In einem Interview über Migration nach Deutschland, bei L.I.S.A. und unter der markanten Überschrift "Das Abendland verändert seine geistige und soziale Physiognomie", erwähnt Prof. Ferdinand Fellmann unter anderem, dass Stereotype durchaus hilfreich im Zusammenleben sind: „Die Gastarbeitermigration in den 1960er Jahren ist nicht vergleichbar mit der unkontrollierten Flüchtlingswelle aus Syrien und anderen Ländern aus dem nahen und fernen Osten, die zunächst Züge einer modernen Völkerwanderung aufwies. Bei den Gastarbeitern handelte es sich um überschaubare Gruppen aus Europa, deren Einordnung durch Stereotype erfolgte.“
Dann spricht er noch ein heißes Eisen an: Die verschiedenen Mentalitäten! Dies wird in der öffentlichen Diskussion weitestgehend ausgeblendet, weil, so Prof. Fellmann: „Die Mentalitätsdifferenz darf im öffentlichen Diskurs wegen der "political correctness" allerdings nicht ins Feld geführt werden, da man sich damit des Rassismus verdächtig machen würde.“
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15. Oktober 2016
25. Oktober 2013
Latiner, Teutonen und die Zukunft Europas
von
Quentin Quencher
Wenn heute von der Krise Europas gesprochen wird kommt man an Girogio Agamben, dem italienischen Philosoph, der die Lebensart und Kultur der »Latiner« durch den teutonischen Kapitalismus bedroht sieht, nicht vorbei. Alle großen Zeitungen und Nachrichtenportale berichteten von ihm und seinen Vorstellungen eines »L’Empire Latin«, welches die so empfundene Vorherrschaft Deutschlands in Europa beenden müsse.⁽¹⁾ Hierzulande sieht man derartige Vorstellungen mit gemischten Gefühlen, das Mittelmeer mit seinen nördlichen Anrainerstaaten, von der Türkei bis Spanien, sind Sehsuchtsorte der Teutonen, und nicht nur dieser. Licht, Meer, mediterrane Lebensart, gepaart mit etwas Kulturromantik, sind zu einem Bild verschmolzen zu dem man hinzu gehören möchte. Allerdings, ganz aktuell, wenn in der Debatte um die Krise des Euro, und der europäischen Union insgesamt, sich immer mehr der Eindruck verfestigt, dass eben dieser mediterrane Lebensstil nur mit dem Geld der Teutonen aufrecht zu erhalten ist, dann fühlt man sich schnell übern Tisch gezogen, und Sehnsucht schlägt in Missbilligung um. Dies geschieht auf beiden Seiten der Alpen, wie Agamben deutlich zeigt. Das Projekt Europa, welches auch eine gemeinsame europäische Identität schaffen sollte, nicht zuletzt mit dem Euro, droht zu scheitern weil es von vornherein als eine mehr wirtschaftliche Einheit geplant wurde, und weniger als eine kulturelle. Kritiker des Euro, wie der CSU Politiker Peter Gauweiler, prophezeiten schon lange: „Am Ende hassen uns alle“.⁽²⁾ Momentan sieht es danach aus, als würde er Recht bekommen.