17. März 2022

Propaganda und Alltagssprache

In jeder Gesellschaft kursieren aus den vorherrschenden Ideologien hervorgehende Propagandaworte, in der DDR war das beispielsweise Völkerfreundschaft, Klassenfeind oder Volkseigentum und jede Menge weitere. Im Alltagssprachgebrauch kamen diese Worte allerdings nicht vor, wer sie dennoch verwendete, machte sich lächerlich. Selbst Mitläufer und Opportunisten gebrauchten sie nur zu solchen Anlässen, bei denen es von ihnen erwartet wurde.

Ähnlich verhält es sich nun auch in der Bundesrepublik, hier sei insbesondere die Gendersprache genannt, im Alltagssprachgebrauch kommt sie praktisch nicht vor und nur dann, wenn Mitläufer nicht in einen Verdacht kommen wollen, benutzen sie diese Wörter. Etwas anders verhält es sich aber bei Begriffen wie Nachhaltigkeit, ökologisches Gleichgewicht, Klimawandel und dergleichen. Bei diesen, die grünen Ideologien transportierenden Wörtern, ist die Scham, sie im Alltagssprachgebrauch zu benutzen, deutlich geringer. Was mich zu dem Schluss kommen lässt, dass die ideologische Durchseuchung der Gesellschaft hier weit mehr fortgeschritten ist, zumindest was grüne Ideologien betrifft; weniger betroffen sind die sozialen Bereiche, die sind mehr die Spielwiese der Linken oder Sozis und werden im Alltagssprachgebrauch nach wie vor gemieden, wohl weil sie als Propaganda erkannt werden.

 


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Wie tief Ideologien im Volk verwurzelt sind, lässt sich gut daran erkennen, welche Propagandaworte es in den Alltagssprachgebrauch geschafft haben und welche nicht.

Ändern sich die politischen (Macht)-Verhältnisse in einem Staat oder einer Gesellschaft, dann verschwinden die Propagandaworte so schnell wieder, wie sie gekommen sind. Die Ideologien allerdings, die es geschafft haben, ihre Begriffe in der Alltagssprache zu verankern, die verschwinden nicht so einfach, das wird ein langsamer und schmerzhafter Prozess werden. Erst wenn es erkennbar wird, dass diese Ideologien in den wirtschaftlichen Ruin führen, wenn das deutlich zu spüren ist, wird es zu einer Umkehr kommen. Erkennbar sind die Anfänge einer solchen Umkehr auch in der Alltagssprache, bisher unbeachtete oder auch neue Formulierungen finden ihren Weg hinein.

Wer solche Veränderungen rechtzeitig erkennen möchte, vielleicht um sie für eigene Machtpositionen zu nutzen, der muss dem Volk aufs Maul schauen, wie es so schön heißt. Diejenigen, die den Menschen vorschreiben wollen, wie und was sie sagen dürfen, oder sollen, und es als Bestätigung empfinden, wenn ihnen Mitläufer nachplappern, werden die Veränderung erst erkennen, wenn es zu spät ist.

 

Dieser Text ist ebenfalls bei Achgut erschienen.







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