30. November 2023

Notizen im November 2023

Die Augen permanent aufs Smartphone gerichtet, die Ohren mit Kopfhörer abgeschottet, Jeden Tag sind sie zu beobachten, diese Leute im öffentlichen Raum, Junge wie Alte. Fehlen bloß noch Nasenstöpsel, die, mit einer entsprechenden Technik ausgestattet, gewünschte Gerüche diesem Sinnesorgan zuführen. Das wäre dann ihre perfekte Welt, eine der Illusionen, mit ein paar Apps alle Sinne kontrolierend. Dann merken sie nicht mal mehr, wenn sie in die Hundescheiße treten.

Nach dem ersten Jahr Ampel war Deutschland noch mächtig, noch lebend nach dem zweiten Jahr und wird nach dem dritten Jahr zerstört sein. (Frei nach B. Brecht)

Der Parteitag der Grünen ist vorbei und mein Eindruck hat sich verstärkt, ja es ist geradezu eine Gewissheit geworden: „Die Grünen sind die Partei der Selbstgerechten.“ Und solche Leute an der Macht sind brandgefährlich, es entsteht dann immer eine Willkürherrschaft.

Meine Zweifel am Christentum haben mit Paulus zu tun. Hat der wirklich Jesus richtig verstanden und begriffen? Oft denke ich, besser ist es, sich Jesus von jüdischer Sichtweise aus zu nähern, über Hillel beispielsweise.

Als junger Mann auf dem Bau, habe ich selbstverständlich die körperlich schweren Arbeiten übernommen, um die älteren Kollegen zu entlasten. Wer Empathiefähig ist, tut das eben. So was lässt sich in keinem Gesetz, keinem Tarifvertrag regeln.

Damals, als Jugendlicher in der DDR, war ich stolz auf meine Note im Fach Staatsbürgerkunde: eine Vier. Wäre es eine Drei oder gar eine Zwei gewesen, vor Scham hätte ich nicht mehr in den Spiegel schauen können.

19 % Mehrwertsteuer ist unverschämt. Generell, nicht nur was die Gastronomie betrifft. Moralisch mit Wegelagerei zu vergleichen.

Notstand ist nicht viel anders als ein Ausnahmezustand zu verstehen, der Unterschied zwischen beiden Begriffen ist, zumindest für mich, marginal. Und wenn ich „Ausnahmezustand“ höre, muss ich an Carl Schmitt denken. Ja, er ist wieder hochaktuell.

Gerade gesehen: „FCK ANTIFA“ hat da jemand an die Fassade des evangelischen Gemeindehauses gesprüht. Bekommen die Linken und Woken nun ihre eigene scheußliche Medizin verabreicht, hier im durchgrünten Baden-Württemberg?
 
Links sein, woke und grün, ist ja geradezu herrschende Ideologie, oder wenigstens propagierter Lebensstil, was der natürlichen Rebellion der Jugend den Weg ins Gegenteil vorgibt.

Vom Steinmeier würde ich nicht mal einen Händedruck annehmen, geschweige denn eine Auszeichnung oder einen Orden.

Wenn ich heute „Wasserstoff“ höre, wie dieses Gas die Energiewende retten soll, dann fällt mir ein, dass schon so oft in der Geschichte, dann wenn die Sache keinerlei Aussicht mehr auf Erfolg hat, von irgendwelchen Wunderwaffen gefaselt wird.

Man könnte die Menschen in zwei Klassen abtheilen; in solche, die sich auf eine Metapher und 2) in solche, die sich auf eine Formel verstehen.“ (Heinrich von Kleist)

Vergebung ist das Zauberwort, um zum Frieden zu kommen. Gerechtigkeit, die Forderung danach, ist das Gegenteil davon. Kann ich jemanden vergeben, der nicht bereut? Gerechtigkeit und Vergebung müssen wohl einen Kompromiss finden.

Namen und Bezeichnungen werden oft weiter geführt, auch wenn sie nicht mehr zutreffen. Beispiel GroKo: Das wäre heute in den meisten Teilen des Landes eine Koalition aus CDU und AfD. Eine SPD hätte nichts damit zu tun, an der ist nur ihr Versagen groß.

Früher hatte ich Empathie für Transen, wünschte ihnen, sie mögen einen Weg finden, ein Leben führen, was sie glücklich und zufrieden macht. Doch heute ist diese Empathie verschwunden, sie gehen mir nur noch auf den Keks. Ich schäme mich dafür, was ist geschehen? Eine rhetorische Frage, ich gebe es zu.

Selbstgerechte kennen nur ihre eigenen Regeln oder Werte und sie sind überzeugt, allgemeine Gesetze gelten nicht für sie, auch das Grundgesetz nicht. Gut ist, dass das Verfassungsgericht der selbstgerechten Ampel auf die gierigen Finger geklopft hat.

Habe gerade nur eine paar Worte, um sie zu zitieren, aus Büchern abgetippt. Dort wurde noch „daß“ geschrieben, mit dem schönen alten Eszett. Die Wehmut packte mich, eine Art Sehnsucht nach Vergangenem. Was so ein einzelner Buchstabe doch bewirken kann.

„Die Gerechtigkeit fordert, daß jeder zu essen hat. Sie erwartet aber auch, daß ein jeder sein Teil zur Erlangung dieser Nahrung beibringt“, meint Elias Canetti in »Masse und Macht«. Ich muss ans Bürgergeld denken.

Ein Taschenbuch (Römisches Lesebuch, herausgegeben von Manfred Fuhrmann), es ist schon Jahrzehnte in meinem Besitz, nahm ich mal wieder zur Hand. Ja, es scheint sich nicht viel geändert zu haben, schon gar nicht die Menschen.

Der Schulterblick beim Autofahren dient der Sicherheit. Der Schulterblick in einem persönlichen Gespräch ebenfalls. Jedenfalls in unfreien Gesellschaften.

Krieg, Kriege auf dieser Welt, wie anders als mit der Existenz des Teufels kann ich mir das erklären? Mit der Natur des Menschen etwa? Dann lieber den Teufel zur Hilfe nehmen, sonst müsste ich die Natur des Menschen verdammen.

Papa, können wir kurz bei McDonald's vorbeifahren, ich möchte mir was holen?“ So eine Tochter kürzlich, als ich sie von der Schule abholte. Und weiter führte sie aus: „Ein paar Linke in Klasse wollen McD. wegen Palestina boykottieren und da mache ich nicht mit.“

Immer noch bringe ich meine schulpflichtigen Kinder (13, 17) mit dem Auto in die Schule. Das nicht, um ihre Faulheit zu unterstützen, sondern um sofort im Gespräch das zu korrigieren, was ihnen über Gendern oder Klima erzählt wurde.

Hatte gestern einen Arzttermin. Während ich im Warteraum saß, hörte ich, wie Patienten Termine für eine Corona-Impfung vereinbarten. Dem Arzt sagte ich dann: „Was ihr hier macht, ist Körperverletzung!“ Es wurde ein ganz kurzer Besuch dort.

Wann verlor die CDU ihre Bodenhaftung, ihre Verwurzelung, und wurde zu einem Spielball der Medien oder der Intelligenzija? Das muss schon vor Merkel begonnen haben, vielleicht im Prozess der Aufgabe der DMark. Ab da war es offensichtlich: ihre Wurzeln sind tot.

Wie kann ich meinen Werten wie Freiheit und Liberalität in der heutigen Zeit treu bleiben? Die Verteidigung dieser Werte würde Maßnahmen erfordern, die eigentlich im Widerspruch zu meinen Idealen stehen.

Es gibt keinen Eintopf mit den Zutaten Geschichte und Gerechtigkeit. Beides in einem Topf ist unmöglich. Ein Hauptgang nur mit Geschichte, der ist vielleicht lecker, als Dessert dann Gerechtigkeit, ja, so wird oft aufgetischt.

Gestern Abend, fünf Jungs, etwa 12 oder 13 Jahre alt, zündeten Böller auf dem Gehweg vorm Haus. Halloween eben. Einer schrie: die Polizei! Tatsächlich, ein Polizeiauto kam ums Eck. Die Jungs rannten davon. Meine Frau lächelte, freute sich, mal wieder normale Jungs zu sehen.

Manche sentimentalen Figuren gehen als Weichteile in härtere ein und halten sich dort geschickt verborgen. (Elias Canetti)

Ich denke mit Besorgnis an die Entwicklungen dieser Welt, viele Kriege drohen, an allen Ecken, viel Leid und Elend, hervorgerufen von ideologischen oder religiösen machtgeilen Menschen. Ein Fenstersturz genügt und es beginnt, wie damals.

Mehr Gedankenschnipsel


Spenden


Glitzerwasser ist frei von Werbung, auch sind keine nervigen Popups geschaltet. Doch Spenden sind gerne willkommen. Per Überweisung oder einfach per PayPal.

Vielen Dank


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen