Gefährt, bei den Temperaturen, zu der Uhrzeit, am Samstag auf der Straße. Er wird zur Arbeit müssen.

Ich höre das Wort Demokratiefördergesetz, schaue auf um mir anzusehen, wer es aussprach und weiß nun, was es wirklich bedeutet: Hilfstruppenfinanzierungsgesetz!

Ich will Politiker haben, die meine Interessen vertreten und nicht solche, die belehren wollen, was meine Interessen sind.

Sehe ich eine wunderschöne Frau, ist es geradezu so, als ob die Sonne in meine Seele scheint. Doch augenblicklich frage ich mich, warum ich sie nicht begehre. Wahrscheinlich deswegen, weil ich mir meiner Unvollkommenheit bewusst bin, nicht würdig solcher Schönheit.

Tauben nerven, wie oft wünschte ich mir ein Gewehr, um die Mistviecher abzuschießen. Doch dann, es war im Sommer, da verirrte sich eine durchs offene Fenster in unsere Wohnung. Ich fing sie, nahm sie in Hand, brachte sie zum Fenster und ließ sie frei. Inkonsequenz ist mir also nicht fremd.

Ein Jahr ist diese Ampelkoalition erst an der Macht, kaum zu glauben, wie wenig Zeit die brauchten, um so viel Unheil anzurichten.

Ich spüre das Alter, auch im Kopf. Nicht mehr bestimmen will ich, was zu tun ist, nicht mehr erklären, was richtig oder falsch ist, sondern nur beraten oder Hinweise geben. Die Verwandlung vom Bestimmenden zum Beratenden ist im Gange. Meine Frau und die Kinder bemerken das auch.

Digitalisierung und Internet haben den Unterschied von Nähe und Ferne verschwinden lassen. Der Raum, in dem wir leben, die Nähe also, wird geflutet von der Ferne und die Illusion entsteht, diese wäre fürs Individuum gleich bedeutend, wie die uns real umgebende physische Welt.

Vielleicht ist beim Urknall Gott explodiert? Nur so ein flüchtiger Gedanke!

Natürlich stelle ich es mir als ein gigantisches Gefühl vor, einmal auf dem Mond oder dem Mars zu stehen. Doch dort leben, mit all den technischen Abhängigkeiten, die dann damit verbunden sind? Nein, lieber nicht, Freiheit geht so nicht für mich.

Offenes Feuer spendet nicht nur Wärme und Licht, sondern nährt auch die Mystik, Imagenationen entstehen. Feuer ist nicht nur ein nützlicher physikalisch-chemischer Vorgang zum praktischen Nutzen, sondern auch ein Hilfsmittel der Besinnung. Feuer ist Kultur.

Zum „Stillen“ kann ich eigentlich nur sagen: Ich war immer eifersüchtig auf meine Frau und die Innigkeit zwischen Baby und Mutter, an der ich nicht teilhaben konnte.

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