Beitrag von Atomhörnchen im Blog der Nuklearia
. . . Die Achtundsechziger-Revolte (keine Revolution!) in Deutschland wurde im Laufe der Siebziger- und Achtzigerjahre gezähmt, oder vielmehr zähmte sich selbst, indem sie in eine sehr brave, harmlose, konservative Partei mündete: Die Grünen bekannten sich zu denjenigen Ideen der Achtundsechziger, die hinreichend reihenhauskompatibel waren, um von der breiten Mehrheit der Bevölkerung in irgendeiner Form anerkannt zu werden. Anfangs kokettierte man noch ein wenig mit langen Haaren und Strickpullis, einige Jahre später war das ganze zu einer stromlinienförmigen Mainstreampartei geworden, die sich der Stimme sowohl des achtzehnjährigen Erstwählers wie auch der seines Lateinlehrers sicher sein konnte – eine Zielgruppenuniversalität, die sich daraus ergibt, dass die Partei nicht links, nicht rechts, sondern hinten ist.
In den Vereinigten Staaten, Großbritannien und anderen Ländern gab es ebenfalls Studentenrevolten in den Sechzigerjahren, und auch diese verliefen aus verschiedenen Gründen im Sande – u.a. mangelnder Rückhalt in der Bevölkerung, keine einigende Philosophie, kein klares Ziel – und wurden schließlich in unbemerkenswerte harmlose politische Parteien kanalisiert. Was jedoch nur in Deutschland geschah: Alle anderen Parteien von ganz rechts bis ganz links wandelten sich in Kopien der Grünen um, mit gewissen der spezifischen politischen Richtung entsprechenden Modifikationen – so verquicken die Neonazis den Ökologismus mit der Blut-und-Boden-Ideologie zu Slogans wie “Umweltschutz ist Heimatschutz”, bei den Konservativen steht der betuliche gouvernantenhafte Kontrollwahn mit dem Ziel alle Aspekte des Lebens vollständig sicher und ungefährlich zu gestalten im Vordergrund, weiter links stehende Parteien legen besonders viel Gewicht auf Nullwachstum und interpretieren das Dasein im “Einklang mit der Natur” als sozialistisches Idyll. Dies ist extrem weit entfernt von der Sozialismusauffassung in den Ostblockstaaten, so das es schwerfällt, beides als mögliche Interpretation ein und derselben Philosophie anzusehen. . . .
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