Genau hier setzt auch die Aufarbeitung an der richtigen Stelle an. Sowohl der Innenminister als auch der Justizminister erklärten nun die folgenden Schritte, die im wesentlichen darauf hinauslaufen, einen besseren Informationsfluss zwischen den Behörden zu ermöglichen. Insgesamt ein Vorgang also, der so an vielen Orten geschieht wenn Defizite erkannt werden. Manchmal werden eben erst Fehler im System erkannt, wenn es zu einer Tragödie gekommen ist.
Leider mischt sich in die, teils berechtigte, Kritik an den Behörden nun ein Unterton ein der einen Schritt weiter geht und den Behörden und Beamten unterstellt, dass diese aus einer bestimmten Gesinnung heraus so gehandelt hätten wie es geschehen ist. Diese Vorwürfe kommen vor allem aus den Reihen der LINKEN, für die der Verfassungsschutz sowieso ein rotes Tuch ist, und von den GRÜNEN. Letztere wollen den Verfassungsschutz nicht abschaffen, sondern umgestalten. Der Grünenvorsitzende Cem Özdemir sprach folgendes ins Mikrofon:
Es ist zu begrüßen, dass es keinen Parteienstreit gibt, bei der Aufarbeitung der NSU-Verbrechen, und dass sich auch der neue Bundestag erst einmal den Bericht aus der letzten Legislaturperiode zu eigen gemacht hat, aber jetzt sind wir nicht mehr in der Phase der Analyse, sondern wir sind in der Phase der Umsetzung. Und da trennt sich bisschen die Spreu vom Weizen. Unser Eindruck ist, immer dann wenn es weh tut, trauen sich die Kollegen von der großen Koalition nicht, notwendige Reformen an Haupt und Gliedern zu erfassen. Ein solches System, dass es mit sich bringt, dass über ein Jahrzehnt eine rechtsradikale Mörderbande mordend und bankraubend durch die Republik zieht, keiner bekommt was mit, keiner nimmt die Fäden auf und verbindet sie zu einem Gesamtbild. Das krankt, und das kann nicht einfach nur mit einigen kosmetischen Korrekturen verändert werden, sondern das muss grundlegend überarbeitet werden, es gibt hier eine Dimension was die Landesämter und das Bundesamt für Verfassungsschutz angeht, hier kann es nicht nur einfach ein »weiter so« geben, wir brauchen eine andere Polizeikultur, und die zivilgesellschaftlichen Akteure müssen gestärkt werden, weil sie die entscheidenden Player sind im Kampf gegen Rechtsradikale in unserer Gesellschaft.
Was sicherlich hilft, dass es eine bessere Zusammenarbeit gibt, alle die am Thema Rechtsradikalismus dran sind, es darf nicht mehr passieren, dass die einen einen Teil Information haben, die anderen einen anderen Teil Information haben, aber niemand das Ganze verbindet, dass die Puzzleteile zu einem Bild erstellt werden, dass darf es nicht mehr geben. Auf der anderen Seite, fragen wir uns schon, wenn man sieht, dass der Eine oder Andere beim Verfassungsschutz, wo man nicht so richtig sicher ist auf welcher Seite der Verfassung stehen die eigentlich, wenn man sieht, dass der Eine oder Andere beim Verfassungsschutz, wo man nicht so richtig sicher ist, auf welcher Seite der Verfassung stehen die eigentlich, wenn man sieht dass hier Informationen nicht entsprechend gesehen wurden, bei dem einen oder anderen hat man sogar das Fragezeichen, wo die gesinnungstechnisch eigentlich stehen, wenn die diese Republik schützen sollen vor Rechtsradikalen, da haben wir doch ein Fragezeichen. Unser Eindruck ist, dass viele Verfassungsschutzämter Überbleibsel sind aus dem Kalten Krieg, die Mentalität ist die Mentalität des Kalten Krieges. Mit kalten Kriegern einen Kampf zu machen gegen Rechtsradikale, das wird nicht funktionieren, da lachen sich die Rechtsradikalen ins Fäustchen, wenn sie sehen, dass dieser Verfassungsschutz sie bekämpfen soll.
Deshalb muss es einen Neubeginn geben, beim Verfassungsschutz. Unser Vorschlag ist, dass wir eine Art Neubeginn dadurch machen, indem wir ihn neu gründen, zu einer Art Verfassungsschutz mit nachrichtendienstlichen Methoden, mit neuem Personal, dass dann aber auch gezielt geschult ist, für die Arbeit mit Rechtsradikalen, was wir nicht brauchen, dass sind Leute die in den Verfassungsschutzämtern arbeiten und bei denen wir nicht sicher sind, auf welcher Seite sie stehen.
Das Vorgehen ist, wie bei allen anderen Aktionen der LINKEN und der GRÜNEN, immer gleich. Erst einmal wird persönlich diffamiert. Dann wird ein Punkt herausgenommen, bei dem man sich relativ sicher sein kann dass es wenig Widerstand gibt (Kampf gegen Rechtsradikalismus), und im Gepäck, durch das neue ideologisch geschulte Personal, sind dann die Werkzeuge vorhanden, mit dem die Gesellschaft nach grünem Gusto gesteuert werden kann. Özdemir unterstellt Mitarbeitern des Verfassungsschutz unter Verwendung einer rhetorische Frage, dass die eigentlich gar nicht auf der Seite der Verfassung stehen und der fdGO-Formel folgen würden. Im Gegenteil, mit dem Hinweis auf den Kalten Krieg, wird ihnen unterstellt, sie würden ihre hauptsächliche Aufgabe darin sehen, den Kommunismus zu bekämpfen und gezielt mit der Assoziation gespielt, eigentlich steht ja der Verfassungsschutz auf der Seite der Rechten, die haben ja einen gemeinsamen Feind. Wie sagte doch Özdemir:
bei dem einen oder anderen hat man sogar das Fragezeichen, wo die gesinnungstechnisch eigentlich stehen, wenn die diese Republik schützen sollen vor Rechtsradikalen, da haben wir doch ein Fragezeichen.
Die Vorstellung, dass Personen mit einer derartigen Agenda nun quasi mittels geheimdienstlichen Mitteln, und Zuhilfenahme von zivilgesellschaftlichen Akteuren selbst bestimmen dürfen wer Rechtsradikal ist, beschreibt einen Zustand der mit Gesinnungsterror noch unzureichend umschrieben ist. Die freiheitlich demokratische Grundordnung ist in Gefahr. Nicht ein festgelegter Rechtsrahmen wird bestimmend für jedwelche behördliche Maßnahme, sondern was „gesinnungstechnisch“ geboten scheint. Dann hätten wir tatsächlich eine neue „Polizeikultur“.
Ergänzend dazu:
Videomittschnitt des Interviews von Özdemir mit kurzer Erläuterung
Leggewie, die Nachhaltigkeit und der Verfassungsschutz
Ein Popanz namens sexuelle Identität
CDU-Fraktionsvorsitzender Hauk sieht die Grünen als Kulturkampf-Anheizer im Land
Die Polizeikultur des Herrn Özdemir from Quentin Quencher on Vimeo.
Follow @QQuencher
Hallo Quentin,
AntwortenLöschenim Grunde propagiert Özdemir die Methoden einer Diktatur in einer Demokratie anzuwenden.
Grüße
Günter
Hallo Günter,
AntwortenLöschenja genau. Versteckt hinter einem Schwall moralsierenden Gefasels, immer mit einem großen Anteil Empörung, fallen die eigentlichen Aussagen gar nicht mehr auf. Das ist so eine Art Claudia Roth Technik. Und am Ende haben wir eine Meinungsdiktatur, bei der die richtige Einstellung ausschlaggebend ist und das Primat des Rechts ausgehöhlt wird. Die Verbrechen des NSU werden als Türöffner missbraucht.