21. April 2020

Grüne in der Identitätskrise

In den Um­fra­gen geht es für die Grü­nen ge­ra­de or­dent­lich berg­ab. Das könn­te tem­po­rär sein, soll­te sich aber das Selbst­bild der Men­schen in der Co­ro­na­Kri­se än­dern, die lo­ka­len und en­gen eher fa­mi­liä­ren Bin­dun­gen wie­der mehr Be­deu­tung be­kom­men, so wird auch der Be­griff und die Vor­stel­lung von Hei­mat wich­ti­ger wer­den. Dies ist für die Grü­nen hoch­pro­ble­ma­tisch, denn es be­trifft ihr Selbst­bild, ih­re Iden­ti­tät.
 
Grü­ne Iden­ti­tät ha­be ich, als Au­ßen­ste­hen­der, als kri­ti­scher Be­ob­ach­ter, im­mer als Sinn­su­che ver­stan­den. Da­bei do­mi­nier­ten in den letz­ten Jah­ren eher die schein­bar mit tech­ni­schen oder na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Be­schrei­bun­gen ver­wand­ten The­men. Die Selbst­ver­or­tung ge­schah in der Ei­gen­zu­ord­nung zu Kreis­läu­fen, oft von glo­ba­ler Na­tur. Kli­ma­schutz mal als her­aus­ra­gen­des Bei­spiel, oder bio­lo­gi­scher Fu­ß­ab­druck, im­mer eher mehr oder we­ni­ger gut na­tur­wis­sen­schaft­lich be­grün­det. Kul­tu­rel­le Iden­ti­tät, das Bild von Hei­mat, war dem im­mer fremd, ge­wis­ser­ma­ßen wur­de dies so­gar als nicht kom­pa­ti­bel mit dem doch viel wich­ti­ge­ren Erd­sys­tem ge­se­hen, von dem sie glaub­ten, es er­kannt zu ha­ben.
 
Wer­den nun, in der Fol­ge der Co­ro­na­Kri­se, die lo­ka­len und re­gio­na­len Selbst­zu­ord­nun­gen wie­der do­mi­nant, wird das auch ein­her­ge­hen mit der ver­stärk­ten Wahr­neh­mung von Hei­mat als iden­ti­täts­stif­ten­des Kul­tur­gut, was eben viel mehr ist, als ein Pro­zess­rah­men für re­gio­na­le Kreis­läu­fe. Um­welt­schutz und Hei­mat­schutz, was mal als ge­ra­de­zu un­trenn­bar an­ge­se­hen wur­de, von den lin­ken Grü­nen aber im­mer kri­tisch be­äugt, fin­den dann wie­der zu­sam­men.
 


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Die glo­ba­len uni­ver­sa­len Zu­ord­nun­gen, die im­mer Kon­struk­tio­nen aus al­len mög­li­chen ideo­lo­gi­schen Bau­käs­ten wa­ren, ver­lie­ren an Be­deu­tung, al­les was iden­ti­tär dar­an ge­knüpft war eben­falls. Lin­ke Ideo­lo­gen, die bei den Grü­nen im­mer ton­an­ge­bend wa­ren, müs­sen nun auf ihr Deck­män­tel­chen des glo­ba­len Öko­lo­gis­mus, mit dem sie ih­re Uto­pi­en ver­klei­de­ten, ver­zich­ten. Sie sind nun wie­der als das er­kenn­bar, was sie im­mer wa­ren: lin­ke Ge­sell­schafts­trans­for­mie­rer. Da­mit ver­lie­ren sie den, auf ei­ner Täu­schung der Iden­ti­tät auf­ge­bau­ten, Zu­spruch, viel­leicht nicht in der Par­tei, aber si­cher doch beim Wäh­ler.


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