Zwei Getränke wurden mir serviert, das eine hieß Freiheit, das andere Sicherheit. Pur ist keines von beiden genießbar, aber als Cocktail lecker. Die Kunst ist, das richtige Mischungsverhältnis zu finden. Mir ist die Freiheit mit einem Spritzer Sicherheit am liebsten.
Freedom Day! Welch süßen Klang dieses Wort hat.
„Wir müssen eine Brandmauer gegen Hass und Hetze errichten“, so ähnlich jedenfalls propagierten sie es. Nun aber wird klar, es handelt sich bei diesen errichteten Mauern nicht um Brandmauern, sondern um Gefängnismauern, Gedankengefängnismauern.
Immer war es die Hoffnung der Eltern, dass es ihren Kindern mal besser gehen würde als ihnen selbst. Wohin ist er verschwunden, dieser Zukunftsoptimismus? Die allgegenwärtigen Dystopien haben ihn zerstört.
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„Wenn ich das tue, schmeißt mich Mama raus“! Es war nur eine Bemerkung, natürlich nicht ganz ernst gemeint, zu einer Tochter, die mir einen etwas komischen Vorschlag machte, bei dem es darum ging, etwas wegzuwerfen, was meine Frau besonders liebt. Doch die Antwort der Tochter erschreckte mich: „Wenn sie das tut, dann schmeißen wir Kinder die Mama raus“.
Mag sein, dass dieser Wortwechsel nur ein Geplänkel war, eine reine Gedankenspielerei, und dennoch, schlagartig wurde mir bewusst, hier geht es um mehr. Jedes darauf folgende Wort wägte ich ab, wollte den Stolz in mir nicht zeigen, nun zu wissen, meine Kinder verteidigen mich, wenn es denn notwendig sein sollte.
Als die Kids noch kleiner waren, strich ich ihnen oft als Anerkennung über den Kopf, wie man das eben mit Kindern macht, zeigt ihnen damit, dass man sie liebt und wertschätzt. Heute bekam ich das zurück und fühle mich gestreichelt.
Wenn ich beim Lidl an Kasse danach gefragt werde, ob ich die „Lidl-App“ hätte, zeige ich mein Handy. Mein Grinsen dabei bleibt denen allerdings verborgen, wegen dieser idiotischen Maske. Manche Verkäuferinnen entschuldigen sich aber gleich: Wir müssen das fragen!
Wenn nur bald die Bundestagswahl vorüber ist, ich ertrage das Gelaber über die Parteien und ihre Spitzenkandidaten nicht mehr. Nirgendwo ein Fünkchen Hoffnung oder Geist, nur Mittelmaß, wenn es hochkommt, bei den Parteien, den Kandidaten und den Kommentaren.
100 Prozent Freiwillige gibt es nirgendwo, nicht mal 90 Prozent, egal ob es sich um einen Krieg, eine Impfung oder den Frühjahrsputz geht. Die Meinungsmacher oder der Zeitgeist kann höchstens zwei Drittel erreichen, das restliche Drittel muss gezwungen werden.
Im Wahlkampf ist nichts passiert, rein gar nichts, was meine Achtung vor der Politik steigern würde, im Gegenteil, aus dem bisschen Achtung, welche ich noch hatte, ist Verachtung geworden.
Manchmal wurde über Stammtische gelästert, dort wo sich die Menschen real trafen, diskutierten, stritten und sich austauschten. Welch kulturell hochstehenden Orte diese Stammtische waren, sieht man heute, wenn man sie mit den digitalen Stammtischen vergleicht.
Elektrischer Strom ist für unser Leben heute so wichtig geworden, wie es das Blut für unseren Körper ist. Geradezu alle Belange des täglichen Lebens sind von ihm abhängig, wir werden durch sie bewegt, versorgt, informiert, unterhalten, ja geradezu am Leben erhalten. Elektrischer Strom ist der Blutkreislauf des modernen Lebens und das betrifft natürlich auch die digitale Welt, was heißt, ist mal der Saft weg, ist alles wert- und nutzlos diesbezüglich.
Deshalb kann ich Kryptowährungen auch nicht vertrauen, sie gibt es nur durch die Elektrizität, ohne Strom löst sie sich in Wohlgefallen auf.
Was bestimmt das Sein der Deutschen? Esoterik und Mystik! Eigentlich ist mir das sympathisch, nur wenn Esoterik und Mystik in die Ideologien Einzug halten, wird es problematisch und gefährlich, was hierzulande seit 68 geschieht.
80 Kilometer sind es mit dem Auto von meinem Zuhause bis an die Nagoldtalsperre im Nordschwarzwald. Seit Jahrzehnten, meist an Wochenenden, besuche ich diesen Platz zur Erholung. Dieses Jahr noch lieber als sonst, habe dort gestern nicht einen Einzigen mit Maske gesehen.
1983 bin ich als Sachse nach Stuttgart gezogen. Mein sächsischer Dialekt war da noch ganz unverfälscht und so wurde ich manchmal gefragt: „Welcher Landsmann sind Sie?“ Diese Frage machte mich glücklich, sagte sie doch aus: Du bist willkommen (Landsmann!), auch wenn du ein Anderer bist.
In Berlin, in Ost wie in West, hatte man sich weitestgehend mit der Mauer arrangiert. Vielleicht eine Notwendigkeit – wenn etwas direkt vor der Nase ist – um mit diesem Irrsinn klarzukommen. Und an diese Zeit des Selbstbetruges wollen sie nun nicht mehr erinnert werden.
Manche Köpfe sind so hohl, dass in ihnen nur Echos entstehen. Echos des Zeitgeistes.
Mehr Gedankenschnipsel
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Zu Sachsen:
AntwortenLöschenIn der dritten Klasse des Gymnasiums, damals noch Quarta genannt, erhielten wir als weitere Fremdsprache Latein. Als der neue Lehrer uns namentlich aufrief, fragte er zu meinem Erstaunen, ob ich wüßte woher mein Name stamme und wie er richtig betont wird (handelt sich um einen ostpreußischen Nachnamen, die Endsilbe -kat wird betont und ist dort eine typische Namensendung, z.B. Schiebukat). Dass meine Familie väterlicherseits aus Ostpreußen kam, wusste ich schon, die Namensbetonung war mir neu. Fühlte mich weder diskriminiert noch gemobbt, sondern freute mich ganz einfach, wir waren ca. 40 Schüler in der Quarta, dass sich mal jemand für mich persönlich interessierte.
Zu Stammtisch
AntwortenLöschenWie "kulturell hochstehend" unser, von den '80-iger Jahren bis Mitte der '00-er Jahre existierender Stammtisch, in einer Niederrheinischen Mittelstadt einzuschätzen ist, (insbesondere zu fortgeschrittener Stunde) möchte ich nicht beurteilen.
Es gab keine formelle Mitgliedschaft und man traf sich je nach Zeit und Laune in wechselnder Zusammensetzung in einer alt eingesessenen Gaststätte. Allein durch die Unterschiedlichkeit der Mitglieder, sowohl beruflich, familiär oder politisch (Fotoreporter, Pilot der Hapag-Lloyd, Herzchirurg, Friedhofsgärtner, Bergmann,Lokalredakteur, Arbeiter bei Krupp, Lehrer, Gewürzhändler, Gewerkschaftssekretär, Beamter der Kreisverwaltung, Feuerwehrmann, Berufssohn, Reformhausbesitzer)
hat er durch die dort geführten Diskussionen über Gott und die Welt mehr zu meiner Meinungsbildung beigetragen, als alle politischen Medienmagazine zusammen.
Zu „Lidl-App“
AntwortenLöschen"Wenn ich beim Lidl an Kasse danach gefragt werde, ob ich die „Lidl-App“ hätte, zeige ich mein Handy."
Wenn an mich diese Frage gerichtet wurde, antwortete ich: "Junge Frau, ob Sie es nun glauben oder nicht, ich habe gar kein Handy."
Glaubte sie natürlich nicht. Ist aber tatsächlich so!