22. November 2021

Notizen im November 2021


Der Freund war auf einen Kurzbesuch bei mir. Als er das Haus verließ, schaute ich aus dem Fenster und beobachtete, wie er zu seinem geparkten Auto ging: ganz brav auf dem Gehweg gehend und nicht die Abkürzung über die Wiese benutzend, wie er es früher immer getan hatte.
 
Etwas war geschehen mit ihm, in den anderthalb Jahren, die er im DDR-Knast wegen versuchter Republikflucht saß. Das war ca. 1982. Wie werden wir uns alle 2022 verändern? Wird es noch Menschen geben, die nicht die vorgeschriebenen Wege gehen?



Würde ich an mir feststellen, dass ich wie die Mehrheit denke und fühle, müsste ich in mich gehen und nachfragen, wie denn dieser schlimme Zustand eintreten konnte.



Dass Regierung und Verwaltung oft in ihrer eigenen Welt leben, in der dann völlig irre Entscheidungen getroffen werden, ist nicht neu für mich. Das ist immer und überall so. Dass aber die Bevölkerung schreit: „Nehmt mir meine Freiheit weg!“, das schockiert mich schon.



Spenden


Glitzerwasser ist frei von Werbung, auch sind keine nervigen Popups geschaltet. Doch Spenden sind gerne willkommen. Per Überweisung oder einfach per PayPal.

Vielen Dank




Freiheit ist eine Vulkaninsel, im Feuer geboren. Sie trotzt jedem Sturm der Unfreiheit. Aber sie leidet und vieles, was auf ihr wuchs, wurde nun durch die Unfreiheit zerstört. Es wird wieder nachwachsen, wenn der Sturm vorüber ist.



„Ach, und bald muss ich eine Maske beim Schlafen aufsetzen, oder was?“ Kommentar des Jüngsten, nachdem ich ihm eröffnet hatte, dass er ab heute wieder in der Schule den ganzen Tag eine Maske tragen müsse.



Wer sich hauptsächlich impfen lässt, um dadurch Benachteiligungen zu umgehen, ist ein Opportunist. Die Mehrzahl der Deutschen sind so. Da sie sich das aber nicht gerne eingestehen, suchen sie Ausreden für ihr Tun.



Die Zeiten ändern sich, die Menschen wenig. Brach in früheren Zeiten irgendwo die Pest, Cholera, oder was auch immer, aus, wurden auch schnell Schuldige benannt: meist Brunnenvergifter genannt. Heute sind es eben die Ungeimpften.



Ich meide Menschenansammlungen grundsätzlich, schon immer. Das hat nichts mit Corona zu tun, sondern weil ich der Masse gegenüber sehr skeptisch bin. Andere fühlen sich von Massen angezogen, auf mich wirken sie abstoßend.



Ich möchte gerne Ungeimpfte um mich haben, die gefährden am wenigsten meine geistige Gesundheit.



Oft wird das Leben als Reise bezeichnet und wenn ich dieses Bild mal übernehme, dann frage ich mich: wo befinde ich mich derzeit?
 
Im Bahnhof, im Warteraum! Dort wurde ich eingeschlossen, kann nicht mehr weiter reisen, nicht zurück nach Hause. Stillstand, kein Zug fährt mehr ab.
 
Nun sitze ich in diesem Corona-Warteraum, in den ich eingeschlossen wurde, und überlege, wie ich da wieder rauskommen kann, um meine Lebensreise weiter gehen zu können.



Ein Autor und sein Werk geht durch viele Gedanken-Hände. Manche dieser Hände sind schmutzig, andere fettig, nur wenige sind sauber. Will ich den Autor verstehen, muss ich erst die fremden Verunreinigungen entfernen, das gedanklich entfernen, was andere über ihn sagten.



Es gibt so viel Indizes derzeit, die meisten kümmern mich nicht. Neugierig wäre ich auf einen Mitläufer-Index, welche Nation hat einen hohen, welche einen kleinen Anteil an Mitläufern. Ich befürchte, Deutschland wäre in dieser Liste ganz oben.



In der Natur herrscht Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage bestimmen, was sich wie entwickelt und verändert. Ökologische Kreisläufe können dabei entstehen, sie sind aber nicht das entscheidende Prinzip.



Als ich auf dem Bau zu arbeiten begann, war es üblich, den älteren Kollegen, die körperlich schweren Arbeiten abzunehmen. Wir halfen gerne, es war einfach eine Selbstverständlichkeit über die nicht gesprochen wurde, schon gar nicht mit Formulierungen wie „Solidarität“ oder so. Es hatte nur mit Anstand zu tun, der nicht eingefordert werden musste und auch keine gesellschaftspolitische Erklärung bedurfte, wie der Begriff Solidarität. Man war einfach anständig, oder nur ein egoistischer Arsch, wenn man den älteren Kollegen nicht half.
 
Wird von mir heute Solidarität gefordert, dann prüfe ich, ob der Begriff mit meinem Verständnis von Anstand kompatibel ist. Dazu gehört auch, die Forderung selbst auf Anständigkeit zu überprüfen. Denn manchmal ist nicht derjenige ein egoistischer Arsch, der die Hilfe verweigert, sondern derjenige, der sie einfordert.



Wenn ich heute zu jemanden in der Nachbarschaft sage, dass mich so viel, was derzeit geschieht, an die DDR erinnert, so bekomme ich selten Nachfragen dazu, was ich damit meine. Diese meine Aussage scheint keine Erklärung zu benötigen, weil es offensichtlich ist.



Immer mehr macht es den Eindruck, dass TV-Werbung nicht irgendwelche Produkte bewirbt, sondern politische Aussagen macht. Die Verknüpfung mit bestimmten Milieus war früher auch schon vorhanden, jedoch nicht dieses Abgleiten ins Politische.



Ich höre gerne Fragenden zu; denjenigen, die nur Antworten haben, eher nicht.



Ich habe schon noch Ziele in meinem Leben, aber so richtig große sind es nicht mehr. Eigentlich möchte ich am liebsten im Schaukelstuhl auf der Terrasse sitzen, eine Zigarre rauchen und beobachten was geschieht – und manchmal Geschichten erzählen.



Immer wenn Politiker sonderbare Wortschöpfungen benutzen, insbesondere komisch zusammengesetzte Substantive, ist höchste Vorsicht geboten. Diese Verknüpfungen sollen immer etwas vortäuschen oder verschleiern.



Eine Transformation braucht es also, posaunt Merkel in Glasgow. In meinen Ohren klingt das wie „Großer Sprung nach vorn“, wie ihn die Chinesen mal vorhatten. Auf jeden Fall nicht wie etwas, das mit demokratisch legitimierten Mitteln zu verwirklichen wäre.



Mitläufer mögen keinen Streit, er verunsichert sie. Parteien sind aber auf Mitläufer angewiesen, sie machen die Mehrzahl ihrer Anhänger aus, weshalb es wichtiger für Parteien ist, Geschlossenheit zu zeigen, als sich mit strittigen Fragen zu beschäftigen.



Ist in einer Partei eine zivilisierte Streitkultur vorhanden, dann wird sie für diejenigen attraktiv, die es sich mit der Suche nach der Wahrheit nicht zu einfach machen. Die Mitläufer schreckt das eher ab, die wollen eine Gemeinschaft der Gleichgesinnten, jeder Zweifel verunsichert sie.



Das Narrativ ist oft eine auf die Grundbefindlichkeit und die Grundüberzeugungen angepasste Tarnung. Damit werden die natürlichen Geistesabwehrkräfte – auch Skepsis genannt – überlistet.




Mehr Gedankenschnipsel




1 Kommentar :

  1. Solidarisch ist jeder Bürger durch Zahlung von niedrigen bis hohen Steuern und Beiträge jeglicher Art (z.B. Umsatzsteuer, Lohnsteuer, KK-Beitrag, Kraftstoffsteuer). Damit finanziere ich z.B. anderen Krankengeld, Arbeitslosengeld, Hartz-IV usw. Nicht solidarisch verhalte ich mich bei Medikamenten und Impfstoffen. Wieso sollte ich mit meiner Frau solidarisch wegen ihrer Schmerzen Schmerzmittel nehmen?

    AntwortenLöschen