Donnerstag, 23. Juli 2020
Kein Akt der Befreiung, wie bei einer Nationalstaatsgründung, geht dem Imperium voraus, sondern eine Machtkonzentration durch die Eliten. Ein Imperium entsteht „von oben“, niemals „von unten“. Die Basis ist nicht das Volk, sondern Macht. Das ist nun bei der EU auch nicht anders. Sie will Imperium sein, daran besteht für mich kein Zweifel.
Imperien zerfallen immer, wenn die inneren „Organisationsstrukturen der Macht“ zusammenbrechen. Nur die Macht hält ein Imperium zusammen. Deshalb geht es bei der „europäischen Einigung“ zuerst um die Anhäufung von Macht.
Für mich besteht kein Zweifel, die sogenannte „Europäische Einigung“ ist ihrem Charakter nach der Versuch ein Imperium zu schaffen. Freilich werden die Akteure es anders nennen, etwa Bündnis oder Union, doch das ist nur Augenwischerei.
Sonntag, 12. Juli 2020
Wer hinschaute konnte schon lange solche Entwicklungen sehen, wie sie derzeit in den Innenstädten passieren und die verharmlosend als „Partyszene“ beschrieben werden. In Wirklichkeit ist es „Inbesitznahme von öffentlichen Raum“.
Wenn die Muslime, hauptsächlich die Türken, nun die Umwandlung der Hagia Sofia in eine Moschee feiern, dann ist das eine Feier der Eroberung. Sie schufen dieses Haus nicht. Freilich kann man auch auf Eroberung und Unterwerfung stolz sein, alle Aggressoren tun das.
In der Union, so vermute ich, geht die Angst um, dass es nach der nächsten Wahl für SchwarzGelb reichen würde. Das wird vielen in der Partei, die sich schon ziemlich sicher mit den Grünen im gemeinsamen Nest sehen, so gar nicht passen.
Samstag, 11. Juli 2020
Ich wage es hier nun, einen Verdacht zu äußern, auch auf die Gefahr hin, mich lächerlich zu machen. Zuerst die Beobachtung. Erstens: Das Coronavirus verbreitet sich in verschieden Ländern unterschiedlich schnell und intensiv. Zweitens: Oft waren Zentren der Verbreitung Räume, in denen gesungen wurde.
Die Deutsche Sprache wird von Fremden oft als hölzern und wenig melodisch beschrieben. Könnte dies ein Grund sein, dass das Virus in Deutschland vergleichsweise wenig verbreitet ist, weil, so wie die Menschen hier sprechen, so wie sie ihre Laute im Mund entstehen lassen, dadurch weniger Viren frei gesetzt werden, Deutsch möglicherweise mehr im vorderen Bereich des Mundes entsteht, warum es auch so hölzern klingt, während die melodischen Sprachen mehr aus dem hinteren Bereich des Mundes kommen?
Ist der Gedanke völlig abwegig oder könnte da was dran sein?
Montag, 6. Juli 2020
Eine meiner Töchter kniete mal vor meiner Frau und bat um etwas. Die Geste war eher ein Spaß als ernst gemeint. Dennoch schnauzte meine Frau unsere Tochter an: „Knien kannst Du vor dem Herrgott, vor niemanden sonst. Steh sofort auf!”
Wie gut die Mechanismen funktionieren, für Verfehlungen, die man nicht selbst begangen hat, Schuldgefühle zu erzeugen, haben Religionen schon im Begriff „Erbsünde“ erkannt und perfektioniert. Weite Teile der Ökobewegung sind ebenfalls von diesem Spirit durchdrungen.
Vernunft inklusive Verantwortung hat das Potenzial zur Diktatur. Das hört sich für die meisten erst mal unlogisch an, aber nur deswegen, weil sie keine Ahnung mehr davon haben, was Freiheit ist.
Sonntag, 5. Juli 2020
Zwei Tage lang habe ich kaum die Nachrichten beachtet, nicht im Radio, nicht im TV, kaum im Netz, überhaupt keine „News“ wahrgenommen. Das war nicht geplant, ich hatte mir das nicht vorgenommen, es hatte sich irgendwie ergeben und ich frage mich warum? Aufgefallen war es mir nur gestern Abend, als mein RSSFeed mehr als eintausend ungelesene Nachrichten meldete.
Nun habe ich die Schlagzeilen, Blogeinträge, Tweets und Nachrichten durchgeklickt, nichts war dabei, was mich zu dem Ausspruch verleiten ließ: Mist, dass ich das verpasst habe! Es war alles wie immer: eigentlich Unterhaltung, die aber einen Erregungszustand zwischen Empörung und Abscheu hervorruft und keinen Ausweg, keine Befriedigung versprechen kann. Ich sollte es öfter tun, mich der Tagesaktualität in den Medien verweigern.
Samstag, 6. Juli 2020
Freitag, 3. Juli 2020
Ich kenne das, wegen der Herkunft diskriminiert zu werden. In den 70ern in Ungarn oder in der Tschechoslowakei, wenn beispielsweise Bedienungen in Bars oder Restaurants mitbekamen, dass man kein Besitzer der DMark ist, sondern Ostdeutscher mit Alugeld.
Doch Halt! Nein, es war eben keine Diskriminierung wegen der Herkunft, dies gab lediglich einen Hinweis darauf, dass von uns keine harte Währung zu erwarten ist. Freilich fühlten wir uns minderwertig, herabgesetzt und die Ähnlichkeiten zu denen, die heute meinen rassistisch behandelt zu werden, sind wahrscheinlich groß.
Doch komisch, ich war nicht sauer auf die Leute, die uns so unterschiedlich behandelten. Natürlich taten das nicht alle, aber es kam eben hin und wieder vor, nein ich war sauer auf die Kommunisten in der DDR, die es verhinderten, dass ich auch die gute DMark in der Tasche habe, um mir damit ein Stück Freiheit und Achtung kaufen zu können.
Donnerstag, 2. Juli 2020
„Ach, du bist ein Aprilscherz!“ Diesen Spruch musste sich eine meiner Töchter gestern mal wieder anhören, als sie ein Formular mit ihren Daten in ihrer neuen Schule abgab. Sie ist nämlich an einem 1. April geboren. „Das wirst du wohl in deinem Leben noch viele Male zu hören bekommen“, meinte ich zu ihr. „Ich weiß, aber das macht mir nichts aus, ich kann darüber lachen“.
Ich bin beruhigt, wer über sich lachen kann, hat Stärke und Selbstvertrauen.
Canetti meint in seiner Beschreibung der „Klagemeute“: „Es scheint, daß die Frauen darin noch weiter gehen als die Männer, und auf jeden Fall zeigen sie mehr Ausdauer in der Klage.“ (Aus „Masse und Macht)
Darf man heute solche Unterschiede noch benennen?
Die Russen wollen offensichtlich einen neuen Zar, heute in der Person von Putin. Was geht uns das an? Mich stört viel mehr, dass hierzulande eine Mehrheit sich danach sehnt, von einer Pseudo-Mutti geführt zu werden.
Mittwoch, 1. Juli 2020
Viele linke und grüne „Weiße“ hadern mit ihrer „Geworfenheit“, empfinden ihr Dasein als privilegiert ohne selbst etwas dazu getan zu haben. Das führt bei ihnen zu einer Scham, die sie mit Selbstgeißelung bekämpfen. Die weniger Privilegierten haben solche Gefühle nicht.
Mir sind auf jeden Fall diese Reichen lieber, die einfach nur ihr Geld verprassen und so wieder unter die Leute bringen, als diejenigen, die meinen mit ihrem Geld die Welt verbessern zu können oder zu müssen.
Eine Wahlrechtsreform soll her, der Bundestag ist zu groß geworden. Ok, der Meinung bin ich auch, halb so groß wie derzeit wäre groß genug. Nun höre ich über Vorschläge die Anzahl der Wahlkreise zu verkleinern – und genau das ist der falsche Weg, weil Abgeordneten die direkt in den Bundestag gewählt sind, eigentlich die einzigen sind, die ausreichend demokratisch legitimiert sind. Alles was mit Listenplätzen zu tun hat, ist Klungelei in den Parteien. Ich hatte diesbezüglich schon mal einen Vorschlag gemacht, nämlich die Abschaffung der Listenplätze. Aber wahrscheinlich geht es in pure Gegenteil, die Klüngelei wird noch schlimmer werden.
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