31. Juli 2023

Notizen im Juli 2023

In der Literatur, in den Künsten, finden wir die Wahrheiten. Nicht nur das Üble wird da beschrieben, gemalt oder besungen, auch das Schöne und Edle. Die Naturwissenschaften, vielleicht alle Wissenschaften, so wichtig und notwendig sie auch sein mögen, können das nicht.

Werden alte Kinderbücher, Klassiker wie Pippi Langstrumpf oder auch Märchen, „politisch korrekt“ umgeschrieben, dann ist das zweifache Misshandlung. Einmal an der Literatur und auch an den Kindern, die mit den „korrekten“ Texten belogen werden.

Ist mein Leib noch mein Eigen, oder bin ich Leibeigener eines anderen? Impfpflicht, Ernährungsvorschriften, Steuern und Abgaben, Gesetze und Vorschriften noch und nöcher! Wer besitzt meinen Leib? Ich bin es nicht mehr. Wer hat die Rechte an mir erworben und wie?

Parteien sollten Konkurrenten sein, aus Konkurrenz entwickelt sich ein Wettstreit um das Bessere. Wer aber eine Partei als Feind betrachtet, dem geht es nicht mehr um die Sache, um einen Wettstreit, nein, dann steht die Vernichtung des Gegners im Vordergrund, wie im Bürgerkrieg.

Ich habe mir gestern und vorgestern, zum wiederholten Mal, die Dokuserie „Der Amerikanische Bürgerkrieg“ angesehen. Lief vor vielen Jahren mal auf Arte. Bin immer noch ergriffen. Für Geschichtsinteressierte ein Muss.

Wo möchte ich hin, was möchte ich sehen und erleben, welche Neugierde zieht mich in die Ferne? Das fragte ich mich früher oft, gerade in der Urlaubszeit. Diese Fragen sind unwichtig geworden, mein DDR-Gefühl ist zurück: Ich will nur weg von hier, egal wo hin, einfach nur weg.

Der Kaffee duftet, die Brötchen auch und ich zögere, weil ich das Schöne und das Sinnliche noch ein wenig in mir halten möchte, die Nachrichten oder den Wetterbericht zu lesen.

Eine der Töchter hat sich ein paar neue Klamotten gekauft und, ohne dass es einen Grund oder Anlass gibt, ihrer Mutter ein neues schickes Oberteil geschenkt. Jetzt springt eine Frau glücklich wie ein Teenager umher und die Tochter lächelt zufrieden wie eine Mutter.

Im Baumarkt werden jetzt bestimmt bald die Ventilatoren und Klimaanlagen in die hinterste Ecke verräumt und dafür mehr Wärmflaschen und Heizdecken präsentiert angeboten, wenn das mit dem Sommer so weiter geht.

Alles geht den Bach runter, in so gut wie allen wichtigen ökonomischen Rankings schmiert Deutschland ab. Langsam setzt sich die Erkenntnis bei den Menschen durch, etwas ist faul im Staate und stinkt gewaltig, und wie immer in solchen Fällen, stinkt der Fisch vom Kopf her.

Werden sich die Woken und die Grünen dann, wenn sie abgewählt sind, sich einfach zurückziehen und auf ihre nächste Chance bei Wahlen hoffen? Ein klares Nein! Das können diese Charaktere nicht, es wird in Gewalt ausarten, befürchte ich.

Ich empfand die Bundesrepublik, lang ist es her, als eine Art Zugewinngemeinschaft. Jeder brachte sich ein, zum eigenen und gegenseitigen Vorteil. Daraus ist nun eine Erbengemeinschaft geworden: Es gibt nur noch Streit ums Vorhandene, neu geschaffen wird nichts Brauchbares.

Betrachtet man die wichtigen Fragen mit Realitätsbezug, etwa wenn es um die Einwanderung geht, oder die Energieversorgung, dann sind die Ergebnisse eindeutig: rund zwei Drittel sind in Opposition zur Ampel. Eine Minderheit beherrscht also die Mehrheit.

Das Problem mit der schweigenden Mehrheit ist, sie glaubt sich in der Minderheit, weil man von ihnen nicht viel hört, sie inszeniert sich nicht, versucht keine Aufmerksamkeit zu erregen. Die brauchen freie und geheime Wahlen. Bürgerdialoge ist was für Selbstdarsteller.

Menschen, die ihre Sexualität exzessiv zur Schau stellen, haben einen Dachschaden, der rein gar nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun hat. Irgendein anderer Sparren ist da locker.

Heute ein neues Gesetz zur Regulierung von irgendwas, morgen noch eines, ständig neue Verordnungen. In dieser durchregulierten Welt, in Deutschland insbesondere, kann kein Freiheitsgefühl mehr entstehen.

Es sind zu viele Nachrichten, Meldungen, Berichte, die auf mich einströmen. Wie Hintergrundmusik wirken sie, können in dieser Fülle nur noch Stimmungen erzeugen. Für kein Thema, keinen Aspekt, bleibt Zeit zur gründlichen Betrachtung, die neuen Meldungen klopfen schon an die Tür.

Es wäre schön, gäbe es ein Ranking über Politiker, wer, wo, wie oft und wie lange in einer Kneipe hockt, oder in einem Kaffeehaus. Derjenige, der dieses Ranking anführt, hätte große Chancen, von mir gewählt zu werden.

Irgendwer hat in einer Talkshow irgendwas gesagt, was mich aber einen Scheiß interessiert. Eigentlich könnte ich das jeden Morgen posten, als Kommentar dazu, was denn gestern wieder im TV gelabert wurde.

Vom woken Zeitgeist bekomme ich Ratschläge. Doch die Bezeichnung täuscht, es ist wenig Rat dabei, aber viel Schläge.

Grün-Woke geht zu Ende, Opportunisten spüren die Veränderung, sie werden nun unruhig und überlegen schon, wo sie ein warmes Plätzchen einnehmen könnten. Vielleicht sollten wir die FDP noch nicht abschreiben, diese Fähnchen im Wind.

Irgendwann, in einem Jahr vielleicht, wird die FDP die Bundesampel platzen lassen. Es wird aus rein strategischen Gründen geschehen, weil es eben keinerlei Aussicht auf Fortführung gibt. Sie werden sich dann aber als Retter des Landes aufspielen und manche werden drauf reinfallen.

Ich mag es nicht, wenn Bücher verbrannt werden, das gilt auch für den Koran. Aber noch mehr bin ich dagegen, wenn es verboten oder unter Strafe gestellt wird, Bücher zu verbrennen. Obwohl ich es also nicht mag, sollte jeder das Recht dazu haben. Das gilt auch für Flaggen.

Können junge Eltern ihre Kinder noch mit gutem Gewissen in den Kindergarten geben? Ich hätte da heute ein ungutes Gefühl, würde mir zumindest den Kindergarten und die Personen dort genauer anschauen.

In meiner Jugend, als ich dem Pazifismus nahe stand, vor allem den Worten aus der Bergpredigt, hoffte ich, es würde irgendwann keine Kriege mehr geben. Wie naiv doch die Jugend manchmal ist, sogar in der Selbstreflexion zu erkennen.
 
So simpel diese Erkenntnis ist, so schwierig ist sie im Alltag. Wie soll ich nur den jungen Leuten sagen, meinen Kindern auch, dass ihre Ideale das Denken und die Betrachtung der Realität verzerren?
 
Ich hatte das Glück, auf ein paar Erwachsene zu treffen, die mich ernst nahmen und es schafften, den Stachel des Zweifels in mir zu wecken. Damit begannen sowohl meine Naivität als auch mein Idealismus langsam zu sterben. Die Bücher, die ich dann las, taten ein übriges.
 
Was aber geschieht mit den jungen Leuten, die nicht so ein Glück wie ich haben, die auf Scharlatane treffen, die genau das Gegenteil wie meine väterlichen Freunde tun und die Naivität und den Idealismus der Jugend für ihre Zwecke ausnutzen?
 
Beispiele wie Machthaber, Ideologen aller Arten, die Jugend für ihre Zwecke instrumentalisieren, gibt es in der Geschichte massenhaft, in der Gegenwart auch.

Die Bezeichnung Talkshow hat sich zu einem Synonym für Müll entwickelt. Manchmal ist es wie verbales Schlammcatchen, oft Propaganda, immer eitle Selbstdarstellung; niemals eine Suche nach Antworten oder Reflexion der gegenwärtigen Politik.

Das Streben nach Glück, die Vermeidung von Leid, danach richtete sich das individuelle Streben aus. Doch es muss auch eine Sehnsucht im Menschen geben, sein Dasein zu überhöhen, der Zeit, in der er lebt, die Umstände, die ihn umgeben, als etwas Außergewöhnliches zu betrachten. Anders kann ich mir das irrsinnige Verhalten so vieler während Corona nicht erklären, oder den Glauben an die Klimakatastrophe.

Wir sind bescheidener geworden. Glück und Erfolg waren die gängigen Zukunftswünsche, mit entsprechenden Assoziationen verbunden. Heute wünschen wir denen, die uns nahe stehen, sie mögen einigermaßen unbeschadet durch die Gegenwart kommen. Überleben muss genügen.

Wann habe ich das erste Mal vom „Bonusloch“ gelesen, gestern oder vorgestern? Egal, ich habe es nicht ernst genommen, dachte, irgendwelche Twitterer haben sich mal wieder einen blöden Scherz einfallen lassen. Tja, das Verrückte wird zur Normalität und die Normalität wird verrückt.

So viele Erklärungen, Vermutungen, Betrachtungen oder Analysen zum gegenwärtigen Zustand der Welt, teils von mir sehr geschätzten Denkern, und doch befriedigt mich keine. Alle stochern im Nebel, scheinen ratlos, ich auch.

Was einst Friedrich der Zweite von Preußen über Sachsen sagte, nämlich, dass es wie ein Mehlsack sei, egal wie oft man draufschlägt, es kommt immer noch etwas heraus, gilt heute für ganz Deutschland, aus EU Sicht wohlgemerkt.

Die verzogenen Bälger der BRD sind nun an der Macht. Ihre Eltern und Erzieher hatten es doch so gut gemeint.

Die Welt ist ungerecht, nur so funktioniert sie. Lediglich diejenigen, die an so etwas wie Schicksal glauben, kommen damit klar.

Ich höre Ethik-Rat und verstehe Inquisition. Assoziationen verkürzen oft, aber es wird schon seinen Grund haben, warum ich sie ernst nehme.

Den ersten Gedanken, den ersten Eindruck, will ich festhalten und für wichtig erachten. Er ist noch unverfälscht, das Bewusstsein, mit seiner Moral und seinen Vergleichen, seiner Relativierung auch, hat die Arbeit noch nicht begonnen.

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