Pünktlich kurz vor der Bundestagswahl
wird verkündet, dass die Eurozone wieder wachsen würde, doch gerade in solchen Zeiten ist Skepsis angesagt. Otto von Bismarck sagte einst „Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd,” erinnert uns Frank Meyer und meint:
Die Worte überschlagen sich, holen einander ein, löschen sich gegenseitig aus und verbinden sich zu ganz neuen Satzkreationen wie „Sprung aus der Rezession“ oder „Deutsche Wirtschaft dreht beim Wachstum richtig auf“, schreibt die dpa. Morgen steht diese Schlagzeile in allen Zeitungen, die mangels teuren Personals dem Copy-Paste-Roboter diese Aufgabe übertragen haben. In den Wahlkrampf-Zentralen dürfte man sich zufrieden zeigen.
Freilich ist man das; die Meldungen über diese unerwartete Unterstützung gehen schon in die Wahlkampfrhetorik ein. So vermeldet die CDU/CSU Fraktion im Bundestag
Noch erfreulicher ist, dass Deutschland damit auch das Ende der längsten Rezession in der Geschichte der Euro-Zone einleitet. Denn auch wichtige europäische Nachbarländer haben ihre wirtschaftliche Talfahrt inzwischen gestoppt und stellen wieder auf Wachstum um.
Das ist schon mal in zweifacher Hinsicht falsch, lediglich in Frankreich und Deutschland hat es Wachstum gegeben, die Rezession in den anderen Ländern geht unvermindert weiter. Und außerdem wird nicht nach dem Grund des Wachstums gefragt, der ist nämlich,
so Moody's:
"The eurozone's growth will mainly be driven by increased demand from the [United States] and emerging economies,"
Sprich, erhöhte Nachfrage aus dem nichteuropäischen Ausland hat diesen partiellen Wachstum ermöglicht. Von einem Ende der Rezession vor allem im südlichen Europa träumen nur die Euroretter, aber so kurz vor der Wahl wird man doch nicht so positive Meldungen, wenn sie passend über den Ticker kommen, kritisch hinterfragen. Der olle Bismarck hatte schon Recht, doch auch das gemeine Wahlvolk glaubt immer weniger diesen Jubelmeldungen, zumindest was Europa betrifft.
Fehlt da nicht eine Verlinkung?
AntwortenLöschenStimmt, danke für den Hinweis.
AntwortenLöschenEurozone im Wachstumsmodus: Wenn Glück unaufhaltbar ist…