26. März 2015

Glitzerwasser braucht kein Geld

dieser Blog kostet nichts. Der Webspace ist bei blogspot für lau zu bekommen, Software und Design gleich mit. Lediglich ein Internetanschluss ist nötig, den hat man ja sowieso. Keine Fixkosten, lediglich Zeit wird benötigt. „Zeit ist Geld“, heißt es manchmal, doch auch das stimmt nicht ganz. Freilich könnte ich die Zeit die ich fürs Bloggen aufwende, fürs Geldverdienen nutzen, damit hätte ich aber noch nicht meine Gedanken geordnet, für die ich dann doch wieder Zeit brauche, vielleicht sogar noch mehr, weil ohne bloggen der Druck geringer ist, Ordnung in die Gedankenwelt zu bekommen. Ein Blog wie dieser nützt also in erster Linie mir selbst, zwingt gewissermaßen zur Disziplin beim Denken.

Zwei Sachen kontrolliere ich, wenn ich mich an den Rechner setze. Ob ein Getränk greifbar ist (Wasser und/oder Kaffee), und das wichtigste, ob Kippen da sind. Ist das nicht der Fall, gehts zuerst an die Tanke, nur dort bekomme ich die Rauchwaren die ich mag, hier in meinem Wohnort. Eigentlich sind es keine Kippen, sondern Zigarillos, die schmecken mir nicht nur besser, sondern die stinken auch nicht die ganze Wohnung voll. Auch wenn ich nur in meinem kleinen Büro rauche, so stinkt jedoch die ganze Bude wenn es Zigaretten sind. Bei Zigarillos oder Zigarren wäre das nicht so, sagen jedenfalls die Kinder und meine Frau, und die sind Nichtraucher.

Damit sind wir beim Allerwichtigsten was ich fürs bloggen brauche: Die Unterstützung der Familie. Eigentlich ist Hausarbeit meine Aufgabe, seit sich meine Frau dazu entschlossen hat, einer bezahlten Berufstätigkeit nachzugehen. Nach der Geburt unseres Jüngsten, dem siebenten Familienmitglied, hatte es sie satt nur immer zu Hause zu sein, also nahm ich Elternzeit, und als die vorbei war, entschieden wir uns, dass ich trotzdem weiterhin zu Hause bleibe, Kita kam für uns sowieso nicht in Frage. Außerdem sind zwei Volljobs für die Eltern mit fünf Kindern sowieso nicht machbar. Irgendwas ist immer, schnell ist eines krank und braucht Pflege, oder was vielleicht noch viel wichtiger ist, ein wenig Trost und Zuspruch, wenn es in der Schule mal ne Fünf oder so gegeben hat. Aber dies ist auch schön, zu wissen, man kann für jemanden anderen da sein, es stärkt das Selbstbewusstsein, man erkennt die Wichtigkeit des eigenen Daseins wahrscheinlich viel mehr, als es in einem Job möglich ist.

Bleibt die schnöde Hausarbeit, eigentlich nun meine Aufgabe. Klar wasche, koche, putze, bügle ich auch, erledige die Einkäufe und was sonst noch so alles anfällt. Aber wenn ich ehrlich bin, übernehme ich von diesen Aufgaben allerhöchstens fünfzig Prozent. Den Rest, der in diesem Fall die Mehrheit ist, macht nach wie vor meine Frau. Sie hält mir den Rücken frei, damit ich meinen Gedanken nachgehen kann, das eine oder andere Buch lesen kann, ohne dabei immer auf die Uhr zu schielen, weil dieses oder jenes Wichtiges zu Hause eben zu einer bestimmten Zeit erledigt werden muss. Und, das ist das Allerallerwichtigste, sie übernimmt diese meine Aufgaben nicht in einer Art - Stichworte: Gestik, Mimik, Worte - die mir ein schlechtes Gewissen verursacht.

Wie der geschätzte Leser nun weiß, für Glitzerwasser brauche ich kein Geld. Dennoch habe ich mich entschieden den Lesern die Möglichkeit zu geben, für diesen Blog zu spenden. Das ist kein Widerspruch, weil dieser Blog von meinem und vom Wohlbefinden meiner Frau abhängt. Beides gehört zusammen, ist untrennbar. Familie eben, aber das ist eigentlich schon wieder ein neues Thema für ein Blogpost.

Mein Wohlbefinden würde es also deutlich steigern, beispielsweise wenn ich einen neuen Text verfasse und mir dabei ein Zigarillo anzünden kann, von dem ich weiß, dass dieses von meinen Lesern gesponsert wurde. Oder wenn ich meiner Frau Blumen oder Pralinen schenke, und ihr dabei erzähle, dass diese von den Lesern von Glitzerwasser stammen. Um zu wissen was ich kaufen soll, im Betreff nur »Kippen« oder »Blumen« eintragen.

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