Montag, 29. Juni 2020
Voller Empathie verfolgte meine Frau einen Bericht über Geschlechtsumwandlung im TV. „Du willst einfach nicht verstehen, was in diesen Menschen für Kämpfe passieren“, so kommentierte sie mein Desinteresse. „Das zahlt übrigens die Krankenkasse“, so ich. Klick, Sender gewechselt.
„Jeder soll nach seiner Facon glücklich werden“, dieser alte Spruch gilt immer noch für mich. Wenn ein Mann eine Frau sein möchte oder umgekehrt, dann habe ich damit kein Problem. Mir geht der Hype darüber nur auf den Keks. #
Natürlich ist die Welt ungerecht, die Natur kennt das Gerechtigkeitsprinzip nicht. In menschlichen Gesellschaften hat es sich zwar als nützlich erwiesen, weil diese sonst in Bürger- und Bruderkriegen zerfallen würden, doch niemals gilt das gleiche Gerechtigkeitsprinzip immer und überall in gleichen Maße.
Doch wie mit der Ungerechtigkeit umgehen ohne daran zu verzweifeln. Früher war dafür der Glaube an das Schicksal weit verbreitet. Dies machte dann die erlittene Ungerechtigkeit erträglicher. Doch heute, hmm, da wird eben irgendein Schuldiger gesucht, und wenn es sein muss, weil sich kein passender findet, in der Geschichte, bei den Ahnen, gefunden. #
Sonntag, 28. Juni 2020
Ich bekomme Geschichten erzählt. Tut es die Ziege, klingt es so, als würde sie meckern, macht es die Amsel, scheint es löblicher Gesang. Immer muss ich es deuten, niemand spricht in meiner Sprache. Ist bei Nachrichten und mit Journalisten auch nicht anders. #
Samstag, 27. Juni 2020
Karrieristen brauchen und suchen mächtige Freunde, orientieren sich immer an den Mächtigeren. Diese Orientierung verhindert auch, dass sie einen Blick zurückwerfen, dahin wo sie hergekommen sind, und macht sie zu Abgehobenen. Nur wenn wieder Wahlen anstehen, tun sie so, als hätte das Milieu ihrer Herkunft noch eine Bedeutung für sie. Nach der Wahl geht der Blick und die Orientierung schnell weg davon und ihre ganze Aufmerksamkeit gehört den anderen Mächtigen dieser Welt.
Freilich ist dieses Verhalten nicht nur auf Karrieristen in Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft beschränkt, sondern es betrifft jeden, praktisch jeder möchte „wichtige“ Freunde haben, sich mit ihrer Nähe schmücken, sein eigenes Selbstbild damit erhöhen. #
Freitag, 26. Juni 2020
Die Grüne Jugend und die Jusos meinen zu den Krawallen von Stuttgart: Die Drogenpolitik sei schuld und fordern eine Legalisierung. Sie leben eben in ihren Traumwelten. Was muss noch passieren, dass sie aus ihren Träumen erwachen? #
Wer schützt uns Bürger noch, nun nach dem der Verfassungsschutz zum Instrument der Gesellschaftsexperimentierer geworden ist? Das Bundesverfassungsgericht vielleicht? Aber wie lange noch! #
Donnerstag, 25. Juni 2020
Ich erwarte nicht, dass Politiker letztendlich zu ihren Ankündigungen stehen, dass sie ihre Versprechen wahr werden lassen. Doch in Regel halten sie sich an eine gewisse Schamfrist, bevor sie ihre alten Forderungen entsorgen. Nicht so Seehofer, der kennt keine Schamfrist, wahrscheinlich nicht mal Scham. #
Mittwoch, 24. Juni 2020
Der „Marsch durch die Institutionen“ wurde immer von den Liberalen unterschätzt. Sie haben die Gefährlichkeit linker Gesellschaftsveränderungsstrategien nie erkannt, dachten, Linke würden sich auch an Regeln halten. #
Die Masse in Bewegung wird selbstrechtfertigend. #
Dienstag, 23. Juni 2020
Ich habe auch schon mal meinen Geldbeutel verlegt und musste lange suchen, bis ich ihn wieder fand. #
Montag, 22. Juni 2020
Ich wollte in der DDR als Jugendlicher die Jugendweihe nicht mitmachen, mein Vater zwang mich dazu, nicht die Schule. Heute habe ihm vergeben, ihm ging es mein Wohl, mit Ideologie oder Politik hatte er nie was am Hut, er war waschechter Opportunist. Aber es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich ihm verzieh.
Geblieben ist aber eine persönliche Enttäuschung. Zu einer Zeit, mit 14 Jahren, in der ich ein wenig Rückhalt vom Elternhaus in meinem Kampf gegen das System – ich war nämlich nie ein Linker, auch als Kind nicht – gebraucht hätte, zwangen sie mich zu heucheln, so zu sein wie sie selbst. Vergeben kann ich, vergessen nicht. #
Eroberer meinten zu allen Zeiten, sie hätten das Recht zum Plündern. Die Beute betrachten sie nicht als etwas unrechtmäßig errungenes, sondern als zustehenden Lohn für ihren Kampf. Das „Beute machen“, die Plünderungen, sind nie ein Zeichen von Not, schon gar nicht in Stuttgart dieser Tage, sondern Eroberungshandlungen. #
Sonntag, 21. Juni 2020
„Deutschland muss ja ein ganz liberales Land sein, dort dürfen sogar Denkmäler für Massenmörder wie Lenin aufgestellt werden.“
„Ach Quatsch, das hat mit Liberalismus überhaupt nichts zu tun, es ist reine Hosenscheißerei vor der Antifa und deren Genossen.“ #
Dieses Jahr sind noch Oberbürgermeisterwahlen in Stuttgart. Da bin ich mal gespannt, nun nach den Krawallen in der Innenstadt. Meine Prognose: Der nächste OB wird nicht wieder ein Grüner sein, der nächste Ministerpräsident von Baden-Württemberg nach den Landtagswahlen im März auch nicht. #
Samstag, 20. Juni 2020
Meine Frau erzählte mir von weinenden Männern bei ihr in der Firma, deren Zeitarbeitsverträge auslaufen und die keine Verlängerung mehr bekommen.
Sie weinen leise, doch der Stausee der Wut auf die Politik, auch wegen Corona, füllt sich. #
Freitag, 19. Juni 2020
Sie sprechen von Diversität und unterstellen anderen Rassismus. Freilich kann man Diversität als positiven Rassismus verstehen, es ändert aber nichts daran, dass dieser Begriff die Unterschiedlichkeit betont und demzufolge, nach ihren eigenen Kriterien, auch Rassismus ist. #
Ich habe kein Smartphone, weil ich meine Umwelt real, körperlich, mit allen Sinnen wahr nehmen will und nicht digitale Illusionen. Zumindest wenn ich „außer Haus“ bin. Meine eigenen Beobachtungen brauche ich da, wenn ich auf der Pirsch nach Erkenntnissen oder Eindrücken bin. #
Hyperaktive Alte sind mir suspekt, ich vertraue ihnen nicht, sie kommen mir vor wie Menschen, die niemals zu sich selbst kommen können. #
Donnerstag, 18. Juni 2020
Hass ist eine Emotion und die kann man nicht verbieten. Die Kunst ist, negative Emotionen selbst unter Kontrolle zu bringen. Werden sie von außen untersagt, wandeln sie sich in unterdrückte Emotionen. Und die sind aber gefährlich wie ein Pulverfass. Dann genügt ein Streichholz … #
Immer öfter ertappe ich mich bei dem Gedanken, dass doch die Liberalen im Grunde sowas wie politische Romantiker sind. #
Mittwoch, 17. Juni 2020
Gestern Abend, so gegen 22:30 Uhr, ging ich am Gemeindehaus vorbei. Knapp 10 Personen standen am Eingang beieinander und unterhielten sich. Das Gebäude selbst war dunkel, vielleicht hatten sie da vorher da was zu tun gehabt und waren nun fertig. Sie waren alle in meinem Alter, so um die sechzig, geschätzt. Vereinzeltes Kichern und Lachen war zu hören, sie fühlten sich offensichtlich wohl. Kein Wunder, denn eine CoronaMaske trug keiner und ihre Abstände zueinander waren so, wie sie vor Corona waren, wenn sich Bekannte unterhalten.
Welch ein Gegensatz dazu heute Morgen im Supermarkt, keiner sieht ein Lächeln, weil die Gesichter verhüllt sind, keiner will dem anderen zu Nahe treten, keiner will sich unterhalten, jeder hat nur einen Wunsch: schnell raus hier.
Ich habe es nun langsam satt, ertrage diese Masken nicht mehr, sie zerstören viel mehr als sie schützen. #
Montag, 15. Juni 2020
Wenn ständig, wegen jeden Hype der gerade durch die Medien geht, am Grundgesetz herumgemurkst wird, dann ist unsere Verfassung irgendwann nur noch ein Dokument des Zeitgeistes und keine Verfassung mehr. #
Ich brauche Distanz zu den Menschen, wie sonst soll ich einen Überblick bekommen davon, wohin sie sich bewegen. Freilich, mir fehlen dann die Details, doch davon lasse ich mir berichten. #
Echte Liberale kämpfen selten erfolgreich, denn für sie sind die Regeln des Kampfes wichtiger als ein Sieg. #
Wichtig ist mir in einer Gesellschaft auch, dass sich alle Menschen auf Augenhöhe begegnen können. Doch wie soll das mit Knieenden möglich sein, ich bin gezwungen auf sie herabzuschauen. #
Sonntag, 14. Juni 2020
Mehrheitsmeinungen sehen voluminös aus, sie werden in Kubikmetern gemessen. Doch kommen sie auf die Waage, beträgt ihr Gewicht doch so meist nur wenige Gramm, es kann sich also nur um Federn handeln. Kommt ein Wind auf, fliegen sie davon, mit dem Wind. #
Samstag, 13. Juni 2020
Andeutungsweise habe ich nun, durch die Corona-Gesichts-Verhüllung, einen kleinen Eindruck davon gewonnen, wie sich die Frauen fühlen, die sich in der Öffentlichkeit verschleiern müssen. Ich vermisse das Lächeln, kann niemanden anlächeln, mein Lächeln wird nicht bemerkt. Es ist depremierend. #
Denkmäler wirken auf mich immer auch wie Reviermarkierungen oder Duftmarken. Werden Denkmäler gestürzt oder verunstaltet, dann zeigt es mir lediglich, dass animalische Instinkte und Verhaltensweisen nicht überwunden sind. Es ist Revierkampf, auch wenn dieses beanspruchte Revier die ganze Welt ist und die Kämpfer sich mit Ideologien oder Religionen rechtfertigen. #
Schönen Fassaden misstraue ich, insbesondere wenn ich den Eindruck gewinne, das entsprechende Gebäude ist nur wegen dieser Fassade errichtet worden. Zu romanischen Gebäuden fühle mich am meisten hingezogen. Gilt auch für Utopien und Theorien, die oft nur schöne Fassade sind, dahinter ist dann oft gar nichts, höchstens ein Gerüst für den Augenblick oder dem Zeitgeist. #
Die CDU übernimmt immer mehr die Rolle, die sie in der DDR hatte: Verhalten kritische Stimmen einsammeln, damit diese nicht gegen die Macht der Linken opponieren. #
Sie war ganz traurig, meine Frau, weil sich die Töchter von ihr nicht mehr die Haare schneiden lassen wollen. Heute Morgen kam der Sohn (19) zu ihr und bat sie, ihm die Haare zu schneiden. Eitel ist er offensichtlich nicht, will nur seine Mutter glücklich sehen. #
Freitag, 12. Juni 2020
Denkmäler wirken auf mich immer auch wie Reviermarkierungen oder Duftmarken. Werden Denkmäler gestürzt oder verunstaltet, dann zeigt es mir lediglich, dass animalische Instinkte und Verhaltensweisen nicht überwunden sind. Es ist Revierkampf, auch wenn dieses beanspruchte Revier die ganze Welt ist und die Kämpfer sich mit Ideologien oder Religionen rechtfertigen. #
Donnerstag, 11. Juni 2020
Stolz oder Scham sind Empfindungen, die ich nur auf mich, auf mein Tun, beziehen kann. Keinesfalls auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Ich bin weder stolz, noch schäme ich mich, ein Mann, ein Deutscher, ein Weißer zu sein. #
Ich verlange nicht von Presse-, Rundfunk- oder Fernsehleuten, dass politische Neutralität ihr oberstes Gebot ist. Es ist eine Illusion, so sein zu können. Niemand kann neutral sein. Aber Fairness ginge als oberstes Gebot, das ist eine Charakterfrage jenseits der politischen Überzeugungen. #
Manchmal kann mir vorstellen, selbst zum Bilderstürmer zu werden. Beim Abriss vom Nischel in Chemnitz würde ich sofort mitmachen oder bei diesen Monumenten der Ökodiktatur, auch Windräder genannt. Vor allem bei Letzteren ergreift mich die Zerstörungswut. #
Mittwoch, 10. Juni 2020
Wenn Grüne fordern: „Raus aus der Kohle“, dann verstehe ich: „Raus mit der Kohle“. #
Dienstag, 9. Juni 2020
Niemand wird bestreiten wollen, dass den Schwarzen in den USA in der Vergangenheit elendes Unrecht angetan wurde, dies sich auch in ihrer Seele und ihrem Selbstverständnis niederschlägt und vererbt. Es ist sicher nicht einfach dieses Gefühl des erlittenen Unrechts abzuschütteln, auch wenn es weit in der Vergangenheit war. Doch niemand kann ihnen ihre Befreiung daraus abnehmen, sie müssen es selbst tun. Dies wird erst geschehen, wenn sie nicht jedes Erlebnis, jede Beobachtung, auf erlittenes Unrecht zurückführen und sich mehr den Chancen des Lebens heute zuwenden. Schon gar nicht wird es ihnen dabei helfen, die notwendige Kraft und das entsprechende Selbstwertgefühl zu bekommen, wenn sich Weiße in eher peinlichen Unterwerfungsgesten vor ihnen in den Staub schmeißen. #
In der deutschen Umgangssprache war früher die Bezeichnung „Schutzmann“ für einen Polizisten geläufig. Der sorgte für „Schutz und Ordnung“. Nun die Polizei als Gefahr und nicht als Schutz zu beschreiben, wird den linken Revolutzern Sympathien kosten. Dies nicht nur hierzulande, auch in den USA. Die Mehrheit der Bevölkerung verbindet, sicher auch dort, den Polizisten eher mit dem Bild als Schutzgebenden. Die Linken haben mit ihren Protesten den Bogen überspannt. Trumps Wiederwahl ist wahrscheinlicher geworden. #
Montag, 8. Juni 2020
Abschaffung der Polizei ist schon immer eine Forderung von Anarchisten gewesen. Die „Zahnlosmachung“ der Berliner Polizei ist, beispielsweise, die politische Umsetzung dieser anarchistischen Forderung. #
Die Sonderrolle, die Berlin im kalten Krieg einnahm, in Ost wie in West, hat der Stadt nicht gutgetan. Sie meinen dort immer noch, die Welt drehe sich nur um sie. #
Vor anderen zu knien ist mehr als nur eine Bitte um Vergebung, diese Unterwerfungsgeste bedeutet auch, dass ich mich in Hände des Stehenden, in seine Macht begebe. Mein Selbstwert ist dann gänzlich an die Gnade oder dem Urteil des Stehenden geknüpft. Was er will, kann er nun mit mir tun. #
Sonntag, 7. Juni 2020
Es gab mal eine Zeit, da kämpften Sozis und Gewerkschaften um Verteilungsgerechtigkeit für ihre Anhänger und Mitglieder. Heute erzählen sie diesen, dass sie zu viel haben, zu reich sind. Sie haben ihr Klientel an die Ökos verraten. Sie sind Verräter der wenig Privilegierten. #
Wenn heute aus Angst, unter den Rassismusverdacht zu fallen, nicht mehr über unterschiedliche Mentalitäten gesprochen werden kann, die ja in der Regel kulturelle Ursachen und keine biologische haben, dann ist das nichts anderes, als die Unterdrückung von eigentlich notwendigen Debatten. #
Ich erinnere mich an eine Prügelei mit einem mir körperlich deutlich überlegenen Mann. Ich konnte ihr nicht ausweichen. Er griff nach mir, doch ich schlug sofort zu, machte ihn kampfunfähig. Später fragte ich mich, warum ich so brutal reagierte? Ich tat es aus Angst!
Heute frage ich mich nun, ob solche Mechanismen nicht auch in Diskussionen, im politischen Disput, auftreten. Stichwort: »Totschlagargument« oder »Argumentum ad hominem«. Aus dem Gefühl, dem Gegner argumentativ nicht gewachsen zu sein, erfolgt ein Angriff auf die Person. #
Samstag, 6. Juni 2020
Mit der eigenen Vergangenheit zu leben ist manchmal nicht einfach. Man hat Unrecht erfahren, Unrechtes getan, wurde gekränkt, kränkte andere. Das gleiche gilt aber auch für Freude und Glück. In der Regel führen derartige Erlebnisse und Erfahrungen zu einem Erkenntnisprozess, der uns wiederum in der Gegenwart dabei hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Gegenwärtig erleben wir allerdings, dass die Vergangenheit nicht reflektiert wird, um daraus zu lernen, sondern, dass sie wie ein Trauma wirkt und Blockaden in der Gegenwart auslöst, vor allem die, Vorgänge und Phänomene vorurteilsfrei zu betrachten.
Die ganzen Aufregungen um die »Rassenunruhen« sind so. Nirgendwo wird die Vergangenheit reflektiert, um daraus zu lernen, sondern ein Automatismus ist im Gange, einem Trauma gleich, welcher in Selbstbezichtigung und Selbstmitleid mündet. Die einen knien vor den anderen und bewerfen sich mit Asche, die andern lassen aus Selbstmitleid die Sau raus, zerstören und plündern. Keiner von denen hat gelernt, mit der Vergangenheit umzugehen, und zwar so, dass sie in der Gegenwart nicht selbstzerstörerisch ist. #
Freitag, 5. Juni 2020
Geschwistersprüche: „Der nervt wie ein Wecker, der nicht aufhört zu klingeln, egal wie oft man draufschlägt.“ (Eine Tochter über ihren sieben Jahre jüngeren Bruder). #
Die Unruhen in den USA bestärken meine schon früher geäußerte These, dass es Integration im Prinzip nicht gibt, bestenfalls friedliche Koexistenz, was ja auch nicht unbedingt schlecht ist. Jede Einwanderung, die nicht in Assimilation mündet, ergibt nur mehr oder weniger friedliche Koexistenz. Die Rede von der Integration ist reine Augenwäscherei. #
Wohin kann ich gehen, was muss ich tun, um der allgemein um sich greifenden Dummheit und Degeneriertheit der Gegenwart zu entkommen? Gibt es ein Entkommen daraus, außer der Einsiedelei, wo doch der Wahnsinn global um sich greift. #
Donnerstag, 4. Juni 2020
300 Euro soll es nun pro Kind geben, als Hilfe für die Familien in der Coronakrise. Bei uns, mit unseren fünf Kindern, ist das ein hübsches Sümmchen, das man gerne mit nimmt. Mehrwertsteuer zu senken ist auch nicht schlecht, nicht dass ich mir davon etwa viel erwarten würde, denn ob sich das auf die Verkaufspreise durch schlägt ist fraglich und wenn doch, wird es kaum spürbar sein. Aber immerhin wurde mal eine Steuer gesenkt, ein Vorgang, den ich in diesem Deutschland überhaupt nicht mehr erwartet hätte. Schön wäre es, ein Wettstreit der Ideen für Steuersenkungen würde entstehen.
Und doch bleibt ein unangenehmer Beigeschmack, denn das dies irgendwie die Konjunktur ankurbeln würde, halte ich für wenig wahrscheinlich. Rund 15 Millionen Kinder bekommen derzeit Kindergeld in Deutschland, macht also insgesamt etwa 4,5 Milliarden was an die Familien extra ausgezahlt wird. Das hört sich viel an, doch wenn wir es ins Verhältnis setzen, was alles mit den geplanten 130 Milliarden Euro unterstützt werden soll, dann relativiert es sich sehr schnell. Denn davon sollen schon 50 Milliarden für den „Kauf von Elektroautos, den Aufbau von Ladesäulen sowie die Unterstützung von Bahn und öffentlichem Nahverkehr“ drauf gehen.
Für grüne Schnapsideen wird also schon mal mehr als zehnfache ausgegeben. Aber wetten, wir werden in den nächsten Tagen nur noch davon hören, wie toll die Familien hierzulande unterstützt werden, dabei werden sie nur, jedenfalls wenn man die Zahlen ins Verhältnis setzt, mit einem Almosen bedacht. Und jetzt reden wir noch nicht mal von diesem ominösen „Green-New-Deal“ der EU, diese dort genannten Summen will ich lieber nicht auf die diejenigen umrechnen, die das bezahlen müssen. #
Mittwoch, 3. Juni 2020
Ich habe noch meine in der DDR erlernte Vorsicht in mir. Von jeder Email die ich versende, von jeder Direktnachricht, also alles was über das „Netz“ geht, gehe ich davon aus, dass es mitgelesen werden kann. Wirklich Vertrauliches sage ich nur im persönlichen Gespräch, selbst dem Telefon traue ich nicht.
Dies ist aber nicht nur dem Misstrauen gegenüber der Schnüffelei von Staat oder den Gesinnungsüberwachern im Netz geschuldet, sondern auch dem Umstand, dass ich die Reaktion dessen, dem ich es erzähle, sehen und spüren will. Das geht nur im persönlichen Gespräch, wenn ich mein Gegenüber sehen, riechen und berühren kann. #
Dienstag, 2. Juni 2020
Nach 1945 waren Meinungen und Ansichten sehr populär, die Wehrmacht wäre in die Verbrechen des NaziRegimes nicht verstrickt, sie wären die Anständigen geblieben. Ein ähnliches Phänomen gibt es nun im Rückblick auf die DDR zu beobachten. Hier ist es nun die SED, die zunehmend verharmlost wird, Politiker der Linken schämen sich nicht ihrer Vergangenheit, sind teils sogar stolz auf sich, sind überzeugt »sauber« geblieben zu sein, mit den Verbrechen des Regimes nichts zu tun gehabt zu haben. Die Stasi, na klar, die hat natürlich über die Stränge geschlagen, aber die Partei stand für das Gute.
Mit dieser Vorstellung und Geschichtsverbiegung räumt ein Buch mit dem Titel »Wem gehören die Akten der SED? Die Auseinandersetzung um das Zentrale Parteiarchiv der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands nach 1990« von Christoph Stamm auf. In der Rezession über dieses Werk heißt es bei H-Soz-Kult: „Das Macht- und Herrschaftszentrum in der DDR war nicht das MfS, sondern die SED, was sich auch in der Bedeutung ihrer archivarischen Hinterlassenschaften zeigt.“
Freilich macht das die Stasi, dieser Büttel der SED, nicht zum reinen Befehlsempfänger ohne eigene Schuld, aber es rückt die Hauptschuldigen der Verbrechen in der DDR-Diktatur wieder ins Licht, das war nämlich die SED, heute umbenannt in »die Linke«. #
Montag, 1. Juni 2020
Ich erinnere mich, bin extra wegen der Reichtagsverhüllung nach Berlin gefahren, wollte sehen, was Chisto da gemacht hat. Meine Erwartungen waren bei null, dachte im Vorfeld: das ist sicher nur wieder so ein Kitsch der sich als Kunst verkauft. Neugierig war ich dennoch.
Doch als ich dann dort ankam – im schönsten Sonnenschein stand der verpackte Reichstag vor meinen Augen, gerade so, als hätte die Sonne eine wunderschöne Blume zum aufblühen gebracht, ja geradeso als wäre dieses Kunstwerk direkt durch die Sonne entstanden – waren meine Vorurteile mit einem Schlag verflogen. Ich danke euch, Christo und Jeanne-Claude, für diesen Tag, den ich dort haben durfte. Die Götter sollen euch im Himmel mit Honig füttern. #
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