Die GRÜNEN sind raus aus dem Spiel, wenigstens sie hätten konkret werden können. Doch als Cem Özdemir und Claudia Roth heute Nacht, nach den gescheiterten Sondierungen mit der UNION vor die Presse traten, wurde es noch nebulöser. Wenn für Cem die Erkenntnis gereift ist, dass die CDU heute nicht mehr die CDU der achtziger Jahre ist, dann muss man sich fragen, wo er denn in den ganzen letzten Jahren die Augen gehabt hat. Oder war diese Feststellung, an die wartenden Journalisten herangetragen, eigentlich nur an die Adresse der GRÜNEN gerichtet, an diejenigen bei den Ökos die sich ihr altes Feindbild bewahrt haben. Wahrscheinlich. Nur die Claudia wurde einmal konkret als sie folgendes sagte:
„Bei der Frage der Energiewende, für uns ne zentrale Herausforderung, die große Herausforderung, national, europäisch, global, haben wir zwei Anläufe versucht konkreteres zu erfahren. Das blieb leider diffus und blieb wenig konkret. Wir haben keine konkreten Festlegungen bekommen.
Den Zahltag für die Energiewende haben wir bereits, und zwar in Form ständig steigender Strompreise. Die Rechnung für den Euro bekommen wir noch, weshalb bei diesem Thema der Nebel noch dicker wird. Diskussionen über diese beiden Themen finden nicht statt, und wenn doch, dann nur unter so vielen Vorbehalten, dass erst gar kein Streit über den grundsätzlichen Weg entstehen kann. Der EURO ist alternativlos, die Energiewende ebenfalls. Bloß nicht darüber reden. Lieber alles schön einnebeln. Wer dann doch einmal das Maul aufmacht, und die Gefahren die aus einem solchen Verhalten entstehen beschreibt, der wird durch Unterstellungen und Bashing unmöglich gemacht. Hans Werner Sinn nennt dies in einer Phönixsendung „geradezu erbärmlich“.
Über Schwulen- und Lesbenehen, einem Mindestlohn oder das Ehegattensplitting raufen sich Journalisten und die Parteien gleichermaßen, doch die wichtigen Themen sind verborgen. Nichts hat sich geändert und der Verlauf der Sondierungsgespräche lässt den starken Eindruck entstehen, dass dies auch so bleiben wird.
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