In einer Sendung des Schweizer Fernsehen, der Sternstunde Philosophie⁽¹⁾, sagte der Wachstumskritiker und Direktor der Stiftung FUTURZWEI⁽²⁾, Harald Welzer⁽³⁾, dass er begonnen habe Geschichten darüber zu erzählen was geht, gehen könnte. In Hinblick auf Möglichkeiten wohlgemerkt, und dass es wichtig sei, dass wir wieder lernen über unsere Handlungsspielräume Rechenschaft abzulegen. Mit positiven Beispielen oder Erzählungen wird den Menschen ein Horizont gegeben, nach dem es sich zu streben lohnt. Nun, genau genommen ist das ein alter Hut, mit dem Wecken von Hoffnungen lassen sich Menschen eher begeistern und in eine gewünschte Richtung leiten, als mit dem Schüren von Angst. Am besten funktioniert es natürlich, wenn man beides miteinander kombiniert.
Da Welzer von Handlungsspielräumen spricht, also im Plural, und von Rechenschaft ablegen, haben wir es mit der Imagination von Zukünften zu tun. Auch im Plural. Mögliche Zukünfte, keine Utopien. Diese müssen sich ja nicht darum kümmern, was geht, was machbar ist. Handlungsspielräume abzuchecken, versuchen herauszufinden was geht, gehen könnte, sind sozusagen Visionen im Möglichkeitsraum.
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14. Mai 2015
2. Februar 2013
Rudolf das Rentier wurde geschlachtet
von
Quentin Quencher
Wenn es im Kinderzimmer ruhig ist, ist immer etwas faul. Länger als 30 Sekunden ruhig zu sein, schafft kaum ein Vorschulkind und die entsprechende Geräuschkulisse ist so etwas wie das Brummen eines Motors. Man kennt den Pegel und auch die Art der Geräusche und weiß ob alles im grünen Bereich ist. Nur wenn es richtig laut ist, oder ganz leise, ist irgendetwas meist nicht in Ordnung und zwingt die Eltern nachzuschauen warum diese anormale Zustand eingetreten ist.
18. Oktober 2012
Anthropozän und Technium
von
Quentin Quencher
Zwei Begriffe die die gleiche Zeit beschreiben, ab dem Punkt an dem sich der Mensch mittels Technik die Natur und seine Umwelt zu Diensten macht. Nein, eigentlich mehr noch, als der Mensch begann, sich in nennenswertem Umfang von den Launen der Natur zu befreien, etwa ab der industriellen Revolution. Der erste Begriff, Anthropozän, wurde von Paul Crutzen geprägt und wird vor allem dann verwendet, wenn der schädliche Einfluss des Menschen auf die Natur und die Geosysteme beschrieben wird.⁽¹⁾ Der zweite Begriff, Technium, geht auf Kevin Kelly zurück, der damit die Entwicklung und Weiterentwicklung von Technik als einen evolutionären Prozess beschreibt, welcher vom Menschen nur bedingt geplant und gelenkt werden kann.⁽²⁾⁽³⁾ In Novo-Argumente geht Thilo Spahl auf die Vorstellungen Kellys ein und beschreibt ein überaus positives Bild der Zukunft:
"Wenn wir aufhören, uns die Zukunft als Energiesparvariante der Gegenwart zu denken, uns über die Expansion des Technium als Expansion des Menschenmöglichen zu freuen, dann können wir eine große Zukunft schaffen"Beide Begriffe erlauben einen Blick in die Zukunft, was vorstellbar ist, wie sich die Menschheit weiter entwickeln wird. Das Anthropozän als warnende und apokalyptische Vision, mit der Mahnung auf Verzicht und Einhalt; und das genaue Gegenteil, das Technium als evolutionärer Prozess in eine Zukunft mit mehr Möglichkeiten für die Menschheit.
3. September 2012
Die Mäuse von Tschernobyl
von
Quentin Quencher
In Novo-Argumente wurde von Thilo Spahl vom Hormesis-Effekt bei ionisierender Strahlung gesprochen⁽¹⁾ Dieser Effekt wird in Wikipedia so beschrieben:
"(griech.: „Anregung, Anstoß“, engl.: adaptive response) ist die schon von Paracelsus formulierte Hypothese, dass geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen eine positive Wirkung auf den Organismus haben können. Sie wird heute in der Definition weiter gefasst. Bei medizinisch wirksamen Substanzen ist ein solcher dosisabhängiger Umkehreffekt gut nachweisbar (z. B. Digitalis, Colchicin oder Opium). Bei einer Reihe anderer Verbindungen und der Wirkung von radioaktiver Strahlung wird die Hypothese in Fachkreisen sehr kontrovers diskutiert."Thilo Spahl geht in seinem Beitrag für Novo-Argumente davon aus, dass es diesen Effekt auch bei der Radioaktivität gibt. Verschiedene Beobachtungen und Erfahrungen lassen ebenfalls darauf schließen das da was dran ist. So wird zum Beispiel die brasilianischen Küstenstadt Guarapari als Stadt der Gesundheit bezeichnet, obwohl, oder gerade weil, hier eine natürliche Strahlung von im Mittel 87mSv vorkommt. Stellenweise sogar ein Vielfaches dieses Wertes⁽²⁾. Übertroffen wird dies noch von der iranischen Stadt Ramsar, mit einer jährlichen effektiven Dosis von ca. 200 mSv. Zur Verdeutlichung um welche Höhe es sich hier handelt, die deutsche Strahlenschutzverordnung schreibt vor:
"Für Personen, die anzeigebedürftige Arbeiten ausüben, beträgt der Grenzwert der effektiven Dosis 20 Millisievert im Kalenderjahr."⁽³⁾In Deutschland liegt die effektive Dosis durch natürliche Quellen zwischen ein bis fünf Millisievert pro Jahr.