Die Veränderung wird erst in einigem zeitlichen Abstand sichtbar. 20 Jahre sind ein geeigneter Abstand, fast eine Generation. Was sich in der Zwischenzeit verändert hat wurde nun am Beispiel einer repräsentativen Umfrage von TNS Infratest zur Sicht der Deutschen auf die Außenpolitik sichtbar. Die Körber-Stiftung hat diese Befragung veröffentlicht und ausgewertet. Darin ist, nebenbei, zu sehen, dass die Wichtigkeit für Umwelt- und Klimaschutz in den letzten 20 Jahren um 10% gesunken ist. Was ich aber fast noch bemerkenswerter finde, ist die Einschätzung: »Jüngere Bürger würden mehrheitlich einen militärischen Eingriff aus humanitären Gründen auch ohne entsprechendes UN-Mandat befürworten. Sie argumentieren weniger historisch und votieren am stärksten für den Schutz der Menschenrechte als Aufgabe deutscher Außenpolitik.«
»Sie argumentieren weniger historisch«, heißt es, aber was bedeutet dies? Möglicherweise dass die jungen Deutschen ein unverkrampfteres Selbstbild bekommen haben? Wenn das so ist, dann läuft auch das Bashing so mancher Grünen hinsichtlich des Nationalstaates ins Leere. Der unverkrampfte Umgang mit den deutschen Nationalsymbolen, die Flagge etwa, während der verschiedenen internationalen Fußballturnieren in letzter Zeit, ist sicherlich ein weiterer Hinweis.
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