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20. Juni 2015
Die Grünen und der Papst
von
Quentin Quencher
Wenn der Papst nun für seine »Enzyklika« bejubelt wird, vor allem von den Grünen, dort vor allem von den Wachstumskritikern, dann zeigt dies vor allem die Ver(spieß)bürgerlichung von Protestbewegungen an. Viel mehr noch ist es aber ein Versagen linker sowie liberaler Ideologie, denen ist es nämlich nicht gelungen ist, den Menschen eine Vision zu geben. Beim Liberalismus liegt das in der Natur der Sache, der wirkt zu abstrakt, und wird erst dann schmerzlich vermisst, wenn Menschen unter totalitären Ideologien zu leiden beginnen. Die Linken leiden noch am Experiment Sozialismus, welches zwar den Menschen im Mittelpunkt hatte (wenngleich das Individuum nichts zählte), welches aber krachend gescheitert ist. Geblieben davon ist eine diffuse Kapitalismuskritik, die nun mit der konservativen Kapitalismuskritik, wie sie in der Romantik der 19. Jahrhunderts deutlich wurde, und der Kritik an der Moderne, zusammenwächst.
9. Juni 2013
Suffizienz, Green Economy und die fröhliche Sesshaftigkeit
von
Quentin Quencher
Die soziale Fallhöhe, die wir ins Unermessliche steigern, durch einen konsumistischen und damit auf Wachstum beruhenden Lebensstil, das ist ein weiteres Problem was wir lösen müssen. Das geht nur über einen Rückbau.
75% der Flughäfen müssten unbedingt still gelegt werden und die Hälfte der Autobahnen. [...] Da ist es viel viel sinnhafter eine fröhliche Wende zur Sesshaftigkeit anzupeilen.
29. März 2013
Enquete: Nachhaltigkeit und Willkür
von
Quentin Quencher
Wie rede ich über etwas, von dem ich gar nicht weiß was es ist. Die Enquete „Wachstum“ des Bundestages machte vor wie das geht. Am 18. März 2013 stand der Abschlussbericht der Projektgruppe 5 an, deren Aufgabe es war, Arbeitswelt, Konsumverhalten und Lebensstile genauer unter die Lupe zu nehmen. Sabine Leidig (Linke) als Projektgruppenvorsitzende machte denn auch gleich zu Beginn der Sitzung, in ihrer einleitenden Erklärung über diesen Abschlussbericht, deutlich, worin das Problem besteht:
..., dass wir alle diese Aufgabenfelder konzentriert haben, auf das Ziel, eine gesellschaftliche Entwicklung zu fördern, die ein nachhaltiges Wirtschaften praktiziert. Das haben wir gemeinsam zur Verständigung zu Grunde gelegt. Nachhaltiges Wirtschaften ist unser Ziel, ohne allerdings [...] eine konsistente Vorstellung davon zu entwickeln, was eigentlich genau nachhaltiges Wirtschaften ist, weil dazu einfach keine Zeit war.
14. März 2013
Ein Pamphlet in der Enquete
von
Quentin Quencher
In einem Interview im Cicero zeigt sich der französische Intellektuelle Raphaël Enthoven mitfühlend mit uns Deutschen und findet es schockierend, dass Philosophie in Deutschland nicht überall verpflichtendes Schulfach ist. Er meint weiter, Philosophie sei ein fundamentales Menschenrecht und versteht nicht, warum das nicht in der Schule gewährt wird.
Daran musste ich denken als ich die Reaktionen von Mitgliedern der Enquete des Bundestages, „Wachstum, Wohlstand, Nachhaltigkeit“ auf einen Text von Michael Müller (SPD) und Dr. Matthias Zimmer (CDU) zur Ideengeschichte des Fortschritts vernehmen musste. Prof. Brand (Linke) lobte, bei verhaltener Kritik über die Darstellung des Kommunismus, den Mut der Autoren sich den großen Fragen zu stellen. Hermann Ott (Grüne) sieht in dem Text ein Highlight der Enquete, und so weiter. Fundamentale Kritik wollte lediglich Karl-Heinz Paqué (FDP) vorbringen, doch ihm wurde die Zeit dafür nicht gegeben.
Daran musste ich denken als ich die Reaktionen von Mitgliedern der Enquete des Bundestages, „Wachstum, Wohlstand, Nachhaltigkeit“ auf einen Text von Michael Müller (SPD) und Dr. Matthias Zimmer (CDU) zur Ideengeschichte des Fortschritts vernehmen musste. Prof. Brand (Linke) lobte, bei verhaltener Kritik über die Darstellung des Kommunismus, den Mut der Autoren sich den großen Fragen zu stellen. Hermann Ott (Grüne) sieht in dem Text ein Highlight der Enquete, und so weiter. Fundamentale Kritik wollte lediglich Karl-Heinz Paqué (FDP) vorbringen, doch ihm wurde die Zeit dafür nicht gegeben.
28. Februar 2013
Wollt Ihr den totalen Ökologismus?
von
Quentin Quencher
In der Enquete Wachstum des Bundestages stellte der Sachverständige Michael Müller, SPD Politiker und Mitglied diverser Umweltorganisationen, in Frage, ob die Mechanismen der Industriegesellschaft heute noch Zukunft haben. Ständige Ausdifferenzierungen, Beschleunigungen sowie die Inanspruchnahme von fossilen Lebensgrundlagen, stellt er in ihrer Sinnhaftigkeit in Frage. Doch es geht noch weiter, fest verankerte Denktraditionen der Moderne seien nicht mehr haltbar. Damit ist er nicht allein, selbst so besonnene Menschen wie der Biochemiker Gottfried Schatz sieht in Ausdifferenzierungen, oder Spezialisierung, eine Gefahr für die Naturwissenschaften. Ein Entfremdung zwischen Natur- und Geisteswissenschaften hätte dazu geführt, dass einerseits unsere Erkenntnisse permanent wachsen, doch diese nicht mehr in einem größeren Zusammenhang gesehen werden können und wünscht sich neue Formen der Geisteswissenschaften, die den Naturwissenschaften nach Jahrhunderten der Feindschaft wieder die Hand geben und einen größeren Sinnzusammenhang herstellen. Doch diese angesprochenen funktionalen Ausdifferenzierungen geschehen allumfassend, zum Beispiel in autonome Gebiete wie Kunst, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Recht und Religion und kennzeichnen die liberalistische Moderne, wie Max Weber oder Niklas Luhmann, sowie weitere Modernisierungstheoretiker, darin erkannt haben. Dies wäre geradezu die Signatur der Moderne.
21. Februar 2013
Enquete: Brüche und Transformationen
von
Quentin Quencher
Um Inhalte ging es auch in dieser 28. Sitzung der Enquete Kommission des Deutschen Bundestages „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität.“⁽¹⁾ Hauptsächlich wurde aber heftig gestritten über den Wert von Handlungsempfehlungen zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs, vor allem welche Wirksamkeit diese im globalen Maßstab haben. Hierrüber gibt es einen heftigen Dissens zwischen Regierung und Opposition und eine Einigung auf gemeinsames Handeln ist schlicht unmöglich. Warum dies so ist, machten Fragen von Michael Müller⁽²⁾ und Meinhard Miegel⁽³⁾ klar: Ob wir uns denn heute in einer Anpassungsphase oder einer Übergangsphase (Müller), einer Bruchsituation oder einer Übergangssituation befinden (Miegel)? Von der Beantwortung dieser Frage hängt die innere Logik ab, warum eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft notwendig ist.⁽⁴⁾
8. Oktober 2012
Neues von der Enquete
von
Quentin Quencher
Am 24. September 2012 fand die 21. Sitzung der Enquetekommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität statt.⁽¹⁾ Haupttagungspunkt war die Beratung und Verabschiedung des Berichts der Tagungsgruppe 3 (PG3)⁽²⁾ und wenn eines klar wurde, dann das, dass nichts klar ist. Weder beim Thema Ressourcen, noch bei fast allen anderen Themen. Der Vorsitzende der PG3, Hermann Ott, betonte daher mehrmals, dass sich die Kommission lediglich einig sei darüber, dass die Grenzen des Ökosystems die Grenzen unseres Handelns darstellt. Das war aber auch schon alles worüber das man sich einig war. Wahrscheinlich deswegen, weil diese Formulierung so schwammig und letztlich nichtssagend ist, da konnte wohl jeder zustimmen, ohne sich besonders festlegen zu müssen.
Nach den Erfahrungen in der PG1⁽³⁾ war man offensichtlich bemüht, wenn schon nicht einen Konsens, so doch immerhin ein gemeinsames Papier zustande zu bringen. Im Laufe der Sitzung wurde auch deutlich, wie dies gelingen konnte. So wurden abweichende Meinungen und Standpunkte in Fußnoten verpackt, und als diese Praxis Ott erklärte, veranlasste dies die Vorsitzende Daniela Kolbe zu der Feststellung, es wären wirklich viele Fußnoten in dem Bericht. Doch selbst damit war noch nicht alles in Butter, vor allem Michael Müller⁽⁴⁾ konnte sich überhaupt nicht mit der Darstellung anfreunden, dass es offensichtlich auf absehbare Zeit keine Schwierigkeiten bei den Ressourcen geben wird, und er machte geltend, dass die Zeit von Easy Oil vorüber gehe, und es immer schwieriger wäre, an die Ressourcen heran zu kommen. Schon diese Bemerkung zeigt, wie technikfeindlich seine Gedanken sind. Wenn eine derartige Sichtweise stimmen würde, dann wäre zu jeder Zeit ein Ende des Easy Oil zu verzeichnen gewesen. Was heute easy ist, war vor Jahrzehnten unmöglich, und so wird es auch weiter gehen. Es sei denn man teilt die derartig pessimistische Weltsicht eines Herrn Müller.
Nach den Erfahrungen in der PG1⁽³⁾ war man offensichtlich bemüht, wenn schon nicht einen Konsens, so doch immerhin ein gemeinsames Papier zustande zu bringen. Im Laufe der Sitzung wurde auch deutlich, wie dies gelingen konnte. So wurden abweichende Meinungen und Standpunkte in Fußnoten verpackt, und als diese Praxis Ott erklärte, veranlasste dies die Vorsitzende Daniela Kolbe zu der Feststellung, es wären wirklich viele Fußnoten in dem Bericht. Doch selbst damit war noch nicht alles in Butter, vor allem Michael Müller⁽⁴⁾ konnte sich überhaupt nicht mit der Darstellung anfreunden, dass es offensichtlich auf absehbare Zeit keine Schwierigkeiten bei den Ressourcen geben wird, und er machte geltend, dass die Zeit von Easy Oil vorüber gehe, und es immer schwieriger wäre, an die Ressourcen heran zu kommen. Schon diese Bemerkung zeigt, wie technikfeindlich seine Gedanken sind. Wenn eine derartige Sichtweise stimmen würde, dann wäre zu jeder Zeit ein Ende des Easy Oil zu verzeichnen gewesen. Was heute easy ist, war vor Jahrzehnten unmöglich, und so wird es auch weiter gehen. Es sei denn man teilt die derartig pessimistische Weltsicht eines Herrn Müller.