31. Januar 2020

Schnipsel 2020, Erste Sammlung






Auch in einer Demokratie wird gelogen und betrogen was das Zeug hält. Von den Wählern genauso wie von den Gewählten, von der Presse, den Institutionen, der Kirche, den Parteien, einfach überall. Das gehört zum Menschsein, damit müssen wir leben. Das Wesen der Demokratie ist aber, geheime und faire Wahlen zu akzeptieren und sowohl als Sieger als auch als Unterlegener auf Gewalt gegen Sachen oder Personen zu verzichten. Wer das nicht kann, weil er einer totalitären Ideologie möglicherweise glaubt, meint Gewalt gehört zu seinem Recht, ist ein Feind der Demokratie und muss als solcher bekämpft werden.

Es kommt also in einer Demokratie weniger darauf an, was einer sagt, denn wir sind von Lügen und Intrigen umgeben, manchmal ist es einfach nicht möglich zu erkennen was wahr oder gelogen ist, sondern wichtig ist, was einer tut, ob jemand zur Durchsetzung seiner Interessen den demokratischen Weg über Wahlen geht, oder den der Gewalt.

 
 


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Ich bin kein Freund von Amazon & Co., habe Internetbestellungen oder Einkäufe immer weitestgehend vermieden. Das ändert sich gerade, weil ich als Autofahrer in den Städten, in Stuttgart sowieso, nicht mehr willkommen bin.



Noch nie hatte ich Sympathien gegenüber der SPD, konnte mit dieser Partei noch nie was anfangen, ohne selbst klar zu wissen, warum das so ist. Nun, mit dem Duo Esken-Borjans, tritt aber zutage, was ich an der Partei schon immer nicht mochte. Es war früher auch vorhanden.



Gemütsland



Es gab eine Zeit, da war ich froh, wenn ich keinen Polizisten sah, hatte meist nur Schimpfworte für sie, denn ich fuhr oft zu schnell, manchmal mit zwei oder drei Bier im Kopf. Ein junger rüpelhafter Kerl war ich eben. Heute freue ich mich, wenn ich Polizisten sehe.



Ob wir jemanden lieben oder nicht, vielleicht nicht mehr, verrät uns unser Geruchssinn. Würde ich eine Kontaktbörse für Partnerschaften gründen, würde ich Geruchsproben anlegen.



Als ich meine jetzige Frau kennenlernte, war ich vierzig Jahre alt, sie vierundzwanzig. Ich kam mir ziemlich jung vor, wie aus einem Jungbrunnen entstiegen. Jetzt ist sie vierundvierzig, ich sechzig und komme mir ziemlich alt vor.



Ich versuche mich vor den „Sendungsbewussten“ zu schützen und schalte deshalb die Sendungen des WDR, des gesamten öffentlichen Rundfunks ab, wenn sie vor Sendungsbewusstsein triefen. Also praktisch alles außer alte Filme.



Wissen und Erkenntnis ist das Ziel meiner Reise, der Weg dahin nennt sich Neugierde. Dieser Weg ist beschwerlich und manche glauben eine Abkürzung nehmen zu können, über die Ideologien, doch diese Wege führen nur in den Abgrund. Immer.



Ich bin weit davon entfernt, alles gut zu finden, was die Amis so tun in der Politik. Wenn es aber zum Schwur kommt, dann stehe ich fest an deren Seite. Ihre Idee von Freiheit ist mir zu wertvoll, als dass ich sie wegen mancher Fehler verachten könnte.

Wenn Ami-Hasser ihre Kritik im Netz verbreiten, dann tut mir das geradezu körperlich weh. Das nicht, weil die Kritiken grundsätzlich falsch wären, das sind sie oft nicht, sondern weil ich ein großer Fan Amerikas bin, weiß, dass nur dort der Westen mit seiner Vorstellung von individueller Freiheit überleben kann. Dafür brauchen wir Amerika.



Ich bin auch zur falschen Zeit am falschen Ort.
Zeit: Januar 2020.
Ort: Deutschland.



Ab einer bestimmten Bevölkerungsdichte verlieren die Menschen den realen Bezug zur natürlichen Umwelt, der Umgang mit anderen Menschen wird bestimmend. Das führt zu Imagenationen über eine Natürlichkeit, die aber dann nur geistige Konstrukte sind.



Die beiden derzeit stärksten Pole im politischen Spannungsfeld sind die AfD auf der einen Seite und Grüne (mit Sozialisten im Schlepptau) auf der anderen. Dazwischen werden gegenwärtig CDU und #SPD zerrieben. Wie die Pferde auf dem Schachbrett springen sie politisch hin und her.



Wird das Prinzip „Leistung muss sich lohnen“ in der Wirtschafts- wie der Sozialpolitik aufgegeben, wird die Belohnung nicht mehr dem gegeben, der Leistung erbringt, sondern nur dem, der Bedürfnisse moralisch zu artikulieren versteht, dann ist der Niedergang sicher.



Vorsicht vor den Konvertiten, wenn sie nicht eine innere Verwandlung durchgemacht haben und nur einen neuen Rahmen für ihre alten Überzeugungen suchen. Dies gilt insbesondere auch für politische Konvertiten.



Die CDU ist ein Kind er „alten Bundesrepublik“, die gibt es seit dem Ende des „kalten Krieges“ nicht mehr. Nun sucht die Partei nach einem neuen Sinnbild und plagiiert die Grünen und die SPD dabei, weil sie sich nicht traut, Konservatismus zu denken.



Ich soll an zukünftige Generationen denken, an alle mögliche ferne von mir nicht beeinflussbare Dinge, aber keinesfalls darf ich an mich denken, an meine Familie im hier und jetzt. Doch genau das tue ich, die Zukünftigen werden für sich selbst denken können.



Wenn ich das Wort „Vordenker“ höre, jemand damit tituliert wird, dann werde ich grundsätzlich misstrauisch, denn mir sind „Nachdenker“, die aus dem „Geschehenen“ lernen, deutlich lieber als die, die Zukünfte vorausdenken.



„Wir mögen auch Hunde“, sagte mir mal ein Filipino mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht, „am liebsten süß-sauer.“



Es ist ein Phänomen, dass Menschen irgendwie gerührt sind, wenn Personen die eigentlich keinen blassen Schimmer von dem haben, über das sie sprechen, darin tiefere Wahrheiten sehen. Die Naivität wird dann als Unverdorbenheit gedeutet.



Im Nachrichtenüberblick meines RSS-Readers habe ich gerade mindestens ein Dutzend Mal #Nachhaltig oder #Nachhaltigkeit gelesen. Wie sagte Trepl so passend: „… daß die Erfindung von „Nachhaltigkeit“ die Welt in einen geistigen Abgrund geschleudert hat.“



Organentnahme ohne vorherige ausdrückliche Zustimmung des Verblichenen, oder Einverständnis der Hinterbliebenen, ist mindestens Leichenschändung. Schlimmer ist aber, es ist eine kulturelle Barbarei und Respektlosigkeit. Dass der Staat so unverschämt ist und meint, er habe ein Recht auf mein Einkommen, auf die Dinge, die ich besitze, daran hatten wir uns ja schon gewöhnt. Nun aber glaubt er auch noch über meinen Körper bestimmen zu dürfen. Als nächstes beansprucht er meine Seele.

Wie bewältigen die Hinterbliebenen ihre Trauer, die ihren Höhepunkt in der Begräbniszeremonie hat, wenn der Staat sich erst mal die Leiche krallt und ausweidet, danach schaut, was er davon gebrauchen kann? Der Staat benimmt sich wie ein Geier, wartend, dass ihm ein Kadaver zur Verwertung zur Verfügung steht und wartet dabei nicht einmal darauf, dass der Mensch richtig tot ist.



Es genügt meist ein ausgesprochener Verdacht, er steht dann im Raum und beschmutzt den Verdächtigen. Aus dem Verdacht wird eine plausible Möglichkeit, die dem Charakter des Verdächtigen entspricht. Dieses Bild bleibt dann, auch wenn sich der Verdacht als falsch herausstellt.



Alles ist euch zu billig, ihr Grünen: das Essen, der Strom, der Sprit, das Heizöl, das Fliegen, einfach alles. Ach nein, stimmt ja gar nicht, die Tampons sind euch natürlich zu teuer.



Schon allererster Tauschhandel der Jäger und Sammler war im Grunde Kapitalismus, zumindest funktioniert er nach dessen Prinzipien. Es ist also eine ureigene und uralte Verhaltensform der Menschen zum eigenen und gegenseitigen Vorteil.

Wer den Kapitalismus abschaffen will, braucht andere Menschen dafür, als sie von Natur aus sind, und die muss er sich erst schaffen. An dieser Aufgabe haben sich schon viele versucht, sie sind alle kläglich gescheitert und haben meist nur viel Leid über die Menschen gebracht.



Große Aufregung im Haus: Es schneit, es schneit! Alle freuen sich, der Jüngste ist ganz aus dem Häuschen. Und ich sitze da und grüble, welche Magie wohl den Schneeflocken innewohnt, dass sie von einem auf den anderen Moment so viel Glücksgefühle erzeugen können.



An erster Stelle – wenn es um Informationen geht oder um Betrachtungen der Welt, der Politik, des Daseins – steht bei mir das geschriebene Wort. Allen anderen Formaten, vor allem wenn gesprochene Wörter mit Bildern vermischt werden, traue ich nicht.



Als gelernter Handwerker kenne ich diese Leute mit praktischer Intelligenz, die sich nur schwer ausdrücken können, oft nicht die richtigen Worte finden, dafür aber genau erkennen, wie ein praktisches Problem gelöst werden muss.

Wer macht für diese Leute heute Politik, wer gibt denen mit praktischer Intelligenz eine Stimme? In den Medien und in der Politik werden sie nicht beachtet, eben weil sie nicht so gut reden können.

Dort orientiert man sich heute lieber an den denen die gut reden können, aber keine Problemlösungskompetenz haben. Und von praktischen Problemen verstehen die auch nichts, sie konzentrieren sich auf ihre eingebildeten. Und wie Eingebildete benehmen sie sich auch.



Wir sollten das Gerede vom Systemwechsel ernst nehmen, weil es den Gedanken in sich trägt, dass Verbesserungen aus dem System heraus nicht möglich sind. Das Bestehende muss zerstört, kann nicht verbessert werden. So jedenfalls deren Logik. Die Zerstörung steht daher am Anfang und der Begriff „Transformation“, der in diesem Zusammenhang oft genannt wird, ist eine Augenwäscherei, da er den Aspekt der Zerstörung ausblendet oder zumindest kaschiert.



Idealistische Menschen leben oft in geistigen Konstruktionen. Passt dann irgendwann die Realität nicht zur Konstruktion, wird die Wahrnehmung der Realität passend gemacht, in dem ihr eine andere Eigentlichkeit unterstellt wird.

Diese Unterstellung einer anderen Eigentlichkeit hat inflationär zugenommen und hat immer etwas Verschwörungstheoretisches. Eigentlich ist es doch ganz anders als es scheint, glaubt er enttäuschte Idealist. Den anderen Weg, die Konstruktion infrage zu stellen, davor scheut sich der Idealist, aus der Angst heraus, die Ideale könnten flöten gehen. Seinen Idealismus kritisch zu hinterfragen, diesen der Realität anzupassen, schaffen nur wenige Idealisten.





Dossier: Aphorismen


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