Die soziale Fallhöhe, die wir ins Unermessliche steigern, durch einen konsumistischen und damit auf Wachstum beruhenden Lebensstil, das ist ein weiteres Problem was wir lösen müssen. Das geht nur über einen Rückbau.
75% der Flughäfen müssten unbedingt still gelegt werden und die Hälfte der Autobahnen. [...] Da ist es viel viel sinnhafter eine fröhliche Wende zur Sesshaftigkeit anzupeilen.
Selbst vielen Grünen geht das zu weit und Ralf Füchs bezeichnete diese Vorstellungen als grünen Morgenthauplan, für den man zu Recht niemals eine Akzeptanz in der Bevölkerung finden werde. Von Füchs Vorstellungen einer „Green Economy“, und wie weltfremd diese ebenso ist, müssten wir auch sprechen, doch dies ein anders mal. Soviel nur, Peach weist auf die naturzerstörerischen Auswirkungen der Energiewende hin.
Wir sind jetzt schon dabei die Natur abzuschaffen, wegen der sogenannten Energiewende.
Postwachstumsvorstellungen, so wie von Peach vertreten, sind in verschiedenen Umschreibungen aber bereits auf dem Weg in konservative Kreise. Da wird von Maßhalten gesprochen, oder besonders originell, wie von Uwe Schneidewind beim evangelischem Kirchentag von „Soviel Du brauchst“. Viele weitere Beispiele könnten folgen, die alle mit der Umschreibung „grüner Morgenthauplan“ klassifiziert werden können.
Die Erwähnung Schneidewinds in diesem Kontext ist kein Zufall, sondern seine Berufung in den WBGU macht auch deutlich, in welchen Netzwerken diese Jünger Morgenthaus aktiv sind. Alle im Bundestag vertretenen Parteien, mit Ausnahme der FDP, sind davon infiziert. Ein in der Enquete „Wachstum“ des Bundestages vorgestelltes Papier mit dem Titel Ideengeschichte des Fortschritts, deren Autoren mit Michael Müller (SPD) und Matthias Zimmer (CDU) angegeben werden, bläst ins gleiche Horn:
Doch erst mit der Botschaft des Club of Rome wurde die Prognose vom unausweichlichen Ende der menschlichen Zivilisation verbunden. Sie erschütterte die Idee des auf Wachstum reduzierten Fortschritts . Zahlreiche Folgearbeiten mit der Option, das Wechselverhältnis zwischen Mensch und Natur neu zu bestimmen belegen, dass es sehr wohl Möglichkeiten für ein entschlossenes Umsteuern gibt.
Wir haben am Wuppertal Institut ein Papier "Suffizienz als Business-Case" veröffentlicht, in dem deutlich wird, dass ein "Langsamer", 'Weniger" heute sogar schon in vielen Produkt- und Dienstleistungssegementen interessante Geschäftschancen birgt, weil sich die Menschen danach zunehmend sehnen. Ich bin daher bzgl. einer "Suffizienzpolitik" optimistischer als Sie.
Nico Peach ist kein Politiker, die ja jede noch so zweifelhafte Maßnahme in ein positives Licht stellen müssen, deshalb kann er aussprechen was es bedeutet wenn heute von Suffizienz gesprochen wird: „Dreiviertel der Flughäfen und die Hälfte der Autobahnen müssen unbedingt still gelegt werden ... .“ Und was alles noch? Wie sieht es aus mit BASF, Daimler, Siemens, VW?
Diese Leute wollen unseren Wohlstand kappen, oder die soziale Fallhöhe durch Rückbau senken, und machen daraus keinen Hehl. Und für diejenigen die das nicht wollen, denen wird das Märchen von der „Green Economy“ erzählt. Die darf man sich ungefähr so vorstellen wie unsere Energiewende: Teuer und Nutzlos.
Ich hätte eine Antwort auf diese Leute die unseren Wohlstand vernichten wollen: „Fröhliche Sesshaftigkeit“. Am besten in Stammheim.
Dieser Text ist im Buch Im Spannungsfeld |1 enthalten.
"Ich hätte eine Antwort auf diese Leute die unseren Wohlstand vernichten wollen: „Fröhliche Sesshaftigkeit“. Am besten in Stammheim. "
AntwortenLöschenIch denke nicht, dass diese Einbuchtungswunsch gegenüber politisch Andersdenkenden irgendwie hilfreich ist. Egal wie absurd die Grünen auf einen anderen Stern leben.
Lieber techniknoergler,
AntwortenLöschenim Prinzip gebe ich Ihnen ja Recht, nur sind die Äußerungen von Peach auch so zu verstehen, dass er die Infrastruktur Deutschlands bekämpft, und das ist schon in etwa in der gleichen Kategorie anzusiedeln, wie die ehemalige Forderung: „Macht kaputt was euch kaputt macht“.
Sehr geehrter Herr Quencher,
AntwortenLöschender Vorschlag, den Herrn Paech in einem möblierten Zimmer in Stammheim unterzubringen schießt vielleicht doch über das Ziel hinaus. Eine Holzhütte wie die von Henry David Thoreau tut es sicher auch.
Das Thema allerdings scheint bei den Weltrettern angesagt zu sein. Hier eine Meldung aus der hiesigen Lokalpresse.
http://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteile/bremen-mitte/mitte_artikel,-Seminar-zur-Wachstumskritik-_arid,588577.html .
M.f.G.
L.R.
Seine Hoffnung auf "Überzeugungsarbeit" zu legen, lieber Quentin Quencher, beweist ein mindestens genausso großes Maß an Weltfremdheit wie das von Ihnen unterstellte auf Seiten der Wachstumskritiker. Suffizienzpolitik bedeutet doch nicht staatliche organsierten Verzicht, sondern Abbau der Infrastrukturen und Hindernisse, die ein nachhaltiges Leben verhindern. Dazu zählt besserer ÖPNV statt Betoninvestitionen in den Straßenbau, die Belohung von energiesparendem Verhalten, strengere Vorgaben bei Reparierbarkeit und Garantie von Produkten und eine restriktivere Politik gegenüber als Werbung getarnte Bedürfnismanipulation seitens der Industrie. Also: nichts mit Eingriff in die persönliche Freiheit, sondern im Gegenteil Ermöglichung von globalisierbarer Freiheit nachhaltiger Lebensstile.
AntwortenLöschenPS: Bis auf den Werbeaspekt findet sich alles im grünen Wahlprogramm. Da scheint die Diskussion wohl doch weiter, als Sie unterstellen.
PPS: Die Stammheim-Forderung ist unter Ihrem Niveau.
@ Daniel
AntwortenLöschenWer bewusst Infrastruktur zerstören will, weil sie einer Theorie im Wege steht, vernichtetet Wohlstand und noch mehr, er zerstört das Eigentum der jetzigen Generation. Für mich ist das nicht sehr weit entfernt von kriminellen Handlungen. Siehe auch: Nachhaltige Selbstzerstörung.
Konsumverzicht ist nicht die Lösung, sondern die Unfähigkeit Problem zu lösen.
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