17. Juni 2019

Die CDU nach Görlitz

Die CDU hat sich in die Hände der Linken und Grünen begeben – nicht nur die OB-Wahl in Görlitz zeigte dies deutlich – und wird nun selbst von den Dunkelroten, wie am Nasenring, durch die politische Arena geführt. Erst wenn sie sich von diesem Nasenring wieder befreit, wird ihr eigener Charakter wieder sichtbar. Doch dazu fehlt ihr der Mut, vor allem aber eine eigene Idee von sich selbst, was sie eigentlich ist.

Die Union hat sich verwandelt, nicht erst seit Merkel, schon Kohl leitete diese Verwandlung ein. Aus einer Partei, deren Wurzeln fest in der Bundesrepublik verankert waren, sollte etwas anderes werden, mit einer nebulösen Vorstellung von einem geeinten Europa. Die Bundesrepublik erklärt sich, nach dem gegenwärtigen Empfinden der CDU, nicht mehr aus sich selbst, sondern sie definiert sich über die Bündnisse, die sie eingegangen ist oder einzugehen gedenkt.

So malt sich denn auch die Union ein neues Selbstbild, das alte gilt nicht mehr. Und da ihnen die eigene Vergangenheit geradezu peinlich ist, übernimmt sie von ihren Partnern, mit denen sie sich verbündet hat, die Farben. Klimaschutz und Nachhaltigkeit als zeitgeistige Schlagworte natürlich zuerst. Doch es geht weit darüber hinaus, in geradezu jeglichem Politikbereich, ob Bildung, Wirtschaft, Finanzen, Migration sowieso, nirgendwo sind noch die Farben des Konservatismus zu erkennen.

Damit aber kann sie keine Richtung mehr bestimmen, die geben die neuen Partner vor. Alles, was die CDU heute vertritt und fordert, ist nicht auf dem Boden des Konservatismus gewachsen, sondern im grün-roten Milieu; was es geradezu selbstverständlich macht, dass nun selbst Partnerschaften mit der Linkspartei denkbar sind.

Eine Weile noch wird die CDU von ihren Partnern gebraucht und von ihnen, sowie von den Medien, am Nasenring vorgeführt: Seht, rufen diese nun, selbst die Konservativen folgen uns. Die CDU ist zum Feigenblatt geworden.

Ob eine neue Partnerschaft, mit der AfD etwa, etwas an diesem Zustand der Beliebigkeit und der eigenen Ziellosigkeit bei den Christdemokraten ändert, weiß keiner. Ich auch nicht. Bis auf wenige Ausnahmen sehe ich nur Feiglinge dort, die Angst haben auf eigenen Füßen zu stehen. Wahrscheinlich folgt diese einstmals stolze Partei den Weg, den schon die SPD geht, in die Marginalität.

1 Kommentar :

  1. Erschütternd ist vor allem, wie rückgratlos sich die Partei in all ihren Gliederungen positioniert. Wenige Konservative scheinen da noch die spur zu halten, und auch die sterben zusehends aus. Eine Marginalisierung würde ich da nicht bedauern.

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