22. April 2020

Die Union surft auf der Krisenwelle

Die Um­fra­ge­wer­te für CDU/CSU stei­gen seit Be­ginn der Co­ro­na­Kri­se deut­lich. Dies hat we­ni­ger da­mit zu tun, dass sie ei­ne so gu­te Po­li­tik ma­chen wür­de, denn bei Lich­te be­trach­tet, un­ter­schei­det sich de­ren Po­li­tik in der Sa­che kaum von der in den an­de­ren Par­tei­en. Die ho­hen Wer­te lie­gen le­dig­lich an der Ver­un­si­che­rung der Be­völ­ke­rung, denn die hat es nun mit ei­ner rea­len Be­dro­hung zu tun, nicht mit ir­gend­wel­chen abs­trak­ten, die ei­ge­ne Per­son kaum be­tref­fen­den, Sze­na­ri­en. In die­sem Fall der rea­len Be­dro­hung oder Ver­un­si­che­rung, stre­ben die meis­ten Men­schen da­zu, Schutz im Zu­hau­se zu su­chen. Das Zu­hau­se ist in die­sem Fall die al­te Bun­des­re­pu­blik, dar­ge­stellt von den Par­tei­en CDU/CSU, und SPD auch. Die ha­ben in der Ver­gan­gen­heit Kri­sen, mehr oder we­ni­ger schlecht, ge­hän­delt, al­so wird ih­nen das auch heu­te eher zu­ge­traut. Auf je­den Fall eher als den Grü­nen oder der AfD, die sich noch nicht in der Be­dro­hung be­wei­sen muss­ten oder konn­ten. De­nen nun Ver­ant­wor­tung in der Kri­se zu ge­ben, wird als zu ris­kant emp­fun­den.
 
Ein Gro­ß­teil der ge­stie­gen Um­fra­ge­wer­te ist auf die­ses Ge­fühl zu­rück­zu­füh­ren. Und das ist in et­wa ver­gleich­bar mit dem Kind, wel­ches sich un­wohl fühlt, und nun zu­rück zu Ma­ma möch­te.
 
Ist ir­gend­wann die Kri­se vor­bei und geht es an Be­wäl­ti­gung der Aus­wir­kun­gen, so­wohl von der Kri­se selbst, als auch der Kol­la­te­ral­schä­den die bei der Be­kämp­fung ein­ge­tre­ten sind, wird die­ses Sehn­suchts­ge­fühl nach Ge­bor­gen­heit wie­der auf Nor­mal­maß sin­ken und die dann ak­tu­el­len Pro­ble­me tre­ten in den Vor­der­grund. Soll­te sich aber her­aus­stel­len, dass die Be­kämp­fung der Kri­se mehr Scha­den als die Kri­se selbst an­ge­rich­tet hat, wird es ei­nen Ab­sturz aus den ge­gen­wär­ti­gen Um­fra­ge­hö­hen ge­ben.
 


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Der ein­zi­ge Weg, dies zu ver­hin­dern, ist, dass ei­ne Er­zäh­lung auf­ge­baut wird mit der Aus­sa­ge: „Hät­ten wir an­ders ge­han­delt, wä­re es noch schlim­mer ge­wor­den“. Falls die­ser Er­zäh­lung mehr­heit­lich ge­glaubt wird, dann könn­te das Um­fra­ge­hoch von län­ge­rer Dau­er sein. Dass an ent­spre­chen­den Nar­ra­ti­ven be­reits ge­feilt wird, da­von ist aus­zu­ge­hen.



1 Kommentar :

  1. Ist das vielleicht auch der Grund, dass die Regierung die Maßnahmen möglichst lange hinausziehen möchte?

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