Wie müsste man eine Person beschreiben, in deren Schutz man sich begeben hat, die dann aber übergriffig wird?
Wie müsste man einen Staat beschreiben, der die Menschen, die er zu schützen vorgibt, ausraubt, sie enteignet und bevormundet?
Die Person wäre charakterlos, der Staat sozialistisch.
Manchmal finde ich die Urteile des EuGH gut, manchmal schlecht, aber immer spüre ich einen hässlichen Beigeschmack, so, als wenn jemand über mein Leben bestimmt, der nicht das Recht dazu hat. Gäbe es eine Abstimmung zum Dexit, mein Ja dazu wäre sicher, schon wegen der Existenz des EuGH.
Was Grün-Rot unter direkter Demokratie oder Bürgerbeteiligung versteht, erinnert fatal an die realsozialistische Aufforderung in DDR an die Werktätigen, an der Gestaltung der Gesellschaft aktiv mitzuarbeiten.
Gaffer sind wir alle, auf der Autobahn, vorm TV, vorm PC. Es ist nicht Sensationsgeilheit, was uns zu Gaffern macht oder gar eine Freude über das Unglück anderer, sondern nur die Selbstbestätigung als Überlebender: Glück gehabt, die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben.
Die Verfassung zu loben, über das Volk und die Kultur aber zu schweigen, ist das gleiche, wie den Apfel zu preisen, den Apfelbaum aber zu verachten.
Nicht nur wegen der Kopftücher, auch wegen der Jogginghosen und sonstiger respektloser Kleidung, solche die immer auch eine Demonstration dafür ist, dass die Schule letztlich eine untergeordnete Rolle im Leben spielt, bin ich dafür, Schuluniformen einzuführen. Gerade diese Demonstration der Missachtung, die sich in der Kleidung und den Kopftüchern zeigt, würde durch eine solche Kleiderregel ein Riegel vorgeschoben und sie würde nebenbei auch die Lehrer entlasten, die sich dann um ihre Aufgaben, nämlich das lehren, hauptsächlich kümmern könnten und ihnen nicht mehr die Kraft dadurch geraubt wird, weil sie sich mit demonstrativ vorgetragener Verachtung auseinandersetzen müssen.
Viele Lehrer leiden an der Hybris, die besseren Erzieher als die Eltern zu sein. Diese Selbstüberhöhung scheitert aber meist und die Eltern empfinden dies als übergriffig. Erziehung ist Elternsache, Bildung Schulsache – etwas zugespitzt ausgedrückt.
Was soll die Schule hauptsächlich sein: Ort der Erziehung oder Ort der Bildung? Solange das Erzieherische dominiert, anders ausgedrückt, das Ideologische, wird die Schule ihre eigentliche Aufgabe, nämlich Bildung, nur unzureichend nachkommen können.
Erst wird Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Kopftuchträgerinnen genommen, dann auf ihre sonstigen religiös-identitären Praktiken, Stichwort Ramadan, und zum Schluss bestimmen sie, die Muslime, was in unseren Schulen gelehrt werden darf und was nicht.
Wenn die Guten Böses tun, dann ist das ganz was anderes, es dient doch dem Guten. Die Guten bedienen sich solcher Methoden doch nur, weil sie nicht anders können, weil sie dazu gezwungen sind, während die Bösen, wenn sie böses Tun, ihren wahren Charakter zeigen.
Oft hörte ich von gewendeten, gewandelten, eigentlichen Linken, die das heute nun unbedingt nicht mehr sein wollen, aber meinen, sie wären sich nur treu geblieben, sie hätten sich lediglich ihre Ideale bewahrt, welche jetzt nicht mehr zum Mainstreamlinkssein passen. Ich traue ihnen nicht über den Weg, nicht in ihren Analysen, nicht in ihrem Selbstbild, zu oft musste ich fest stellen, ihre Kränkung besteht darin: jemand hat ihre Wurzeln gekappt, sie kappten sie sich selbst, ohne dass ihnen neue wuchsen. Sie befinden sich im permanenten Kampfmodus, um von diesem Zustand der Wurzellosigkeit abzulenken. Den Boden, auf dem sie sich nun befinden, den verachten sie genauso, wie den in dem ihre Wurzeln verblieben sind. Ein Phantomschmerz durchzieht ihr Denken und heimatlos geworden, haben sie nur noch sich selbst. Sie sind Egozentriker geworden.
Wenn ich so durch die Stadt gehe, dann sehe ich auch heute noch diverse Jäger und Sammler, die viel Zeit haben und auf eine Gelegenheit warten, um Beute zu machen.
Als „Reingeschmeckter“ in Württemberg, war mir süddeutsche Begrüßungsformel „Grüß Gott“ immer etwas fremd. Neuerdings benutze ich sie häufiger und merke, die Menschen, die ich grüße, empfinden das mehr als Statement denn als Begrüßung. Damit liegen sie genau richtig!
Wählen zu gehen ist für mich eine heilige Handlung, es ist mir unmöglich dies per Briefwahl zu tun. Wenn es unbedingt sein müsste, OK, als Notbehelf akzeptiert. Dann vermisse ich aber den Ritus, das Besondere, das Heilige, wählen wird dann zur Alltagshandlung.
Ich habe den Eindruck, je weniger die Jugendlichen wissen, umso intensiver erleben sie das Wenige. Sie empfinden es dann nicht mehr als Unvollkommenheit, sondern als Verdichtung aufs Wesentliche, als der „Weisheit letzter Schluss“.
Sind in einem Korb voller Früchte mehr verdorbene als gute, dann suche ich nach den guten. Ist es umgekehrt, nur wenige verdorbene Früchte sind im Korb, dann suche ich die. Beim „Spiegel“ würde ich jetzt nicht nach den Fälschern suchen, sondern nach den anderen.
Auch Tiere emittieren CO2, deren Stoffwechsel lässt nichts anderes zu. Als Kind habe ich mit dem Luftgewehr nach Spatzen geschossen. Eigentlich könnte ich dieses Verhalten heute als eine frühe Art von Klimaschutz bezeichnen.
Ich kann mit diesem Bild „Gnade des Schöpfers“ nichts anfangen. Ich sehe es genau anders herum, ich gewähre Gnade meinem Schöpfer gegenüber, verzeihe ihm meine Unvollkommenheit. Wer auch immer dieser Schöpfer ist: Eltern, Gott, Umwelt, Kultur, ich selbst.
Eines der schlechtesten Argumente gegen den Klimaschutz ist das, darauf zu verweisen, dass „wir“ doch so wenige sind und mit Blick auf den Globus eh nichts ausrichten können. Dieses Argument, als Kritik vorgebracht, geht von der prinzipiellen Richtigkeit von Klimaschutz aus. Damit werden grüne Weltbilder als richtig anerkannt, nur ergänzt dadurch, dass man eben hier und heute nicht viel machen könne; was den Kritiker moralisch diskreditiert und in die Nähe des St.-Florians-Prinzip rückt.
Richtiger wäre es, Klimaschutz als eine menschenverachtende, humanophobe, Handlung darzustellen, weil es der Menschheit die Entwicklungsmöglichkeiten raubt, die zu mehr Wohlstand führen. Umgekehrt also das St.-Florians-Prinzip den Klimaschützern vorzuwerfen, weil sie denjenigen Menschen, die noch nicht in Wohlstand leben, den Weg dahin verbaut. Den Verzicht auf jeglichen Klimaschutz also als humanophile Handlung zu beschreiben, geschehen aus Liebe zur Menschheit, ist das moralisch bessere Argument.
In einem Kollektiv beginnen die inneren Kämpfe spätestens dann, wenn es um die Verteilung der Beute geht. Einen gemeinsamen Magen hat noch kein Kollektiv entwickeln können, den hat nur das Individuum.
Resignation geht oft einher mit dem Rückzug ins Private, ähnlich wie wir es aus der DDR kennen. Wenn der Kampf aussichtslos ist, bleibt nichts anderes um die Selbstachtung zu bewahren.
Merkel ist, wie sie ist, solche Menschen gibt es eben. Sich über sie aufzuregen ist, wie übers Wetter zu klagen. Aber dass sie gewählt wurde, dass eine Partei gibt, die CDU, die sie zur Vorsitzenden machte, Parlamentarier, die sie zum Kanzler machten, das geht mir nicht runter.
Von den Religionen kennen wir das Phänomen, dass so manche Jugendliche zu fundamentalistischen Aussagen neigen und den Älteren vorwerfen, sie hätten die Werte der Religion verraten. Zurzeit besonders gut bei den Klimaschützern und im Islam zu beobachten.
Wenn ich „YouTuber“ höre, dann drängt sich mir immer ein Bild auf, von irgendsoeinem Wichtigtuer der mit nem Selfistik rumläuft.
Die Masse sucht keine Antworten auf Fragen, sie sucht Leute, denen sie hinterherlaufen kann, also Führern im weitesten Sinn, von denen sie sich versprechen, dass eben diese Führer die richtigen Fragen und die richtigen Antworten kennen.
Der Mensch ist seiner Natur nach ein Eroberer. Die „Terra incognita“ reizt ihn, die will er in Besitz nehmen oder will zumindest wissen, was da vor sich geht. Die Kränkung, dass es keinen Raum mehr zu entdecken gibt, kann nur durch den Aufbruch in den Weltraum überwunden werden.
Meine Haltung zum ganzen Klimawandelzirkus schwankt zwischen diesen beiden pataphysischen Aussagen: „Es gibt keine Lösung, weil es kein Problem gibt“ und „Es gibt keine Probleme, weil es keine Lösungen gibt“. So oder so, die Handlungsanweisung daraus ist: Nichts tun!
Müssen wir wirklich beginnen das Undenkbare zu denken? Dass die Deutschen mehrheitlich nicht Demokratie wünschen, sondern Geborgenheit in der Ideologie anstreben, eigentlich politische Gemütlichkeit. Wer die Gemütlichkeit stört, der darf nicht aufs Sofa.
Die Schlecker-Kinder müssen nun in den Knast. Mir an ihrer Stelle wäre das sicher nicht passiert, da ich das was mein Vater tat, mir niemals als Vorbild nahm.
Ich habe mit jeder Philosophie Probleme, wenn sie mit Handlungsanweisungen verknüpft ist oder verknüpft wird. Diejenigen Philosophen allerdings, die mir helfen, die Räume des Lebens, Denkens und Fühlens besser auszuleuchten, mich sehender machen, diese sind meine Favoriten.
Ein kleiner Spaziergang am Neckarufer in Nürtingen heute am frühen Abend: Begegnet sind mir einige Damen mittleren Alters mit Hunde(n), eine bekopftuchte Frau mit zwei Kindern, drei Kinder auch mit Hund, einige „südländisch“ aussehende Herren, besser junge Männer. Eine genaue Zählung, wer mir dort begegnete, habe ich nicht gemacht, aber die Reihenfolge der jeweiligen Anzahl von Personen oder Tieren sieht so aus. 1. Hunde, 2. Ältere Damen, 3. Flüchtlinge?, 4. Kinder. Es wird Zeit, dass ich mich hier vom Acker mache, denn wie die Zukunft, selbst hier in der Provinz, aussehen wird, das kann ich mir sehr deutlich vorstellen. Dort wo die Alten Hunde spazieren führen, aber keine Enkel an der Hand haben, ist keine Zukunft.
Bei mir steht das „Abwählen“ im Vordergrund. Ich will diejenigen, die in letzten Jahren, gar Jahrzehnten, so viel Mist gebaut haben, einfach in die Wüste schicken, sie von der Macht entfernen. Erst danach überlege ich mir, wen ich wählen werde, wem ich eine Chance geben möchte.
Für mich fällt sowas, egal ob die Bibel oder der Koran ins Klo geworfen, verbrannt oder sonst wie zerstört wird, unter die Kategorie: „Sowas macht man nicht“, ist also eine Unanständigkeit, mehr nicht. Doch Unanständigkeiten sind notwendig, wenn das Heilige selbst unanständig ist.
„Was bin ich?“ hieß die Sendung, in der die Berufe von Personen erraten werden mussten. Damals war es geradezu selbstverständlich, sich über die ausgeübte Tätigkeit zu identifizieren. Was bin ich?, heute gefragt wäre nicht eine das Tun, sondern die Haltung betreffend.
Naturkatastrophen in „reichen“ Ländern fordern relativ wenige Opfer, weil sich die Menschen besser schützen können als in armen Ländern. Wenn also eine Vorsorge vor realen oder imaginären Katastrophen Sinn macht, dann ist es den Wohlstand zu mehren, reich zu werden.
Der Versuch Menschen zu manipulieren, sie für eine Bewegung zu gewinnen, kann immer nur gelingen, wenn emotionale Andockstellen der menschlichen Psyche gefunden werden, wenn ein Gefühl ausgelöst wird. Im Vergleich dazu sind alle scheinbar logischen Begründungen wirkungslos.
Die Freund-Feind-Unterscheidung im Politischen (frei nach Carl Schmitt) ist in Deutschland besonders stark. In diesem Kampf geraten die Liberalen unter die Räder. Erst nach dem Kampf, in der nachfolgenden Orientierungslosigkeit, erinnert man sich der Liberalen: 1919, 1945.
Die „Konsenztheorie“ ist eine gefährliche Idee, die ihren Weg in die Politik gefunden hat, letztlich aber nur den ohnehin „Artikulationsstarken“ und gleichzeitig „Zeitreichen“, zur Macht verhilft. Ich verstehe nicht, warum der Habermas nicht einfach ausgelacht wird.
Dossier: Aphorismen
Zu den „YouTuber“:
AntwortenLöschenDas mag stimmen. Aber was mir auffällt. Die Amateur-Videos im Internet (nicht nur auf YouTube) sind zum Teil so gut, dass ich nicht weiß, wozu man noch Leute braucht, die im Fernsehen arbeiten.
Es stimmt nur bedingt, wenn Sie sagen: 'Dieses Argument, als Kritik vorgebracht, geht von der prinzipiellen Richtigkeit von Klimaschutz aus.' Man kann durchaus den menschengemachten Klimawandel, bzw. dessen Gefährlichkeit argumentativ bezweifeln, aber von einer wasserdichten Widerlegung, bzw. dessen Akzeptanz sind wir weit entfernt.
AntwortenLöschenWenn wir trotz aller Zweifel jedoch den Gedanken durchspielen 'Was wäre wenn ...' kann man feststellen, dass Klimaschutz auch unter den Worst-Case-Szenarien nicht funktionieren kann. Darum handelt es sich um ein gutes Argument, dass eben nicht auf die naturwissenschaftlichen Grundlagen der Kritik angewiesen ist.
Auch hier stimme ich nur bedingt zu: 'Richtiger wäre es, Klimaschutz als eine menschenverachtende, humanophobe, Handlung darzustellen, weil es der Menschheit die Entwicklungsmöglichkeiten raubt, die zu mehr Wohlstand führen.'
AntwortenLöschenZum Einen kann man das Argument zwar für besser halten, aber richtig und falsch sind binäre Werte, zu der ein Komperativ eigentlich unpassend ist. Faktisch aber verlieren sich die Protagonisten in genau diese Widerprüche: Man will Ländern wie Indien, China und anderen noch mehr Emissionsrechte zubilligen, obwohl dies eben offensichtlich zu einer weiteren weltweiten Steigerung der CO2-Emissionen führt. Da macht es keinen Sinn, wenn wir mit einem immensen Aufwand eine marginale Einsparung vornehmen wollen.
Zugleich aber soll die Weltbank und andere Träger der Entwicklungszusammenarbeit die Unterstützung zum Bau von Kohlekraftwerken versagen. Dann aber wirkt dies als Gift für die Entwicklung der Volkswirtschaften. Hier trifft Ihr Argument zu.