1. März 2021

Notizen im Februar 2021

Die überbordende Regulierungswut, nicht nur wegen Corona, löst in mir so langsam eine Allergie gegen alle Regeln aus. Immer schwerer fällt es mir, mich im Alltag anzupassen. Selbst gewöhnliche Dinge, die früher quasi automatisch geschahen, kosten mich heute Überwindung.


Ich muss mich noch bei einigen Autofahrern bedanken, die mich vorgestern mittels Lichthupe vor zwei mobilen Blitzern gewarnt haben. Das hat mir mindestens 100 Euro Bußgeld erspart. Gerne würde ich die netten Leute auf ein Bier einladen, aber ich kenne sie nicht. Also an Unbekannt: Danke!


Wer in den Kampf zieht, will siegen, hat eine Idee, wie er den Sieg erreichen kann. Beim Kampf gegen Klimawandel oder Corona, so hat es den Eindruck, erlebt die Idee der „verbrannten Erde“ ihre Wiederauferstehung. Es wird alles zerstört, was dem Gegner von Nutzen sein könnte.


Ich muss mich besser konzentrieren, habe ich doch gerade „Corona-Kampfstoff“ gelesen, statt das Wort „Corona-Impfstoff“, wie wirklich dort stand. Da hat mir wohl die Fantasie einen Streich gespielt, weil immer vom Kampf gegen Corona gesprochen wird, also assoziierte ich „Kampfstoff“.


Die schwarz-rot-grün-gelben Flüsse haben nun die Ebene erreicht, sind weit weg von ihrer Quelle und mäandern nur noch umher. Jede noch so kleine Erhebung zwingt sie zu Richtungsänderung. Das Wasser ist trüb und träge geworden, der Grund schlammig.


Was ist der heutige Zeitgeist? Ich erkenne ihn nicht, nur ein Durcheinander. Gerne würde ich in Opposition zu ihm gehen oder mich ihm anschließen, doch es ist unmöglich, er zeigt sich nicht klar. Wird man irgendwann wissen, was der heutige Zeitgeist ist? Wenn es zu spät ist?


Ach, was waren das noch für goldene Zeiten, als die Politik Probleme an einen Arbeitskreis delegierte. Der tagte dann hin und wieder, kaum einer nahm es zur Kenntnis, am Ende wurde ein Papier verfasst – und alles ging weiter wie gewohnt, die Aufregung war vorüber.


Ein Haus in der Nachbarschaft wird umgebaut, die Bauherren haben einen großen Tisch und Stühle in den Garten gestellt, eine Kiste Bier und ein Grill ist auch dort. Menschen die große Aufgaben so angehen, sind leider selten geworden.


Wer Kinder hat weiß: Überwachung und Beobachtung zerstört die natürliche Kreativität. Allerdings entsteht dadurch eine neue Kreativität, die versucht, den Beobachter zu täuschen oder ihm zu gefallen. So ist die Kreativität in Diktaturen, beispielsweise.


Ich bin lieber ein Betrachter von Phänomenen und nicht ein Analyst, denn immer, wenn ich mich an die Analyse mache, schleichen sich Zweifel ein, ob ich das Phänomen überhaupt schon ausreichend betrachtet habe. Möglicherweise analysiere ich ein falsches Bild.


Dummköpfe erkennt man ganz leicht, es sind die, die immer alles wissen.


40 Jahre war Moses auf der Suche nach dem gelobten Land, ich suche sogar noch länger. Er fand es, ich meines noch nicht.


Ich habe die Kinder gefragt, auf was sie in der Fastenzeit zu verzichten bereit sind. Die Antwort war eindeutig: Gemüse.


Ein Biber hat eine Vision, den Damm, den er erschuf, muss er vernichten, weil er in die Natur eingreift und künstliche Gewässer schafft. Er muss den Damm beseitigen, seine künstliche Welt zerstören. Ach nein, Biber haben keine Visionen, Menschen leider schon.


Der wohl widerlichste Befehl von allen ist: „Im Gleichschritt Marsch!“ Ich kann das nicht, will das nicht tun, werden nicht im Gleichschritt gehen. Dafür trete ich dann dem, der vor mir geht, in die Haxen. Der hatte dann eben das Pech, in meiner Nähe zu sein, wenn Gleichschritt befohlen ist.


Wenn Zeitgeistige immer mal wieder was am Grundgesetz herummurksen wollen, dann tun sie das mit der Absicht, den Zeitgeist fortzuschreiben. Dabei zerstören sie aber das Grundsätzliche, Dinge die nicht dem Zeitgeist unterliegen.


Die Kinderzimmer waren in unserer Familie immer geschützte Räume, hier waren sie sicher vor der Welt, konnten ganz sie Selbst sein. Diese Freiheit wird ihnen nun durch das Homeschooling genommen, die Lehrer oder Klassenkameraden dringen in ihre geschützten Räume ein.


Stimmungen schlagen irgendwann um, die derzeitige depressive Corona-Stimmungslage wird sich in eine aggressive wandeln, aus der Klagemeute wird eine Kriegsmeute (Canetti). Spätestens dann, wenn sich Trauer mit dem Empfinden von erlittenem Unrecht verbindet.


Ich werde meine Kinder ermahnen, nicht danach zu fragen, was erlaubt ist, sondern lediglich danach, was verboten ist.


Ich kann mich nicht mit jedem streiten der Unsinn redet. Muss die Leute wohl zu Kenntnis nehmen, um zu wissen, was für eine Art Unsinn überhaupt geredet wird, aber beschäftigen, und auch streiten, tue ich mich lieber mit denen, die keinen Unsinn reden.


Ich gehe mittlerweile nirgendwo mehr gerne hin, wo ich Maskentragende Menschen sehe. Wie Zombies kommen sie mir vor, irgendwie nur mechanisch funktionierend, wie Maschinen, ohne Emotionen. Manchmal pöbel ich sie an, nur um zu sehen, ob sie noch Menschen sind.


Die Dompteure und ihr Publikum ergötzt sich an der Corona-Dressur der Bevölkerung: „Seht, wie toll die Dressierten den Befehlen folgen!“ Die Medien geben Beifall, Dompteure wie Dressierte fühlen sich geschmeichelt.


Vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden wird zum Indikator nicht zu den Opportunisten zu gehören, die ihr Fähnchen in den politischen Wind hängen.








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