Da einige meiner Freunde, Ende der Siebziger, so begeistert Hesse lasen, ich manchmal den Eindruck hatte, die schlafen mit dem ″Siddhartha″ unterm Kopfkissen, nahm ich mir ″Kinderseele″ sowie ″Klein und Wagner″ von ihm vor, um selbst einen Eindruck davon zu bekommen, was an dem Schriftsteller so faszinierend sein soll und warum meine Freunde so begeistert von ihm sind, und merkte doch schnell, mit diesem Autor kann ich nichts anfangen. Jahre später, nun in Westdeutschland, lasen sie dann so Dinge wie den ″Papalagi″, waren Fans von Habermas und Adorno und gehörten zu den Anhängern der Grünen.
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17. Oktober 2021
6. April 2015
Sind so kleine Hände
von
Quentin Quencher
Vielleicht fragt sich der eine oder andere Leser, wie es denn nach dem »politisierten Osterstrauß« weiter gegangen ist, bislang ist ja nur berichtet worden, dass wir, meine damalige Frau und ich, einen Ausreiseantrag stellten. Eigentlich ist dies ja ein Ding, was Abertausende getan haben, und man fragt sich als Schreiber dieser Zeilen schon, ob es überhaupt sinnvoll ist darüber zu berichten, vor allem wenn das ganze Prozedere für uns so glimpflich abgegangen ist. Kein Knast hatte es für uns zu Folge, die Kinder wurden uns nicht weg genommen und die Drangsalierungen deswegen waren in unserem täglichen Leben kaum spürbar. Allerdings, war ich als Handwerker auch nicht in einer beruflichen Position, die groß Möglichkeiten zur Schikane bot. Aus meinen Ausbildungsbetrieb, ein staatliches großes Wohnungsbaukombinat, deren Hauptaufgabe es war Arbeiterwohnregale, so nannten wir die Plattenbauten, in die Pampa zu stellen, hatte ich mich recht bald verabschiedet. Wenn ich mich heute daran erinnere, denke ich vor allem an Schlamm und Gummistiefel. Doch den Betrieb hatte ich ja verlassen und bin in einer kleiner Privatfirma untergekommen. Die gab es noch im Handwerk,