3. März 2020

Bilder ohne Kontext

Mit den Augen erfassen wir die Nähe, genau erkennen wir nur was ganz nahe ist. Dies setzen wir dann in den Kontext der Umgebung. Je weiter das Objekt unserer Betrachtung entfernt ist, umso undeutlicher wird es uns, wir sind dann auf die Beschreibungen anderer angewiesen, auf die Augen derer, die sich vor Ort befinden. Dies können wir einordnen, wissen, es sind nicht unsere Augen die das sehen, von dem berichtet wird.

Heute nun fluten uns die Bilder, der Technik sei es gedankt, aus den fernsten Orten direkt in unsere Augen, wir unterliegen dann der Illusion, die Wirklichkeit zu sehen. Das Problem ist nur, die Bilder sind dem Kontext ihrer Umgebung beraubt und wir ersetzen diesen dann, indem wir die Bilder in unseren Umgebungskontext setzten. Dies betrifft nicht nur den visuellen Kontext, sondern auch den der Werte, der Überzeugungen, der Erfahrungen. Dies ist der Hauptgrund für meine tiefe Skepsis gegenüber Bildern, die mir gezeigt werden. Die Technik ist eben schneller als die Evolution, wir müssen erst noch lernen damit umzugehen.

 
 


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