31. März 2023

Notizen im März 2023

Der Mensch ist kein Herden-, sondern ein Rudeltier.

Diese Kriegsfanatiker, sie zählen die Toten der Gegner, prahlen mit Geländegewinnen, sie gieren nach diesen Zahlen, doch das Leid, was sie verursachen, das lässt sich nicht Zahlen ausdrücken, dazu muss man in die Gesichter der Leidenden schauen. Können das diese Zahlenfetischisten des Krieges?

Von der Welt kann ich nichts mehr schreiben oder berichten, einfach weil ich sie immer weniger verstehe. Also stelle ich mich selbst in den Mittelpunkt meiner meisten Texte und erzähle von meinem Kampf mit dieser Welt.

Der Wappenvogel der Bundesrepublik sollte geändert werden, ein Adler passt nicht mehr für Deutschland. Papagei wäre nicht schlecht, schön bunt sieht er aus, plappert jeden Schwachsinn nach und wenn er in einen Käfig gesperrt wird, macht das dem Vogel nicht viel aus.

Welche Charaktere bestehen den politischen Ausleseprozess? Definitiv nicht die Besten, um es vorsichtig auszudrücken!

Wer nur gelernt hat, aus einem vollen Fass abzuschöpfen, steht hilflos davor, wenn nun der Boden zu sehen ist. Das ist nicht nur ein wirtschaftliches oder politisches Problem der Gegenwart, sondern auch eines der Generationen.

Ich heuchle Optimismus, der Kinder wegen.

Ich habe allen Grund meiner Frau zu danken, aber würde ich ihr heute zum Frauentag was schenken, Blumen oder Pralinen, sie würde mich verspotten und auslachen. Stattdessen gab ich ihr, wie jeden Morgen, einen kleinen Klaps auf den Hintern und bekam einen Kuss dafür.

Ich wusste schon vor rund 30 Jahren, dass so gut wie alle Forderungen und Ideen der Grünen in die Katastrophe führen, habe aber darüber gelächelt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein großer Teil, vor allem der westdeutschen Bevölkerung, so idiotisch ist, dem zu folgen.

Der Oskar schien mir früher so etwas wie ein Qualitätsmerkmal zu sein, ebenso der Literaturnobelpreis. Heute lösen diese Auszeichnungen bei mir keinen Automatismus mehr aus, den Film anzuschauen, mehr vom Autor zu lesen. Ich nehme es zur Kenntnis, mehr nicht.

Auf Befehl zu töten, ist eine heroische Tat, ohne Befehl ein Verbrechen. Welche Macht haben Befehle über die Menschen? Grund genug darüber nachzudenken, wie Befehle uns verändern.

Niemals werde ich mich über die körperlichen Merkmale von Politikern lustig machen, egal wie sie heißen und in welcher Partei sie sind. Auch wenn diese Rücksichtnahme manchmal schwer ist, ich will mich nicht auf dieses Niveau begeben.

Wir mussten in der Schule noch Gedichte auswendig lernen und vor der Klasse vortragen. Einmal, ich weiß nicht mehr in welcher Klasse es war, hatten wir die Wahl zwischen dem „Handschuh“ vom Schiller oder dem „Zauberlehrling“ vom Goethe. Damals kam nur der Handschuh für mich in Frage. „Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht: Den Dank, Dame, begehr ich nicht“, das ging als kleinen Rebellen runter wie Öl. Ja, der Held, der seine Verachtung einer verlogenen Gesellschaft ins Gesicht schleudert, so wollte ich auch sein. Heute allerdings – als nun alter Mann mit doch einiger auch teils leidvollen Erfahrung – würde ich den Zauberlehrling wählen. Das Nachdenkliche, auch über die Grenzen der eigenen Möglichkeiten, vielleicht auch der eigenen Selbstüberhöhung, ist nun wichtiger.
 
Ich bin meiner Deutschlehrerin dankbar, dass uns die Wahl ließ, denn dadurch kann ich die Veränderung, die mit mir geschah, heute viel besser begreifen. Manchmal nämlich, laufen wir Gefahr, anzunehmen, dass wir schon immer so waren, wie wir heute sind.

Die Aufarbeitung der Corona-Verbrechen wird schwierig, denn die Verdrängung des Geschehenen ist bereits im vollen Gange. Zu Viele haben mitgemacht, waren Mitläufer, und wollen nun an ihr Verhalten nicht mehr erinnert werden.

Das Bauchgefühl sagt mir, ich sollte Nichtwähler werden, um meinen allgemeinen Protest gegen die Macht der Parteien Ausdruck zu verleihen. Doch der Kopf widerspricht und meint: wähle wenigstens die, die du am wenigsten verachtest.

Ich höre „Französische Revolution“ und im Nachklang vernimmt das Ohr: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Doch das Bild, welches sich vor meinem inneren Auge entwickelt, ist ein anderes, da sehe ich ein Guillotine! Auge oder Ohr, was ist glaubwürdiger? Gilt auch für andere Themen.

Nein ein Linker war ich nie, aber ich habe sie respektiert, weil ich dachte, dass sie wohl ein wenig naiv seien, aber im Grunde einen guten Charakter haben, weil sie sich um Benachteiligte kümmern, denen eine Stimme geben. Heute ist mir klar, ich war naiv.

Vorsicht bei der Verwendung von Regenbögen! Nicht erst die Credit Suisse, auch schon verschiedene Sportvereine, sogar die Fußballnationalmannschaft von Deutschland, haben die Erfahrung gemacht: Mit Regenbogenfarben verliert man nur. Es ist ein Symbol für Versager geworden.

Ihr Eltern, wenn ihr für eure Kinder eine Schule sucht, dann glaubt nicht nur deren Homepages oder den Prospekten mit so vielen Floskeln, sondern nehmt euch die Zeit und beobachtet die Schulhöfe in den Pausen. Seht wie es da zugeht, damit ihr wisst, in welche Umgebung ihr eure Kinder schickt.

Eine Frage an die Tochter, was sie sich an ihrem Geburtstag nächste Woche als Festessen wünscht, wurde von ihr so beantwortet: „Ist mir egal was, Hauptsache nichts mit Gemüse oder Salat!“

Bitte nicht wundern, weil von mir in letzter Zeit so wenig zu lesen ist. Es liegt an meiner Selbstzensur, denn eigentlich möchte ich nur noch fluchen, schimpfen oder schreien, aber das erlaube ich mir öffentlich nicht.

Meine Sehnsuchtsorte sind andere geworden. Früher waren es die, wo es etwas Interessantes zu sehen oder zu erleben gab, heute bin ich bescheidener geworden, verlange nur nach Orten, an denen ich einfach in Ruhe gelassen werde, wo keiner was von mir will.

Wenn 82 %, selbst der Berliner Wähler, sich beim Volksentscheid weigern, auf den Klimapanikzug aufzuspringen, zeigt das, die Panikmache verfängt nicht. Die Leute haben keine Angst. Aber ohne die Angst ist das Klimakatastrophengerede wirkungslos und lächerlich.

Das Wetter ist interessant und abwechslungsreich. In einem Moment Sonnenschein, im nächsten Sturm, Gewitter und viel Wasser. Erinnert mich an so manche Ex von mir.

Ich habe mich immer dagegen gesträubt, meine politischen Gegner als Dummköpfe und Idioten zu bezeichnen. Linke und Grüne, beispielsweise. Auch weil ich weiß, dass man Dinge, Phänomene, Aufgaben immer auch anders sehen kann. Aber meine Zurückhaltung schwindet zusehends.

Manche Tage sind so: Die Nachrichten sind mehr Geplätscher, nichts Aufregendes, noch nicht mal der Wetterbericht. Gute Voraussetzungen, um genussvoll ein wenig Bach zu hören.

Die Sehnsucht nach Verwandlung liegt den meisten Menschen inne. Wir sehen das sehr gut bei rituellen Verwandlungen, etwa Naturvölker, die sich dann in Trance tanzen und Tiere darstellen. Hierzulande beim Fasching, mancher wird auch Rollenspiele oder Theater und Film dazu zählen. Auch Dinge werden verwandelt und heilig, bei der Messe etwa, beim Abendmahl, dann werden aus Keksen der Leib Christi und aus Wein Blut. Wahrscheinlich hat jede Kultur irgendwelche Verwandlungsriten und kanalisiert deshalb das natürliche Bedürfnis auch mal ein anderer zu sein, als der man ist. Bei dem gegenwärtigen (medialen) Hype um Geschlechterwechsel ist aber einiges aus dem Ruder gelaufen, eine natürliche Sehnsucht nach Verwandlung wird nicht mehr kulturell eingefangen, sondern krankhaft überhöht.

Manchmal ist schon am Morgen mein Budget von Toleranz für den Tag aufgebraucht.

Immer schon waren Bildung und Verbildung nah beieinander, sodass sie kaum zu unterscheiden waren. Mein Unterscheidungskriterium ist, der Gebildete fragt mehr als er behauptet, beim Verbildeten ist es andersrum.

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