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19. Dezember 2014

August der Starke, die Sachsen und Pegida

In wohl so gut wie jedem Ort in Sachsen werden sich Leute finden, die von sich behaupten, meist augenzwinkernd, dass sie ein Nachkomme von August dem Starken (1670-1733) sind. Der hatte schließlich eine stattliche Anzahl von Kindern, legitime und illegitime: 364, fast so viele wie das Jahr Tage hat, weiß schon jedes Kind zu berichten. Dass dies eine Legende ist, darf man mit ziemlicher Sicherheit annehmen. Doch nicht nur viele Kinder werden im zugeschrieben, der Zwinger beherbergt noch heute bedeutende Kunstsammlungen und der Beinahmen 'Elbflorenz' für Dresden geht ebenfalls auf diese Zeit zurück. Legenden und Fakten vermischen sich und erzählen dadurch viel vom Selbstbild der Sachsen. Dies ist in anderen Ländern nicht anders, dennoch ist mit August dem Starken eine Symbolfigur entstanden, vergleichbar nur mit Ludwig II in Bayern oder ein zwei Friedrichs in Preußen. Der barocke ehemalige sächsische Kurfürst und König von Polen steht für ein selbstbestimmtes, selbstbewusstes und unabhängiges Sachsen, welches sich vor allem gegen Preußen abgrenzt, dem schon immer Gelüste nach gesagt wurden, sich seinen südlichen Nachbarn einzuverleiben.

"Sachsen ist wie ein Mehlsack, egal wie oft man draufschlägt, es kommt immer noch etwas heraus." So Friedrich II. von Preußen (1712-1786).