29. April 2021

Notizen im April 2021

Donnerstag 29. April 2021


Das Streben nach Gleichheit und Gerechtigkeit ist eine starke evolutionäre Kraft. Doch da dieses Streben immer auch neue Ungerechtigkeiten erzeugt, müssen die Ideale unerreichbar bleiben und können bestenfalls in eine Balance zur Lebenswirklichkeit gebracht werden. Das hehre Ziel bleibt immer Utopie.



Wer heutzutage glücklich sein möchte, muss Fatalist sein, ans Schicksal glauben. Er braucht sich über die Sinnhaftigkeit dessen, was geschieht, keine übermäßige Gedanken machen.



Was soll ich von einer Gesellschaft halten, die Kinder einsperrt, um Alte zu schützen?



Die sogenannten Coronaschutz-Maßnahmen oder -Verordnungen sind, ihrem Charakter nach, keine Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung, sondern Züchtigungen.


Dienstag 27. April 2021


Der Begriff „Grundrechte“ verleitet schnell zu irreführenden Assoziationen, so als wären diese Rechte naturgegeben. Nein, das sind sie nicht, sie wurden erkämpft! Viele Menschen gaben ihr Blut dafür! Wer damit spielt, verhöhnt die, die ihr Leben dafür gaben.



Es ist still draußen, keine Autos, die meisten schlafen wohl noch. Doch der Supermond steht am wolkenfreien Himmel. Sein Gesicht etwas zur Seite geneigt, wie ein ungläubiger Betrachter einer surrealen Szenerie, so scheint es.



„Der ist geimpft“ war in der DDR – zumindest in meiner Clique – auch die Bezeichnung für jemanden, der der kommunistischen Propaganda glaubte.



35 Jahre ist der Unfall in Tschernobyl her, ich erinnere mich gut an den darauf folgenden Sommer und Herbst, die Wälder im Schwarzwald waren voll mit Pilzen, kaum einer traute sich sie zu sammeln, die Angst ergriff die meisten. Ich genoss mein Pilzragout.



Wenn Mimosen Macht bekommen, verwandeln sie sich in Würgefeigen.


Samstag 24. April 2021


Jeder Totalitarismus geht mit dem Auftreten von Massenpsychosen einher.



Jegliche Richtungsangabe in Bezug aufs Denken macht mich vorsichtig. Egal ob quer, geradeaus, vor- oder rückwärts, links, rechts, oben oder unten. Ich will einfach nur Denker haben, ohne irgendwelche Richtungsangaben.



Manchmal möchte ich Danke sagen, zu Menschen die mir auf dem Gehweg entgegenkommen und einfach, ohne ihren Schritt zu ändern, an mir vorbeigehen und nicht, wie so viele andere, größtmöglichen Abstand zu mir zu halten versuchen und dabei lieber mit dem Arsch den Gartenzaun streifen.



Mohrenkopf, Negerkuss, es ist eigenartig, wie eine Befreiung kommt es mir vor, diese Worte zu schreiben.


Freitag 23. April 2021


Diskurse, Debatten – ja, ja, die Theorien darüber sind gut und wichtig – wenn es um die Suche nach der Erkenntnis geht. Doch meist ist das nicht der Fall, sondern bereits Kampf um die Macht. Vielleicht nur um die Deutungsmacht in dieser medialen Zeit. Das Besiegen des Andersdenkenden steht im Vordergrund, nicht der Streit um die Wahrheit oder Erkenntnis. Der ist nur vorgetäuscht, manchmal auch eine Selbsttäuschung zur Beruhigung des eigenen Gewissens, doch im Grunde geht es immer darum, einen Gegner zu besiegen.
 
Selbst dann, wenn es danach aussieht, als sollte der Gegner überzeugt werden, so ist dies meist eine Täuschung, dann geht es nämlich darum, einen Verbündeten zu gewinnen, zum Kampf gegen den eigentlichen Gegner oder Feind.
 
Es ist also falsch, zu glauben, eine Diskurs- oder Debattenkultur würde die Gesellschaft befrieden, weil es eben fast nie um Erkenntnis oder Wahrheit geht, sondern um Sieg und Niederlage. Nur wenn Regeln für den Kampf allgemein akzeptiert werden, kann es eine Befriedung geben, wenn dieser Kampf kultiviert wird, beispielsweise in Wahlen und Abstimmungen, mit anschließender allgemeinen Akzeptanz von Sieg und Niederlage.


Donnerstag 22. April 2021


Politische Korrektheit ist der Hund des Schäfers, der aufpasst, dass keines der Schäfchen sich von der Herde entfernt.



Ich will dort sein, wo Heimatverbundene sind, wo Menschen leben, die ihre Heimat lieben. Allerdings gehöre ich nicht zu ihnen, habe keine Heimat. Das ist widersprüchlich, ich weiß.



Wäre Deutschland ein armes Land, das Hilfe bräuchte, gäbe es keine EU.



„Es gab mehr Zusammenhalt unter den Leuten“, so wurde und wird immer gern über die DDR gesprochen. Ich spürte diesen Zusammenhalt nicht, allerdings das allgegenwärtige Misstrauen, gar Angst vorm Nächsten, das schon. Als Ausweg suchte ich die Einsamkeit, ich suche sie wieder.



Wie auf dem Exerzierplatz komme ich mir vor. Ein Befehl folgt dem anderen, keiner denkt über deren Sinnhaftigkeit nach. „Im Gleichschritt marsch! Stillgestanden! Rührt euch!“ Der General ist stolz, wenn alle gut parieren. Ja, das ist der Sinn dieser Übungen.



Die Kirchen waren meist rappelvoll, wenn dort Orgelkonzerte gegeben worden. Vor allem dann, wenn Bach auf der Silbermann-Orgel gespielt wurde. Diese Konzerte gehören zum Erhabensten was ich erlebte. Diese Erhabenheit stellt sich nur ein, wenn man physisch vor Ort ist.


Dienstag 20. April 2021


König Ludwig der Zweite von Bayern empfand tiefe Abneigung gegenüber der damaligen Politik, den Politikern insbesondere, und er zog sich zurück, baute Schlösser und Parks, schuf Kultur. Der Mann scheint weitsichtiger gewesen zu sein, als die meisten dachten.



Diejenigen die Rauchverbote befürworten, machen es mir unmöglich, mit dem Rauchen aufzuhören.


Sonntag 18. April 2021


Ob man ein Netz als eine tolle Sache empfindet oder nicht, hängt davon ab, ob man Fischer oder Fisch ist.



Wenn ich aus dem Haus gehe, nehme ich nicht mal mehr mein Handy mit oder nur ausgeschaltet. Beim Einkaufen bezahle ich bar, benutze keine Rabattmarken, keine Kundenkarte. Das ist keine Paranoia, ich fühle mich einfach nur wohler, wenn nur das mich real umgebende wichtig ist.



Diejenigen die Angst vorm Klimawandel haben, geraten auch schnell in Panik wegen Corona. Die Unwägbarkeiten des Lebens machen ihnen Angst. Mit meinen Worten, so wie ich es den Kindern erkläre: Es sind Hosenscheißer, die Angst vorm Leben haben.



Dem Söder traue ich alles zu, das macht schon Angst. Dem Laschet traue nichts zu, aber das beruhigt auch nicht.



Ich verspüre die Sehnsucht einen Juchitzer von mir zu geben, doch die Traurigkeit des Zeitgeistes schnürt mir die Kehle zu.



Die „einfachen Leute“ machen seltener Fehler beim „hinschauen“! Ihr Blick auf die Phänomene – egal welche – ist mehr von Pragmatismus geleitet und nicht durch Ideologie gefiltert. Erst was sich in der Praxis zeigt, wird als Wissen anerkannt.


Samstag 17. April 2021


Wie sich Totalitarismus in der Praxis zeigt, erleben wir nun beispielhaft in der Corona-Bekämpfung. Es sind zwei Punkte die den wesentlichen Charakter ausmachen: 1. Es sind alle Lebensbereiche betroffen; 2. Alle müssen „mitmachen“, ob sie der Ideologie nahe stehen oder nicht!
 
Worauf ich hinaus will, ist die Frage: Welche aktuelle Ideologien sind im Kern totalitaristisch, in dem Sinne, dass alle mitmachen müssen und das alle Lebensbereiche betroffen sind? Meine Antwort: Nachhaltigkeit und Klimaschutz!
 
Auch diese beiden politischen Felder können aus Sicht ihrer Anhänger nur funktionieren, wenn alle mitmachen, in allen Lebensbereichen. Wollen manche das nicht, weil sie möglicherweise die Sinnhaftigkeit anzweifeln, müssen sie gezwungen werden.
 
Ein Nachhaltigkeits- oder Klimaschutzregime würde sich im Charakter und in der Praxis nicht viel von dem unterscheiden, was wir derzeit als Pandemiebekämpfung erleben.


Donnerstag 15. April 2021


Wählen zu gehen, gleicht immer mehr dem Einkauf in der DDR. Das was man möchte, steht nicht zur Auswahl.



Selbstgerechtigkeit ist pandemisch derzeit und wird vor allem vom öffentlich rechtlichen Rundfunk verbreitet, schon an den Minen der Nachrichtensprecher zu sehen.



Der Wahlkampf naht, die verwendeten Vokabeln ändern sich. „Reformieren“ oder „modernisieren“ steht nun wieder hoch im Kurs. Komisch nur, ich verstehe statt dessen immer „drangsalieren“ und „bevormunden“, wenn jemand so im Wahlkampfmodus spricht.



Sich für unentbehrlich zu halten, ist eine Berufskrankheit von Politikern.


Dienstag 13. April 2021


Ich brauche Ruhe und Zeit, will ich reflektieren, was um mich oder mit mir geschieht. Oft erscheint mir die Welt wie hinter einer Nebelwand verborgen, nur schemenhaft ist irgendwas zu sehen, doch erkennen, was es ist, das ist unmöglich. Nur die Geräusche, die aus dem Nebel dringen, lassen noch ein bisschen Deutung zu.
 
Irgendwann lichtet sich der Nebel, die Sonne entfaltet ihre Kraft, oder ein Wind kommt auf. Auf diesen Zeitpunkt gilt es warten, bevor ich mir ein reales Bild meiner Umgebung machen kann. In der Zwischenzeit bestimmen Imagenationen die Gedanken, das Nachdenken darüber, was sein könnte, was nicht deutlich zu sehen ist, von dem nur Geräusche zu mir vordringen.
 
Was machen Menschen, die sich diese Ruhe und Zeit nicht nehmen können? Politiker etwa oder Journalisten, auf Aktuelles müssen sie sofort reagieren, auch wenn es nur Geräusche im Nebel sind.
 
Ach ich vergaß, die reflektieren nicht und sind überzeugt, ihre Imagenationen sind die Realität, eigentlich fürchten sie sich sogar davor, dass der Nebel sich lichtet, ihr ganzes Weltbild, ihre Macht und ihre Deutungsmacht, auf Imagenationen gebaut, steht dann zur Disposition.


Montag 12. April 2021


Was einer denkt, ist meist nebensächlich, erst die Beantwortung der Frage: „Warum denkt er das, was er denkt?“ wird zum Verständnis für den Anderen führen.



Hätte sich die EU darauf konzentriert, einen florierenden Binnenmarkt zu schaffen, würde auch keiner auf die Idee kommen, die Union abzuschaffen. Aber darum geht es in der EU schon lange nicht mehr, sondern um Macht und Geld, natürlich das Geld der Deutschen, davon will jeder was.



Kids, lernt Fremdsprachen, so viele wie möglich, so fällt es euch später leichter, einen geeigneten Platz für euer Leben zu finden. Denn ob Deutschland euch noch eine lebenswerte Zukunft bieten kann, ist sehr fraglich.



„Wir haben doch Zahlen von Ländern, die keinen Lockdown haben, wo die Beschränkungen minimal sind, die Zahlen der Kranken und Toten nicht höher, Texas oder Schweden, beispielsweise!“ Sagte ich zu einer Nachbarin. „Pfft, Texas! Und Schweden, den Zahlen glaube ich nicht!“
 
Tja, da hat es wohl keinen Sinn weiterzudiskutieren, dachte ich mir und wollte, zur Ablenkung, übers Wetter reden, normalerweise ein geeignetes Thema für höflichen Smalltalk. Ich habe es mir aber schnell verkniffen, wir wären beim Klimawandel gelandet, ich weiß ja, dass sie ne Grüne ist.


Sonntag 11. April 2021


Wenn wir Parteien mal nicht nach ihren politischen Forderungen einordnen, sondern nach den Emotionen, von denen sie durchdrungen sind, dann fällt auf: Bei den Grünen dominieren Ängste.



Die Heuchler reden von Vielfalt und Diversität, wenn es aber um ihre eigene Macht geht, dann gilt das nicht mehr und der Föderalismus steht zur Disposition. Vielfalt und Diversität, wie sie sich eben auch im Föderalismus ausdrückt, sind nun auf einmal ganz schädlich.
 
Der Föderalismus galt als wesentlicher Baustein der bundesrepublikanischen Demokratie. Es ist erschreckend wie schnell und einfach dieser zur Disposition steht.



Wir werden von Leuten regiert, die das Volk als eine „Biomasse“ betrachten, die vor schädlichen Einflüssen geschützt werden muss, damit sie nicht verdirbt.


Samstag 10. April 2021


Es ist manchmal schon interessant die eigenen Veränderungen zu analysieren, die man selbst an sich erlebt hat. Spätestens dann wird einem bewusst, dass das was man aktuell denkt, nicht endgültig ist, sondern sich weiter entwickeln wird.



Gestern eine Frau beim Rasenmähen beobachtet, sie allein mit ihrem Rasenmäher auf der Wiese und mit einer dieser OP-Masken vorm Gesicht. Ich habe mir ein Zigarillo angezündet, um meine Finger untere Kontrolle zu bekommen, fast hätte ich ihr einen Vogel gezeigt …


Freitag 9. April 2021


Sie denken den Endsieg. Der ist ihr Ziel, darauf arbeiten sie hin, dafür kämpfen sie. Ob der Endsieg Corona betrifft oder den Klimawandel, vielleicht die Nachhaltigkeit, es ist egal und austauschbar. Erst wenn der Sieg über das Übel errungen ist, kann der Kampf beendet werden.
 
Warum aber spreche ich vom Endsieg und nicht davon, dass Menschen Utopien haben und darauf hinarbeiten? Der Unterschied ist, eine Utopie bleibt in der Zukunft, ein Traum, nach dem sich vielleicht manche sehnen, doch dabei nicht den Realitätsbezug in der Gegenwart verlieren. Dies ist bei den Klimawandel-, Corona- oder Nachhaltigkeitskämpfern nicht mehr der Fall, ihr Ziel ist nicht mehr imaginär in einer fernen anderen Zeit, sondern real im hier und jetzt und das Bestehende, was dem Feind nützt, wird zerstört.
 
Ich aber will leben, jetzt und nicht irgendwann! Die Versprechen vom Endsieg blieben immer nur Versprechen, nie wurden sie eingelöst, was mich ja im Grunde freut, doch wurde und wird, beim Kampf um den Endsieg, das Bestehende zerstört und viel Leid in der Gegenwart angerichtet.


Donnerstag 8. April 2021


Es ist kalt draußen, der Winter scheint wieder gekommen zu sein. Schnee liegt auf den Wiesen. Doch ich öffne das Fenster weit, ignoriere die Kälte, denn einige Vögel singen ihr Morgenliedchen, begrüßen die Sonne. Die will ich hören, mich von ihrem Optimismus anstecken lassen, auch wenn ich mir nun, um kalte Füße zu vermeiden, dicke Socken anziehen muss. Ja, Optimisten müssen sich warm anziehen in diesen Tagen, wollen sie nicht in der Kälte krank werden, in der meteorologischen Kälte, wie in der politisch-gesellschaftlichen.


Mittwoch 7. April 2021


„Darf ich …?“, fragte der Jüngste. Ich weiß nicht mehr welche Erlaubnis, zu was, er von mir wollte. Jedesmal zucke ich zusammen, wenn er mich so fragt. Eigentlich will ich ihm nichts verbieten oder erlauben, sondern ihm lediglich Ratschläge geben. Doch er verlangt danach zu wissen, was verboten und was erlaubt ist, damit er die für ihn sicheren Räume des Tuns abstecken kann. Mit der Verantwortung, die mit der Aussprache von Verboten oder Erlaubnissen verbunden ist, tue ich mich schwer.



„Ich bin nach wie vor der Meinung …“, so begann ich zu denken und merkte, dass mich dieses „nach wie vor“ störte. Irgendwas muss geschehen sein, warum kann ich nicht einfach denken: „Ich bin der Meinung …“! Gegen was muss ich aktuell meine Meinung verteidigen, wenn ich „nach wie vor“ sage? So beginnen Zweifel.


Dienstag 6. April 2021


Sie drückte ihr Gesicht an meine Schulter und murmelte verschlafen: „Ich hatte einen schrecklichen Traum, war im Gefängnis, überall Bewaffnete um mich rum, weil ich keinen Coronatest hatte.“ Ich strich ihr übers Haar „es war nur ein Traum“, tröstete ich sie, wenig überzeugend.


Sonntag 4. April 2021


Aussagen von Gesprächspartnern in der Nachbarschaft: „Hier im Ort ist ein 35jähriger an Corona gestorben, es trifft nicht nur die Alten!“, sagt der eine Ängstliche, „Was die Impfungen noch für Auswirkungen, auch Todesfälle, haben werden, wissen wir doch noch gar nicht!“ erwidert der andere Ängstliche.
 
Mir gehen beide Angsthasen auf den Keks, habe weder vor Corona Angst noch vor Spritzen dagegen. Doch die Ängstlichen hocken wie erstarrt vor dem Virus, trauen sich mehr zu leben. Das ist meine Angst: nicht mehr frei leben zu dürfen.



So weit kann es mit der Gentechnik noch nicht her sein, wenn die nicht mal eine Gans oder Ente mit wenigstens viel Beinen kreieren können. (Fällt mir gerade ein, bei uns gab es heute Ente und für mich war natürlich keine Keule übrig).



Will ich mich informieren, dann tue ich dies in der Reihenfolge:
 
1. Texte lesen
2. Podcast hören
3. Video schauen
 
Will ich mich unterhalten lassen, dann ist es genau umgekehrt.


Samstag 3. April 2021


Ich erinnere mich, es war an einem Wahlkampfstand der CDU in Filderstadt, kurz vor den Kommunalwahlen 2019. Solche Örtlichkeiten suchte ich früher, als es noch möglich war, ganz gerne auf, redete manchmal ein wenig mit den Leuten, oft belauschte ich sie auch nur. Hier, im direkten Kontakt der Menschen miteinander, oft kennen sie sich sogar, lassen sich Stimmungen wahrnehmen, werden Probleme angesprochen, die übliche Wahlpropaganda gerät ein wenig in den Hintergrund.
 
Ich sprach mit Zweien, einem Mann und einer Frau, beide wohl in der Kommunalpolitik für die CDU aktiv. Eigentlich wollte ich wissen, inwieweit die Annäherung der Union zu den Grünen dort spürbar war, aber das wurde schnell nebensächlich, denn ich hatte die Personalie „Maaßen“ erwähnt, was sofort eine Schimpftirade des CDU-Mannes auslöste: Der würde der Partei schaden, überhaupft ganz schrecklich dieser Kerl, eigentlich gehört er in die AfD. So ungefähr jedenfalls ging das Gespräch ab.
 
Nun lese ich, dass Herr Maaßen für die CDU in Thüringen kandidiert und hoffe für ihn, dass er dort in der Partei mehr Rückhalt hat und es nicht eine Reaktion darauf ist, dass die AfD in Thüringen und Sachsen in Umfragen die jeweils stärkste Partei ist.


Hier in Baden-Württemberg schauen sie, selbst in der Kommunalpolitik, mehr zu ihrem großen Vorsitzenden Winfried Kretschmann. Der ist zwar bei den Grünen, aber egal, er ist ihnen auf jeden Fall näher als einer wie Maaßen. Die CDU scheint flexibel, was ein typisches Zeichen für Parteien ohne Rückgrat ist.


Freitag 2. April 2021


Natürlich liebt der Eroberer das was er begehrt. Wie könnte man etwas begehren, was man nicht liebt. Aber er will es haben und besitzen, was dann zur Folge hat, dass sich sowohl Eroberer als auch Eroberte verändern, nicht mehr die Gleichen wie vorher sein können. Dies ist nicht nur in der Geopolitik so, auch im ganz privaten Miteinander.
 
Manche Eroberer lieben allerdings nur sich selbst, schmücken sich mit ihren Eroberungen, die ihnen dann zu Diensten sein dürfen oder wenigstens das eigene Ego schmeicheln.


Donnerstag 1. April 2021


Eine der Töchter wurde heute 18. Die Arme musste gleich am Morgen einen üblen Aprilscherz ertragen, ihre Mutter schenke ihr einen Keks, mit einer kleinen Kerze drauf, und sagte, es tut mir leid, wir sind pleite, haben nur das für dich. April April! Wahrscheinlich, so wie ich meine Tochter kenne, hätte sie das mickrige Geschenk nicht gekränkt, sondern sie hätte gefragt, ob und wie sie uns helfen kann.



Der Aprilscherz zeigt die Größe der Kultur: Menschen veralbern sich gegenseitig, alle lachen, keiner ist beleidigt. Eine lebenswerte Kultur zeigt sich eben auch darin, wie Scherze ertragen werden.



Erst mal habe ich nichts dagegen, wenn sich jemand für die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ einsetzt. Im Kontext der Veränderungen in der Selbstdarstellung der Fußballnationalmannschaft ist damit aber unterschwellig die Aussage verbunden: Wir sind nicht national, wir sind die Guten.
 
Die Verbundenheit zum Nationalstaat war immer nicht nur dessen Idee von Freiheit und Unabhängigkeit des eigenen Volkes geschuldet, sondern auch nicht wenig der klassischen – vielleicht romantischen – Heimatliebe oder Heimatverbundenheit.



Auch interessant, die Forderung nach „Volksentscheiden auf Bundesebene", bekommt bei den Studenten die geringste Unterstützung. So jedenfalls ist in einer Civey-Umfrage nachzulesen. Es wäre noch interessanter, wäre nach dem jeweiligen Hauptstudienfach gefragt worden, um zu wissen, wo mehrheitlich die Arrogantesten sind.



„Alle die dir begegnen, könnten dich infizieren, von ihnen geht eine Gefahr aus!“ Das wird den Kindern nun eingetrichtert. „Schütze dich vor ihnen, trage eine Maske, halte Abstand!“ Die Tragweite, was ein derartiges Klima bei den Kindern verursacht, ist bei weitem noch nicht erkannt worden.










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