10. Mai 2020

Wie aus Idealismus Totalitarismus wird

Im­mer wenn et­was als gro­ße Auf­ga­be für Ge­mein­schaf­ten er­klärt wird, völ­lig egal um was es geht, Kli­ma­wan­del oder Co­ro­na bei­spiels­wei­se, ist das mit To­le­ranz- und De­mo­kra­tie­ver­lust ver­bun­den; denn der Kampf ge­gen das er­klär­te Pro­blem, die er­kann­te Be­dro­hung, kann nur wirk­sam ge­sche­hen, wenn al­le sich dar­an be­tei­li­gen. Tun das nicht al­le, sind al­le Be­mü­hun­gen von vorn her­ein zum Schei­tern ver­ur­teilt. Die Kämp­fer ge­gen die Be­dro­hung, völ­lig egal ob die re­al oder nur ima­gi­när sind, kön­nen Ab­weich­ler nicht dul­den, die­se müs­sen zur Not mit Ge­walt ge­zwun­gen wer­den beim er­klär­ten Krieg mit­zu­ma­chen. Nur wenn die Ge­mein­schaft ge­schlos­sen und voll­zäh­lig den Kampf auf­nimmt, hat sie ei­ne Aus­sicht auf Er­folg. Plu­ra­li­tät und Mei­nungs­frei­heit wird in sol­chen Zei­ten be­reits als Ge­fahr wahr ge­nom­men.
 
Den Kämp­fern für die Ret­tung der Welt ist al­ler­dings sehr be­wusst, dass es un­rea­lis­tisch ist, an­zu­neh­men, ei­ne Ge­sell­schaft wür­de sich voll­zäh­lig und frei­wil­lig ih­rem Kampf an­schlie­ßen, so na­iv sind sie dann doch wie­der nicht. Al­so bleibt nur der Aus­weg über die Macht­aus­übung, um die­je­ni­gen, die beim Kampf nicht mit­ma­chen möch­ten, sei es aus Gleich­gül­tig­keit oder weil sie an­de­re Über­zeu­gun­gen ha­ben, da­zu zu zwin­gen. Gro­ße Auf­ga­ben ha­ben da­her im­mer et­was To­ta­li­tä­res, denn oh­ne die Macht al­le Mit­glie­der ei­ner Ge­mein­schaft, von der Dorf­ge­mein­schaft über die Na­ti­on bis hin zur Welt­ge­mein­schaft, zum mit­ma­chen zwin­gen zu kön­nen, wer­den sie schei­tern. Auch das wis­sen sie, die­se Wel­ten­ret­ter, da­her geht es ih­nen im­mer mehr um die Macht als um Wer­bung für ih­re Sa­che. Nur wenn sie in der Min­der­heit sind, sie die Mög­lich­keit der Macht­aus­übung noch nicht ha­ben, steht die Über­zeu­gungs­ar­beit im Vor­der­grund, da­bei im­mer das To­le­ranz­ge­bot ei­ner de­mo­kra­ti­schen Ge­sell­schaft aus­nut­zend. Ha­ben sie aber dann die Macht, bre­chen schwe­re Zei­ten eben für To­le­ranz und De­mo­kra­tie an.
 
 

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Je­dem Idea­lis­mus ist die­se Be­dro­hung der De­mo­kra­tie in­hä­rent, wes­halb ich al­len gro­ßen Mensch­heits­auf­ga­ben höchst skep­tisch ge­gen­über ste­he.





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