Nicht nur Greenpeace, die und andere NGOs aber vor allem, auch die Öffentlichkeit ist schuld daran, dass zehn Jahre verplempert worden, in denen mit
Goldenen Reis hätte unzählige Menschenleben gerettet werden können. In einem bemerkenswert sachlichen Beitrag bei
spektrum.de zitiert Elana Bernhard Ingo Potrykus, emeritierter Professor der ETH Zürich und Miterfinder des Goldenen Reises, mit den Worten
"Wir haben viel Zeit verloren durch diese unsinnigen Regulationen. Wir haben zu verantworten, dass Millionen von Kindern inzwischen gestorben sind, die gerettet hätten werden können. Das ist schwer zu ertragen."
Weiter schreibt sie, dass auch die Neigung der Öffentlichkeit eher negative Nachrichten zu beachten, hier über die Gentechnik, ein wesentlicher Grund dafür ist, dass kein öffentlicher Druck auf die Verhinderer ausgeübt wurde. Ich denke, hier geht Frau Bernhard nicht weit genug.
Öffentlicher Druck geht in freien Gesellschaften auch immer von den Medien aus, die allerdings befinden sich mehrheitlich in großer Nähe zu einem ökologistischen Mainstream, der alles was »nicht natürlich« ist, als gefährlich einschätzt. Jahrzehntelange grüne Indoktrination, auch und gerade der Medien, haben Früchte getragen. Risiken werden überbewertet, Chancen und Vorteile klein geredet. Das dies so so ist, hat auch damit zu tun, dass Produkte und Techniken ideologisch bewertet werden, mit moralisch höchst fragwürdigen Begründungen.
Gerade Technologien oder Produkte haben aber keine Moral und keine Ideologie, sondern nur einen Nutzen und ein Gefährdungspotential. Und der ist bei Goldenen Reis extrem niedrig, was Greenpeace und Co. nicht hindert, weiterhin immer neue Bedenken zu kreieren. Bernd Müller-Röber, Pflanzenmolekularbiologe an der Universität Potsdam meint dazu
"Man muss eine gewisse Verhältnismäßigkeit wahren. Wenn man die Forderung stellt, dass gentechnisch veränderte Pflanzen unter allen denkbaren Umweltbedingungen getestet werden, müsste man das eigentlich für sämtliche neuen Pflanzen fordern, auch wenn sie konventionell gezüchtet sind. Natürlich muss man Sicherheitsbewertungen für Nahrungsmittel durchführen, aber ich glaube nicht, dass die Technik der Herstellung ausschlaggebend ist, sondern das Produkt."
Genau das ist der Punkt, denn, darauf geht Frau Bernhard in ihrem Artikel auch ein, das Gefährdungspotential ist bei konventionell gezüchteten Pflanzen nicht geringer, sofern man überhaupt von einem nennenswerten diesbezüglichen Potential sprechen kann.
Insgesamt ein sehr lesenswerter Beitrag zu Debatte um die Gentechnik:
Elena Bernard: Goldener Reis, Hoffnungsträger vor der Premiere.
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