Es ist schon ein paar Jahre her, da sollte unsere Tochter in der Schule eine Beschreibung über sich abgeben, geschrieben von jemanden, der sie kennt. In welchem Unterrichtsfach das war, weiß ich nicht mehr, meine Tochter auch nicht. Kurz und gut, sie kam mit diesem Anliegen zu mir und ich fühlte mich für diesen Vertrauensbeweis geschmeichelt und schrieb diesen kleinen Text:
Elizabeth
Keiner der Leute kannte ihren richtigen Namen, aber jedes Mal, wenn ich in dem Stadtteil von Cebu/City (Philippinen) auftauchte, in dem viele Handwerker, Dienstleister, kleine Läden, aber auch Großhandel, Leistungen und Waren anboten, waren die Leute aus dem Häuschen: „The smiling baby is here“. Elizabeth war da noch kein Jahr alt und ich oder ihre Mutter trugen sie oft mit so einer ›Baby-Björn-Trage‹ herum. Sie quengelte fast nie oder schrie gar, sie lächelte meist. Wenn ich dann doch manchmal, selten, allein dort einkaufen war – wir brauchten ständig irgendwelche Baumaterialien – dann wurde gefragt: „Where is your similing baby?“, sie war unter diesem Namen vielen Menschen bekannt.
Eigentlich wäre damit schon mein Auftrag erfüllt, nämlich eine Beschreibung über meine Tochter abzugeben. Es hat sich seit dem nicht viel geändert, ihr Lächeln ist geblieben.
Aber vielleicht sollte ich noch kurz auf das Lächeln der Elizabeth eingehen, denn Lächeln ist nicht gleich Lächeln. Manches artet ins Grinsen aus, manches ist auch künstlich und aufgesetzt, das erkennt man vor allem daran, wenn nur die Lippen zu lachen scheinen, die Augen aber seltsam unberührt davon sind. Die Aufzählung von falschem oder künstlichen Lächeln oder Lachen könnte noch lange fortgesetzt werden, übers sarkastische Lachen gehen, bis hin zum Auslachen, womit wir eher im Bereich der Beleidigungen wären.
Doch all das hat Elizabeth nicht, dieser Art negatives Lachen ist ihr fremd, ihr Lächeln ist ein offenes, freundliches, von Herzen kommendes. Was nicht heißt, dass ihr negative Emotionen fremd sind, auch die hat sie, wie jeder, doch dann lacht sie nicht.
Einer der Händler in Cebu/City nannte sie nicht „Smiling Baby“, sondern „Sunshine Baby“ und wahrscheinlich trifft diese Beschreibung auf die Person Elizabeth besser zu. Sie hat Sonne im Herzen, zeigt dies durch ihr Lächeln. Ich als ihr Vater hoffe und bete, dass ihr diese Sonne ein Leben lang erhalten bleibt.
Nun fiel mir dieser Text durch Zufall wieder in die Hände und ich bin sehr froh darüber, dass sich seither nichts geändert hat, obwohl Elizabeth nun schon über zwanzig Jahre alt ist. Und doch mischt sich ein kleiner Wehmutstropfen in meine Gedanken, wenn ich mir betrachte, was heute mit unseren Kindern in Kindergärten und Schulen geschieht. Mit Frühsexualisierung, optionalen Geschlechtswechsel, Weltuntergangsfantasien und ähnlichem gefährlichen Unsinn werden sie verunsichert, politische Indoktrination auch noch. Wie sollen da „Sunshine Babys“ entstehen, die später dann einmal mit einem natürlichen Lächeln durchs Leben gehen? Wir Eltern, das meine ich ganz im Ernst, müssen heute unsere Kinder vor der Schule schützen.
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Mich schaudert ob der Möglichkeit, dass meine Enkel im Kindergartenalter aus der Kindheit herausgerissen werden, die Unbeschwertheit des Kindseins verlieren.
AntwortenLöschenDass "Gesellschaftsmodelle" indoktriniert werden und mit Ängsten der eigene Lebensentwurf, die Träume, die Phantasie beschnitten und verkrüppelt werden.